Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
Menschenfreund. Und ich las in seinen Gedanken, dass es ihm genau so erging wie mir. Er tat es mit einer solchen Leidenschaft, dass ich fast vergaß, dass er keiner von uns ist.
Keiner von uns und dennoch mein. Ich weiß jetzt, dass auch meine Eltern hinter uns stehen und das gibt mir Kraft.
Alles in allem, war gestern ein perfekter Tag! Ein perfekter Tag, von einer perfekten Woche, in einem perfekten Jahr, von meinem perfekten Leben.
*lach*
Wir waren Eis essen mit unseren Freunden. Oh, wie ich das vermisst hatte. Ich hatte sie alle so sehr vermisst.
Danach aßen wir mit meiner Familie zu Abend – auch das hatte ich seit Wochen schmerzlich vermisst.
Wir zwei hatten einen perfekten Abend und eine umso perfektere Nacht – wieder etwas, dass ich ganz schrecklich vermisst hatte.
Und heute war ein perfekter Schultag.
Und ob du’s glaubst oder nicht… ja, man kann sogar die Schule vermissen, wenn man ein Ticket für die Hölle hat.
Und noch etwas… es war nicht alles umsonst. Manchmal lernt man die einfachsten Dinge im Leben erst dann zu schätzen, wenn man denkt, man hätte sie für immer verloren…
Ja, dafür muss ich Alex dankbar sein.
Durch ihn wurde mir wieder bewusst, dass nichts auf dieser Welt selbstverständlich ist.
Manchmal sollte man sich nicht darüber ärgern, was man gerne hätte, aber nicht bekommt, sondern lieber froh darüber sein, dass man nicht immer das bekommt, was man verdient hat.
Was nützen reiche Eltern, wenn Gewalt vorherrscht?
Was nützt der gut aussehende Ehemann, wenn er fremdgeht?
Was nützt ein gehorsames Kind, wenn es sterbenskrank ist?
Was nützen zig Fremdsprachen, wenn keiner mein Innerstes versteht?
Was nützt ein Gespräch, wenn es nicht ehrlich ist?
Was nützt die Liebe, wenn man sie nicht erwidert bekommt?
Was nützt das Leben, wenn man es nicht zu nutzen weiß?
Ich liebe mein Leben und ich habe vor es auch zu nutzen – komplett, bis es zu Ende ist und ich mit Nic in seine Ewigkeit gehe!
26
Die Fahrt nach Hause ging mal wieder viel zu schnell vorbei. Sav schmiegte sich so eng an mich, dass ich es gerne erwidert hätte. Ihre starken Arme ganz fest um mich geschlungen, ihre zarten Schenkel, ebenso fest an mich gepresst und ihr hübscher, sicher in einem Helm verpackter Kopf, lehnte auf meinem Schulterblatt. Fast hatte ich Angst, sie könnte es zu bequem haben und während der Fahrt eingeschlafen sein. Ich parkte die Blade in unserem Vorgarten und wir gingen hinein.
Kurz darauf saß Sav mit einem Soda und im Schneidersitz auf der Couch und sah mir belustigt zu, wie ich ein Schrankfach nach dem anderen durchsuchte, aber keinerlei Familienunterlagen finden konnte.
››Nichts, nichts… nichts‹‹, fluchte ich vor mich hin, kramte mein Handy aus der Hosentasche und tippte die Nummer meiner Eltern ein. Sie hielten es nicht für nötig, dass jeder sein eigenes Handy hatte. Eines reichte ihnen völlig aus – meinten sie.
››Der Teilnehmer ist im Moment nicht erreichbar‹‹, tönte es aus der Leitung.
››Mist, wozu hat man denn ein Handy, wenn man es sowieso nicht benutzt‹‹, fluchte ich erneut und legte auf. Sav lächelte mich an, während ich sie wütend anfunkelte.
››Sag nichts‹‹, warnte ich sie.
››Ok, ich will ja nichts sagen, aber bei uns lagert so etwas auf dem Dachboden. Unsere Nachschlagewerke sind bestimmt sehr viel umfangreicher, als die normaler Menschen und brauchen Platz, aber dennoch wäre es einen Versuch wert, bei euch da oben zu suchen, oder…?‹‹ Dabei deutete sie mit dem Finger Richtung Dachgeschoss.
Wo sie recht hatte, einen Versuch war es wert.
››Kommst du mit?‹‹
››Gerne.‹‹
Unser Speicher war wie wohl alle Speicher… ein staubiger, zugestellter Raum, in dem das Chaos regierte. Er verfügte über je ein Fenster zu den zwei Giebelseiten, die wohl noch niemals geöffnet worden waren. Zumindest roch es hier oben so.
››Wow…‹‹ Sav zog scharf die Luft ein und sah sich um. ››Wo fangen wir nur an?‹‹
Wir einigten uns darauf, dass wir uns von außen nach innen durcharbeiten würden. Sie fing auf der linken Seite an und ich rechts. Nach fünfzehn Minuten hatte jeder von uns erst einen Schrank komplett durchsucht, aber nichts gefunden.
››Also weiter, wer zuerst etwas findet, hat gewonnen und darf sich etwas wünschen‹‹, spornte ich sie an und schon suchte sie weiter. Nach weiteren fünf Minuten erklang ein
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