Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
nicht.‹‹
Nach dem Frühstück gingen wir ausnahmsweise Mal beide durch die Garage.
››Du liebe Güte Nic, was ist mit deiner Maschine passiert?‹‹
Naja, nachdem ich meine Blade aus Sorge um Sav zweimal einfach von mir stieß, anstatt sie, wie gewohnt, sorgfältig aufzubocken, war es ja kein Wunder das Sie hier und da etwas mitgenommen aussah.
››Ich war wütend‹‹, murmelte ich kleinlaut und öffnete das Tor.
››Ok‹‹, nickte sie missbilligend.
Sie schnappte sich unsere Helme und ich schob die Blade hinaus, stieg auf und ließ sie an. Auch sie stieg schwungvoll auf, reichte mir meinen Helm nach vorne und hielt sich an mir fest. Bevor ich ihn aber aufsetzen konnte, traf mich ein Kuss mitten im Nacken. Wie früher, genau so sanft, aber auch mit der gleichen Wirkung. Jedes einzelne Haar in meinem Nacken stellte sich elektrisch geladen auf. Immer noch vergaß ich, bei dieser Empfindung zu atmen. Würde sich dies jemals legen?
Nach gefühlten Minuten strömte endlich wieder Luft in meine Lungen, und ich fuhr los. Als ich die Maschine auf dem Schulparkplatz zum stehen brachte, waren mal wieder alle Augen auf uns gerichtet. Hier und da wurde getuschelt und ich merkte sofort, dass es um Savannahs Wiederkehr ging.
Umringt von unseren Freunden, suchten wir uns einen Weg durch die Menge und gingen zu unserem Klassenzimmer. Wie immer kam Mr. Edison zu spät und so hatten wir alle noch etwas Zeit, um festzulegen, was wir heute Abend zusammen unternehmen wollten. Wir entschieden uns für Kino und Fast Food.
Die Schulstunden vergingen heute wieder wie im Fluge. Mit Sav an meiner Seite, war dieser Schultag kein Vergleich zu dem Horrortrip der vergangenen zwei Wochen. Nun war auch endlich der leere Platz neben mir, zumindest während unserer gemeinsamen Schulstunden, wieder besetzt. Einfach ein wunderbares Gefühl.
Als es erneut, diesmal zur Mittagspause gongte, wollten schon alle in die wohlverdiente – wenn auch kurze, Freizeit springen, als Mr. Edison die Ersten an der Tür stoppte. Allgemeines Stöhnen ertönte.
››Ihr dachtet doch nicht ernsthaft, dass Ihr mir ohne Hausaufgaben davonkommt?‹‹ Das kollektive Protestgestöhne, wurde nun nur noch lauter. Savannah hob ihre Bücher an sich gepresst und lehnte sich, gelangweilt an meine Brust. Ein verschlagenes Grinsen huschte, von ihr unbemerkt, über mein Gesicht. Ihre unbedachte Geste war so arglos, so vertraut… Sie spiegelte reine Liebe und Hingabe wieder, ohne jeglichen Hintergedanken. Typisch Savannah.
››Nachdem wir nun also die Geschichte unseres Landes durchgenommen haben, möchte ich, dass Sie sich Ihrer eigenen Geschichte widmen. Bitte erstellen Sie den Stammbaum ihrer Familie, soweit Sie ihn zurückverfolgen können. Sagen wir… bis zu unserer nächsten Geschichtsstunde in zwei Tagen.‹‹ Dann gab er die Tür frei.
››Na, das ist ja nicht so schwer, oder?‹‹, stellte Sav fest, nachdem sie sich von mir abgestoßen hatte und wir uns in Richtung Mensa aufmachten.
››Ich weiß nicht‹‹, gab ich, immer noch ihren Körper an meinem spürend, zurück.
››Ich habe mich noch nie darum gekümmert… ich weiß die Namen meiner Eltern und Großeltern, das war’s.‹‹
››Tzzzzzz‹‹, ertönte es neben mir, ››bei uns gehört so etwas von klein auf dazu, mein Dad hat einen riesigen Stammbaum an der Wand seines Arbeitszimmers. Das bedeutet dann wohl… Hausaufgaben bei mir, denn ich kann ja wohl kaum die Wand in unserem Haus einreißen und das Ding dann mit zu dir schleppen.‹‹
In der Mensa angekommen, stapelte ich unser beider Essen auf ein Tablett. Sie hakte sich derweil in den Gesäßtaschen meiner Jeans ein und trottete mir so hinterher. Während des Essens überschlugen wir kurz unser Hausaufgabenpensum und verschoben das geplante Treffen mit unseren Freunden um zwei Stunden nach hinten.
››Und schon das wird mir nicht reichen‹‹, beschwerte sich Tia bei uns.
››Ach, was mein Schatz‹‹, versuchte Ian sie zu beruhigen, ››wir machen das alles zusammen, dann klappt das schon.‹‹
Tia lachte.
››Davon bin ich ausgegangen, mein Liebster und genau darum, wird die Zeit bis dahin ja auch nicht ausreichen… du wirst mich nur ablenken, ich weiß es. Soll ich euch mal zeigen wie?‹‹, fragte sie an uns gewandt.
Der ganze Haufen an unserem Tisch nickte belustigt. Begierig zusehen, was Ian ihrer Meinung nach für eine Verzögerungstaktik
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