Wandel der Zeit - Savannah - Liebe gegen jede Regel
sie an und rieb mir über meinen schmerzenden Arm. ››Schnecke, wir sind fünf Meter von meinem fahrbaren Untersatz entfernt. Hättest du nicht warten können, anstatt mir hier fast den Arm auszukugeln?‹‹
Beschämt sah sie zu Boden.
››Na, dann komm halt her, wenn es sooo eilig ist‹‹, feixte ich und konnte mir ein Lächeln während unseres Kusses nicht verkneifen.
Und es war wie immer wenn wir uns küssten. Eine wohlige Wärme durchflutete mich, kroch bis in den letzten Winkel meines willenlosen Körpers und ich hätte am liebsten nie wieder etwas anderes getan.
Tagebuchaufzeichnungen von Savannah Miller
Liebes Tagebuch,
Was soll ich dir heute nur zuerst mitteilen?
Vielleicht das Schlechte vorneweg?
O.K
Ich war ein böses Mädchen…wirklich, wirklich böse…
Aber von vorn.
Als unsere letzte Stunde beendet war, zog ich mit Ava, Alyson, & Tia Richtung Sportplatz los. Wir wollten unsere Prachtkerle abholen und ich konnte es kaum abwarten, ihn nach zwei endlos langen Stunden endlich wieder zu sehen. Und dann roch ich sie… allein! Sie befand sich, meiner Nase nach, auf einem WC im Untergeschoss der Sporthalle.
Mit einem flüchtigen: ››Ich bin gleich wieder da‹‹, entschuldigte ich mich bei den Mädels, die daraufhin an der nächsten Ecke auf mich warteten. Ich betrat den Waschraum. Sie war wirklich allein, ich schnupperte – zweite Kabine. Also lehnte ich mich an die Erste und wartete. Ich wollte dieses Problem endlich aus dem Weg räumen! Tess würde doch sonst niemals locker lassen, das wissen wir doch beide…
Als sie herauskam, zuckte sie bei meinem Anblick kurz erschrocken zusammen… Aber wie wir sie kennen, fasste sie sich schnell wieder und bedachte mich mit einem biestigen Blick.
››Na Miller, willst du kapitulieren?‹‹, spuckte sie mir entgegen. Ihre Stimme triefte vor Arroganz. Sie sah entzückend aus in ihrer Cheerleader Uniform. Fast wie ein Unschuldsengel, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Aber ich weiß es besser – alle wissen, das Tess Morgen – wenn es sein muss, über Leichen geht.
Ich antwortete nicht.
Nach kurzem zögern, packte ich sie einfach am Hals und drückte sie wieder in die Kabine zurück. Mit einem Fuß trat ich die Türe zu und presste sie anschließend zwischen eine der beiden Kabinenseite und mich. Ich drückte mich so nahe an sie, dass ich spürte, wie sich ihr Puls sekündlich beschleunigte.
Sie hatte Angst und zum ersten Mal, seit ich sie kenne, konnte ich diese auch in ihren Augen erkennen. Ihr Herz pochte, als wolle es freiwillig in meine Hände springen, bevor ich es ihr gewaltsam entreiße. Eigentlich war dies schon schlimm genug für Tess aber ich wollte, dass sie verstand, wie ernst es mir war. Und das war es mir – niemals war mir etwas so ernst wie dies hier.
Dann tat ich etwas, das ich schon fast wieder bereue. Ich konzentrierte mich auf die hässlichste Fratze, die mir in den Sinn kam, und wandelte mich. Sie keuchte auf und mied urplötzlich den Augenkontakt zu mir. Aber nach ihrem restlichen Gesichtsausdruck zu urteilen, sah sie gerade das Gesicht eines Monsters vor sich.
››Ich rate dir deine dreckigen Finger von Nic zu lassen, sonst reiße ich sie dir ab – das ist mein ernst!‹‹, fauchte ich. Zum Schluss entblößte ich, nur wenige Zentimeter von ihrem hübschen Köpfchen entfernt, meine Reißzähne & knurrte. Dann ließ ich sie auf den Boden fallen und verließ die Kabine. Auf dem Weg nach draußen, erhaschte ich in einem Spiegel, der über den Waschbecken hing, einen Blick auf mein maskenhaft – verzerrtes Gesicht. Gruselig. Als ich bei den Mädels ankam, war davon
schon nichts mehr zu sehn…
War das zu viel? Ich weiß es nicht… aber sie wird Nic ab jetzt in Ruhe lassen – soviel ist sicher!
Ich weiß, was du nun sagen willst… aber ich glaube nicht, dass sie dies je irgendjemandem erzählen wird. Wer sollte ihr glauben?
Aber nun zu der guten Neuigkeit ;–)
Ich hatte Recht… meine Vermutung hat sich bestätigt.
Zwischen Nic und mir besteht eine gedankliche Verbindung, die es so nie geben dürfte, das ist klar. Aber wie? Er ist doch (bitte verzeih) nur ein Mensch. Er muss also eine Schwäche für Blut haben…
Aber woher – wieso?
Ich habe keine Ahnung.
Aber so ist es.
Diesmal war er nicht halb tot, musste nicht errettet werden. Dennoch, er trank mein Blut aus meiner Vene und es gefiel ihm. Es war so befriedigend, ich nährte meinen Freund… meinen
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