Wandel des Herzens (German Edition)
bleiben!“
„Willst du mich verarschen?“ Meine Stimme wurde lauter. „Hast du den Typen gehört?“
„Ja, aber…“
„Er war derjenige der um unsere Wohnung rumgeschlichen ist. Wir müssen…“
„Vorsichtig!“
Ich war am Ende der Straße angekommen, nach links abgebogen und dabei in jemanden hinein gelaufen. „Sorry“, murmelte ich und wollte an ihm vorbei.
„Hallo.“
Ich sah hoch und erblickte einen Mann der in etwa so aussah, wie ich mir immer einen Engel vorgestellt hatte – blonde Haare, helle türkisblaue Augen und diese Alabasterhaut von der man immer hört, die man im wahren Leben aber nie sieht.
„Bist du Jin?“
„Wer will das wissen?“
„Ich bin Christoph, Semel des Stammes Pakhet.“
„Oh, verdammt“, Crane stöhnte neben mir.
„Oh, ja“, Christoph lächelte. „Es scheint so als wärt ihr beide meinem Stamm beigetreten, ohne dass ich das überhaupt wusste.“
„Nein“, sagte ich schnell und sah, dass er nicht alleine war, sondern dass vier Männer sich um uns herum aufgestellt hatten. „Wir sind deinem Stamm nicht beigetreten.“
„Oh, ich denke schon dass ihr das getan habt.“ Er versuchte wohl irgendwie verführerisch zu klingen, bekam es aber leider nicht hin. Der Mann war kein glühender Vulkan der Lust, sondern eher Vanille, eher Durchschnitt. Ich mochte Vanille, man konnte alles Mögliche damit tun wenn es Eiscreme war. Aber wenn es um Männer ging, dann war sexy und heiß zwingend notwendig für mich, und der Mann der vor mir stand, war das definitiv nicht. „Du und dein Freund gehören zu mir.“
„All ihr Typen die das Gesetz nicht kennen“, sagte ich flach und blickte ihn wütend an. „Eine Reah ohne Gefährten hat keine Verbindungen außer zu den Semel der ihr Gefährte wird. Und jeder Stamm der nicht der des Gefährten ist, hat keinen Anspruch auf sie.“
Sein Grinsen verschwand sofort. „Ich verstehe nicht.“
Daran hatte ich keinen Zweifel. „Schau“, meine Stimme wurde weicher. „Reahs müssen frei sein um ihren Gefährten zu finden. Während dieser Suche können sie zu beliebig vielen Stämmen gehören. Jede Reah, genauso wie ihr Beset, ihr Beschützer, können jeden Stamm jederzeit wieder verlassen.“
„Ich verstehe nicht… Niemand darf den Stamm verlassen, außer es wird vom Semel gestattet.“
„Es sei denn es handelt sich um eine Reah“, sagte ich und deutete auf mich, „oder er gehört zu einer Reah.“ Ich deutete auf Crane. „So funktioniert das. Du kannst deinen Sylvan anrufen und ihn im Gesetz nachsehen lassen. Ich warte hier während das passiert.“
Er war sprachlos. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er dachte er hätte mich, aber tatsächlich war dem nicht so. Niemand würde mich jemals haben. Ich kannte das Gesetz zu gut, vorwärts und rückwärts. Eine Woge von Erleichterung und Sicherheit, gemischt mit Stolz durchlief mich.
„Meine Güte, Jin.“ Crane zitterte und zeigte gleichzeitig ein breites Grinsen.
„Was?“
„Ich weiß immer genau wenn du glücklich bist.“
„Wie?“, fragte ich ihn und lächelte.
„Ich fühle es.“ Seine Augen waren sanft als er mich ansah.
„Das macht keinen Sinn.“
Er zuckte die Schultern. „Was soll ich dir sagen… ich kann es einfach.“
Ich wollte ihn ein bisschen damit aufziehen, aber plötzlich legte sich eine Hand auf meinem Arm. Ich drehte mich um, und sah dass einer der Männer die mit Christoph gekommen waren, mich anlächelte.
„Eine Reah sorgt dafür, dass es sich so anfühlt?“
„Wie fühlt es sich denn an?“, fragte ich sanft.
Er schluckte. „Einfach… gut. Fast wie betrunken oder high.“
„Du riechst einfach anders“, sagte ein anderer Mann und räusperte sich.
„Ist ‚anders’ gut oder schlecht?“
„Gut“, er hüstelte. „Nach Moschus und Pinien und frisch geschnittenem Gras.“
Ich sah zurück zu Crane der die Schultern zuckte.
„Jin.“
Ich wendete meine Aufmerksamkeit wieder Christoph zu der plötzlich meinen Arm griff und mich von den anderen weg führte, ein Stück die Straße entlang. Als wir anhielten, drehte ich meine Schulter so dass seine Hand von mir abfiel.
„Tut mir leid.“
„Ist schon okay.“ Ich zwang mich zu einem Lächeln.
„Jin.“ Er räusperte sich. „Du bist eine Reah.“
Soweit waren wir schon mal.
„Ich habe nie gedacht, dass ich einen männlichen Gefährten haben würde.“
„Du hast schon eine Gefährtin“, erinnerte ich ihn.
„Ich habe eine Yareah, ich habe keine Reah und jeder
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