Wandel des Herzens (German Edition)
Situation nicht so schlimm war wie jeder sie hinstellte.
Er war im Bett, saß angelehnt an das Kopfende und ich sah, dass die Wunden, die er während des Kampfes erlitten hatte, nicht geheilt waren. Die Laken auf dem Bett waren mit getrocknetem Blut verschmutzt, seine Haut hatte ihren normalen goldigen Schimmer verloren und war eher grau, seine Atmung war flach und gequält. Das Feuer im Raum war nicht groß genug um ihn warm zu halten, was durch die Tatsache bewiesen wurde dass seine Lippen blau waren. Ich verstand sofort dass das alles weniger mit mir zu tun hatte, als vielmehr damit, dass niemand sich um ihn gekümmert hatte. Ich konnte mir nicht vorstellen wessen Wort seine Mutter von seiner Seite ferngehalten hatte. Ich verließ den Raum wieder und rief nach ihr. Wenige Minuten später erschien sie vor der Tür.
Ihr Gesicht war schmerzverzerrt. „Jin?“
„Du kochst etwas; ich werde dafür sorgen dass er es isst.“
Sie starrte in meine Augen und ich konnte ihren Gesichtsausdruck nicht entschlüsseln.
„Okay?“
Sie umfasste mein Gesicht und ihr Lächeln war riesig. „Ich liebe dich, weißt du das.“
Ich war verwirrt; das war nicht die Reaktion die ich erwartet hatte.
„Oh, Jin“, ihre Augen flatterten in einem Versuch nicht zu weinen. „Ich bewundere dich einfach.“
Ich küsste sie auf die Stirn, bat sie Koren und Russ hochzuschicken und blieb wo ich war. Nur wenige Sekunden nachdem sie mich verlassen hatte erschienen Logans Brüder, aber sie hatten es nicht so eilig. Ich musterte sie und sah den Ärger in ihren Gesichtern.
„Du musst mich nicht mögen“, fauchte ich Koren an. „Wir müssen nur dafür sorgen dass er badet, und das Feuer muss viel…“
„Du siehst mich ja gar nicht an“, schnappte Koren und als meine Augen ihn wieder erfassten sah ich, dass er sich sehr bemühte nicht zusammenzubrechen. „Ich bin so dankbar dass du da bist, Reah. Er ist der Semel unseres Stammes, und nachdem du weg warst gab es niemanden der seine Befehle aufheben konnte. Er befahl uns den Raum zu verlassen… wir konnten nur darauf warten dass er uns wieder hineinruft.“
Ich nickte.
„Jin.“
Meine Augen wechselten von einem Bruder zum anderen.
„Ich möchte dass du mir zuhörst.“ Russ‘ Stimme brach als er nach mir griff, dann aber stoppte kurz bevor er mich berührt hätte. „Wir sind alle so dankbar dass du hier bist. Nach allem was er dir angetan hat… dass du trotzdem gekommen bist… vielen Dank, Reah.“
Ich schaute zwischen den beiden Männern hin und her.
„Du weißt gar nicht was uns deine Anwesenheit bedeutet“, versicherte mir Koren.
Ich nickte. „Ich werde ein Bad einlassen.“
Nachdem die riesige Wanne mit warmem Wasser gefüllt war, rief ich die beiden Männer damit sie mir halfen ihn ins Bad zu tragen. Wir zogen ihm den zeremoniellen Mantel aus den er seit dem Kampf in der Arena vor zwei Nächten trug und brachten ihn dann ins Badezimmer. Ich begann mir Sorgen zu machen als er dann noch nicht aufwachte als wir ihn ins Wasser setzten, aber als ich mit meinen Fingern durch sein Haar strich, sah ich wie er zitterte. Ich trat vor um das heiße Wasser wieder anzudrehen, aber eine Hand legte sich auf mein Handgelenk um mich zu stoppen. Ich drehte den Kopf und sah seine wunderschönen honigfarbigen Augen.
„Mein Gefährte“, seufzte er und ich sah dass er hart schluckte. „Du musst mir…“
„Darf ich dein Haar waschen?“, unterbrach ich ihn sanft.
Tränen traten ihm in die Augen als er nickte.
„Hol mir bitte eine Kanne“, dirigierte ich seinen Bruder. „Koren, hilf mir ihn aufzurichten.“
„Ich kann mich selbst bewegen“, sagte Logan heiser. „Du brauchst Koren nicht.“
Ich nickte und plötzlich waren wir alleine. „Nimm meine Hand.“
Er griff nach mir und als meine Haut über seine glitt, sah ich ihn wieder zittern.
„Du frierst.“
„Es liegt an dir“, sagte er während er mich eingehend betrachtete. „Ich zittere immer wenn du mich berührst.“
„Nein, tust du nicht.“ Ich lächelte ihn an.
„Das tue ich schon.“ Er atmete langsam aus. „Ich kann es normalerweise nur besser verstecken.“
Ich holte Luft. „Beug dich nach vorne.“
Er tat um was ich ihn gebeten hatte, und ich wusch sein Haar mithilfe der Kanne die Koren mir gebracht hatte. Als ich den Schaum herunterwusch sah ich, dass die Farbe des Wassers sich von durchsichtig in rosa änderte.
„Ich muss das Wasser ablassen und werde gleichzeitig die Dusche anstellen. Da ist
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