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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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herübergeschlendert, als hätten wir uns gerade gestern verabschiedet. Er musterte mich prüfend von oben bis unten. „Brüderchen, du brauchst einen Imageberater. Umgehend.“
    „Ich habe Neuigkeiten“, sagte ich. „Dreimal darfst du raten. Du bist Onkel.“
    Thomas legte den Kopf in den Nacken und lachte. „Was? Wohl kaum. Es sei denn, einer von Vaters kleinen Ausrutschern hätte überlebt, was im Grunde nicht möglich sein dürfte, bei den …“
    Er unterbrach sich mitten im Satz.
    „Jawohl“, sagte ich.
    „Oh“, sagte er, die Augen immer noch weit aufgerissen und offenbar vor Schreck zur Salzsäule erstarrt. Ein bisschen unheimlich war das schon: Ein Mensch sah immer noch aus wie ein Mensch, auch wenn er sich nicht rührte. Thomas mit seiner blassen Haut und den hellen, blauen Augen erstarrte zur Statue. „Oh.“
    Ich nickte. „Sag ‚Ölkännchen‘ .“
    Thomas blinzelte. „Was?“
    „Du darfst der Blechmann sein.“
    „Was?“
    „Egal, ist nicht so wichtig.“ Ich seufzte. „Hör zu: Ohne dich mit allzu vielen Details belästigen zu wollen, ich habe eine acht Jahre alte Tochter. Susan hat es mir nie gesagt. Herzogin Arianna vom Roten Hof hat sie entführt.“
    „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich glatt früher gekommen.“
    „Ich konnte es dir schlecht am Telefon mitteilen. FBI und die örtlichen Bullen stecken inzwischen mit in der Sache und machen einen auf Straßensperre, die mich aufhalten soll.“ Ich wies mit dem Kinn auf Rudolphs Haus. „Da drüben wohnt ein Bulle, der irgendwem hilft, mich zu behindern. Unfreiwillig, aber das ist egal. Ich warte hier in der Hoffnung, dass sein ‚Betreuer ‘ aufläuft. Oder die Reinemachefrau. Irgendwer, aus dem ich Infos herausleiern kann.“
    Thomas starrte mich an und sagte: „Ich bin Onkel.“
    Ich fuhr mir mit der Hand übers Gesicht.
    „Tut mir leid“, sagte er. „Ich dachte nur, es ginge mal wieder um den üblichen Kram. Deine Besorgnis, der böse Weiße Hof könnte mich missbrauchen. Ich brauche einen Moment zum Umschalten.“
    „Mach es kurz. Die Zeit läuft uns davon.“
    Thomas nickte mehrmals langsam und nachdenklich. „Gut.“ Er sah mich an. „Dann suchst du also nach … wie heißt sie?“
    „Maggie.“
    Mein Bruder verstummte gute zwei Herzschläge lang. „Ein guter Name“, sagte er schließlich leise.
    „Das fand Susan auch.“
    „Dann suchst du also nach Maggie“, sagte er, „und brauchst meine Hilfe?“
    „Ich kenne das genaue Datum nicht, aber ich weiß, dass man sie nach Chichén Itzá bringen wird. Wahrscheinlich heute Nacht, spätestens morgen Nacht.“
    „Warum und was hat das mit mir zu tun?“
    „Sie opfern sie für einen Stammbaumfluch. Wenn ihnen das gelingt, dann tötet der Fluch auch ihre Geschwister, ihre Eltern, derenGeschwister und so weiter.“
    „Moment: Maggie hat Brüder und Schwestern? Wann warst du denn so aktiv?“
    „Nein, verdammt noch mal!“, schrie ich ihn an. „Das war nur eine Beschreibung, so funktioniert der Stammbaumfluch.“
    Pechschwarze Brauen fuhren in die Höhe. „Scheiße! Du meinst, er tötet auch mich?“
    „Genau das meine ich, du verdammter Schwachkopf.“
    „Ähm“, sagte Thomas, „dagegen habe ich was.“ Erneut weiteten sich seine Augen alarmiert. „Moment – was ist mit den anderen Raiths? Sind die auch in Gefahr?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Das weiß ich nicht.“
    „Heilige Scheiße“, murmelte er. „Schön … du weißt also, wo sie demnächst sein wird. Soll ich die Pferde satteln und helfen, sie zurückzuholen? Wie wir es damals bei Molly gemacht haben?“
    „Nur, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Einen direkten Angriff auf den Roten König und seine Gefolgsleute können wir meiner Meinung nach nicht überleben. Schon gar nicht auf deren eigenem Terrain.“
    „Wir beide allein natürlich nicht, aber du hast sicher den Weißen Rat hinter d...“
    „Weit hinter mir“, unterbrach ich mit vor Wut rauer Stimme. „So weit, dass man ihn gar nicht mitkriegt.“
    Auch in den tiefblauen Augen meines Bruders flammte Zorn auf. „Arschlöcher.“
    „Das kannst du laut sagen.“
    „Was sollen wir also deiner Meinung nach tun?“
    „Ich brauche Informationen“, sagte ich. „Besorg mir alles, was du kriegen kannst. Was geht in Chichén Itzá vor sich, gibt es dort in der Nähe einen Stützpunkt des Roten Hofs, hat man ein kleines Mädchen mitten in einem Haufen Roter gesichtet. Was du kriegen kannst. Es muss etwas geben, irgendetwas, das

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