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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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mit dir unterhalte“, beendete ich meine Erzählung, „checken ein paar andere ihre Kontakte in Mexiko aus.“
    „Susan?“, fragte sie.
    „Ja, und Vater Forthill. Einer der beiden findet wohl schon heraus, was in Chichén Itzá geplant ist.“
    Murphy nickte. „Wie hält sie sich so?“, erkundigte sie sich beiläufig.
    „Sie glaubt, Molly sei in mich verschossen.“
    Murphy schnaubte. „Wow! Hat sie ihre Vampirsuperkräfte bemüht, um das rauszukriegen?“
    Ich blinzelte Murphy an.
    Sie starrte mich eine Sekunde lang an, ehe sie die Augen verdrehte. „Oh, komm schon, Harry. Echt jetzt? Bist du wirklich so ahnungslos?“
    „Äh“, sagte ich noch immer blinzelnd. „Sieht ganz so aus.“
    Murphy schmunzelte in ihr Bier. „Deine blinden Flecken hauen mich immer wieder um. Viele hast du ja nicht, aber wenn mal einer auftaucht, ist er gleich kilometerbreit.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber eigentlich hast du meine Frage noch nicht beantwortet.“
    „Susan.“ Ich nickte. „Susan ist ein Wrack. Diese Vampirsache macht es für sie nicht gerade einfacher.“
    „Ich weiß nicht. Hört sich nicht nach Vampirding an, was du mir erzählst. Hört sich eher nach Mama-Ding an.“
    „Könnte sein“, sagte ich. „So oder so geht sie anscheinend langsam auf dem Zahnfleisch.“
    „Wie du“, sagte Murphy.
    Ich knurrte sie an. „Was?“
    Sie hob eine Braue.
    Ich wollte sie schon ärgerlich anfahren, ließ es aber lieber sein. Murphy lag mit ihren Einschätzungen oft richtig. „Ich gehe auf dem Zahnfleisch?“
    Sie nickte entschieden. „Ist dir aufgefallen, dass du schon seit fünf Minuten mit dem linken Fuß auf den Boden klopfst?“
    Ich runzelte die Stirn und sah dann verdrießlich meinen Fuß an, der einen schnellen Rhythmus auf den Boden klopfte, so heftig, dass mir schon die Wadenmuskeln schmerzten. „Ich … nein.“
    „Ich bin deine Freundin, Harry“, flüsterte sie, „und ich sage dir, dass du momentan selbst nicht der Normalste bist.“
    „Monster werden irgendwann in nächster Zeit mein Kind umbringen, Murph. Vielleicht heute, vielleicht morgen. Bald jedenfalls. Normalsein ist nicht drin, dafür habe ich keine Zeit.“
    Murphy nickte erneut, bevor sie seufzte, tief und schwer, wie jemand, der eine unliebsame Last ablegt. „Also Chichén Itzá, was?“
    „Sieht so aus.”
    „Cool, wann schlagen wir zu?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Bei den Leuten können wir nicht einen auf wilde Dreizehn machen, die hauen uns platt.“
    Murphy runzelte die Stirn. „Aber der Weiße Rat …“
    „Wird nicht mitmachen.“ Wenn das verächtlich klang, bitte. Ich konnte nichts dafür. „Um deine Frage zu beantworten … wir sind uns nicht sicher, wann das Ritual stattfinden soll. Ich muss mir noch weitere Informationen besorgen.“
    „Rudolph“, meinte Murphy nachdenklich.
    „Rudolph. Irgendwer, der in dieser Sache drinsteckt, wahrscheinlich jemand vom Roten Hof, übt Druck auf ihn aus. Ich werde mir diesen Jemand vorknöpfen und ihn auf den Kopf stellen, bis er etwas ausspuckt, was uns weiterbringt.“
    „Ich glaube, ich würde mich auch gern mal mit Rudolph unterhalten. Jeder fängt an seinem Ende an, und wir treffen uns in der Mitte?“
    „Hört sich gut an.“ Ich winkte Mac zu und deutete mit Daumen und Zeigefinger an, dass mir nach einem Steaksandwich war. „Willst du auch eins?“
    „Ich dachte, fürs Normalsein hättest du keine Zeit.“
    „Habe ich auch nicht“, sagte ich. „Ich habe aber auch keine Zeit zum Hungern.“

24. Kapitel
    W ie kann man sich als Polizeibeamter so ein Haus leisten?“, wollte Molly wissen.
    Wir saßen in meinem Käfer in einer ruhigen Wohnstraße in Crestwood, es war später Nachmittag und stark bewölkt. Rudolphs Anschrift hatte Murphy mir besorgt, eine feine Adresse in einer Straße mit großen Häusern und ausgedehnten Grundstücken. Das Rudolphs war das kleinste im ganzen Block, aber es lag dennoch in dieser Straße, gehörte zu diesem Block und grenzte noch dazu mit der Rückseite an das Cook-County-Waldschutzgebiet. Der alte Wald sowie die hohen Bäume der umliegenden Gärten verliehen der Gegend eine sichere, eher ländlich anmutende Atmosphäre.
    „Kann man nicht“, flüsterte ich.
    „Dann ist er deiner Meinung nach gekauft?“
    „Möglich.“ Ich zuckte die Achseln. „Oder seine Familie hat Geld. Oder er hat es geschafft, sich bis zum Stehkragen mit Wohnungsbaukrediten einzudecken. Manche Leute spielen verrückt, wenn sie sich ein bestimmtes Haus

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