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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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er ungerührt und trat ein, „kann man ihr vertrauen?“
    „Genauso, wie du mir vertrauen kannst.“
    „Gut.“ Martins Stimme konnte eigentlich kaum noch trockener werden, aber er versuchte es trotzdem. „Dem Himmel sei Dank dafür.“
    „Ich weiß, wer die sind, Harry“, sagte Molly leise. „Sie gehören zur Bruderschaft von St. Giles, oder? Vampirjäger?“
    „Nah dran.“ Susan stand direkt neben mir, zu dicht, fast schon intim. Sie legte kurz fieberheiße Finger auf meinen Arm, ließ Molly aber keine Sekunde lang aus den Augen. „Du bist Zauberlehrling? Echt? Wie ist das denn so?“
    Molly zuckte die Achseln und wandte stirnrunzelnd den Blick ab. „Viel lesen und dann üben, üben, üben, bis es einem bis hier steht, und ab und an der reine Horror.“
    Ein kurzer Blick erst zu Molly, dann zu mir, und Susan schien zu einem Schluss gekommen. Intime Nähe war nicht länger nötig, sie zog sich ein Stückchen zurück. „Hast du mit dem Rat geredet?“
    „Ansatzweise schon“, sagte ich. „Arianna war im Hauptquartier. Mit der habe ich auch geredet.“
    Susan holte scharf und vernehmlich Luft. „Was? Sie hat Mexiko seit mehr als hundertachtzig Jahren nicht verlassen.“
    „Dann hat sie einen neuen Rekord aufgestellt. Ruf die Leute vom Guinness-Buch an.“
    „Guter Gott“, sagte sie. „Was wollte sie denn da?“
    „Sie war barmherzig und großzügig und verzieh mir, dass ich sie mir vor mehr als tausend meiner Magierkollegen an Ort und Stelle zum Duell vorknöpfen wollte“, fuhr ich fort. „Aber man hatte ihr freies Geleit zugesichert. Die Nachrichtendienste des Rates melden alle möglichen fieberhaften Vampiraktivitäten. Ich habe versucht, Genaueres zu erfahren, und die entsprechenden Fühler ausgestreckt, aber bis Infos kommen, kann es noch dauern.“
    „Von der Mobilmachung wissen wir“, sagte Susan. „Die Bruderschaft hat den Rat schon vor drei Tagen gewarnt.“
    „Nett vom Rat, gleich jeden zu informieren, schätze ich. Aber alle weiteren Infos, über die der Rat verfügt, bekomme ich in den nächsten Stunden“, sagte ich. „Habt ihr etwas herausfinden können?“
    „Wie man es nimmt“, sagte Susan. „Sieh es dir an.“
    Wir setzten uns. Martin ließ die Reisetasche auf den Couchtisch fallen und entnahm ihr einen brauen Umschlag, den er an mich weiterreichte.
    „Aus fast einem Petabyte an Informationen …“, setzte er an.
    „Aus einem Petawas?“, hakte ich nach.
    „Aus einer Quadrillion Bytes“, erklärte er, was mir natürlich sehr weiterhalf.
    Susan verdrehte die Augen. „Mehrere Bibliotheken voll mit Informationen.“
    „Ach so. Gut.“
    „... konnten wir gerade mal dreihundert Dateien wiederherstellen“, fuhr Martin nach kurzem Räuspern ungerührt fort. „Bei den meisten handelte es sich um Inventarlisten.“
    Der Umschlag enthielt mehrere ausgedruckte Seiten, die meisten davon reine Listen, aber auch einige Seiten mit Bildern, die jede Menge Objekte zeigten, jedes mit einer Identifikationsnummer versehenen.
    „Die Objekte in dieser Datei waren alle als Metakondensatoren kategorisiert“, sagte Susan.
    Ich sah mir die Fotos genauer an. Ein Steinmesser. Ein archaisches Schwert mit zahlreichen Scharten. Ein rußgeschwärzter Ziegel. Eine mit bizarren, vage beunruhigend wirkenden Mustern bemalte Urne. „Hm“, murmelte ich. „Hundertprozentig sicher bin ich mir nicht, ohne die Sachen gesehen zu haben, aber für mich sieht das nach Ritualgerätschaften aus.“
    Stirnrunzelnd machte ich mich daran, die Zahlen neben den Fotos mit den Referenzzahlen auf den Listen abzugleichen. „Laut dieser Liste hat man sie alle einem sicheren Lagerplatz in Nevada entnommen und verschifft nach …“ Ich sah Susan an. „Wann genau ist Maggie entführt worden?“
    „Knapp vierundzwanzig Stunden vor meinem Anruf bei dir.“
    Die Zeitangabe ließ mich erneut die Stirn runzeln. „Diese Sachen wurden zum selben Zeitpunkt verschifft, an dem Maggie entführt wurde.“
    Susan nickte. „Ungefähr drei Stunden nach der Entführung.“
    „Wohin ging die Lieferung?“
    „Das wäre die Frage“, sagte Susan. „Natürlich nur, wenn wir davon ausgehen, dass beides zusammenhängt und die Sachen überhaupt etwas mit Maggie zu tun haben.“
    „Im Grunde stehen die Chancen eher dafür gut, dass es gar keine Verbindung gibt“, sagte Martin.
    „Klar doch, Marvin. Dann geh doch den ganzen anderen Hinweisen nach, die wir haben! Falls du meinst, hier deine Zeit zu vergeuden.“ Ich sparte mir

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