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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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darauf. »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Es gab ein paar Komplikationen mit dem Rat wegen dieses Vertrages.«
    »Was für Komplikationen? Saba hält sich strikt an den Waffenstillstandsvertrag. «
    »Wir haben ziemlich große Schwierigkeiten, die Leute davon zu überzeugen, daß das, was wir tun, für sie nützlich ist.«
    Sie blickte sich in dem vollgestellten Lagerraum um. Auf den Kisten waren der Name BARSOOM und mehrstellige Ziffern eingebrannt. Sie schnippte eine Flocke Füllmaterial von ihrem Knie. »In einhundertfünfzig Wachen wird er die Ybix in den Raum unterhalb des Jupiter bringen. Wenn sie wissen, daß er kommt, sind sie in der Lage, sich zu verteidigen.«
    »Hat er soviel Vertrauen zu Ihnen, daß er Sie davon in Kenntnis setzt? Der arme Trottel.«
    »Von ihm weiß ich es nicht. Ist das alles, was Sie wissen wollen?«
    Bunker kratzte sich das Kinn. Seine schwarzen Augen funkelten. »Da war noch dieser Zwischenfall auf Luna.«
    »Na und? Das war doch eure Schuld.«
    »Lassen Sie mich zu Ende erzählen. Der kleine Zwischenfall hat General Gordon zur Pensionierung verholfen. Jetzt steht Luna unter der Fuchtel von General Marak, und dessen Steckenpferd ist nicht Religion, sondern Geld. Der Rat besteht darauf, daß Matuko für den Verlust von zwei Schiffen, sechs Mann Besatzung und einer Regierung verantwortlich gemacht werden soll, falls man hier Wert auf einen Fortbestand des Vertrages legt.«
    »Zwei Schiffe?«
    »Die Ybix hat im Luna-Orbit zwei Patrouillenschiffe vernichtet, haben Sie das vergessen?«
    David klammerte sich an ihren Rock und zog sich auf die Füße.
    Sie sah ihm dabei zu und rief sich die Ereignisse im Luna-Orbit in die Erinnerung zurück. »Was schlagen Sie vor?«
    »Der Rat verlangt, daß der Fall vor das Universalgericht gebracht wird - falls die Stythen sich wirklich an Frieden und Gesetz halten wollen.«

    David hatte ihre herabhängende Hand ergriffen, hielt sie fest umklammert und machte ein paar unbeholfene, wackelige Schritte. »Vielleicht werden sie es tun.«
    Bunker löste die vor der Brust gekreuzten Arme voneinander und steckte die Hände in die Jackentaschen. »Ist das Ihr Ernst?
    Meinen Sie wirklich, Sie könnten sie dazu bringen?«
    »Es käme doch nur auf den Versuch an«, sagte sie. »Schicken Sie ihnen doch eine Vorladung des Gerichts. Aber nicht an Saba.
    Der befand sich zum Zeitpunkt des Zwischenfalls nicht an Bord.
    Schicken Sie sie an Tanoujin.« Sie lächelte David an. Dieser Gedanke machte ihr Spaß. »Am besten lassen Sie sie ihm über Machou zustellen.« David ließ ihre Hand los und fiel auf den Hintern.
    »Meinen Sie, daß es klappt?«
    »Vielleicht.« Sie stand auf, bückte sich und hob David vom Boden auf. »Wenn nicht, lasse ich mir etwas anderes einfallen. Wie geht es Mrs. Jefferson?«
    »Unsere Dicke wird langsam alt.« Er schüttelte den Kopf. »Wir werden eine Menge Schwierigkeiten haben, wenn sie den Rat verlassen muß.«
    »Sie haben immer eine Menge Schwierigkeiten. Schicken Sie die Vorladung.«
    Sie saß auf dem harten Ufersand und spielte auf ihrer Flöte. Hinter ihr lagen die Häuser der Fischer. Die zehn Fuß langen Riemen ihrer Boote standen an die Hauswände gelehnt, die Netze hingen zum Trocknen zwischen in den Boden gerammten Pfählen. Der See lag wie ein schwarzes Stück Kohlepapier vor ihr. Dunkle Wellen schlugen mit leisem Klatschen ans Ufer. Sie fragte sich, was die leichte Bewegung des Wassers verursachen mochte. Vielleicht eine Bewegung des Planeten.
    Saba kam am Ufer entlang auf sie zu. Sie brach ihr Spiel ab und steckte die Hände in die wärmenden Jackenärmel. Obwohl sie ihm früher öfter auf der Straße begegnet war, hatte er bisher niemals von ihr Notiz genommen. Er blieb vor ihr stehen.
    »Was machst du hier?«
    »Ich sitze nur hier.« Sie nahm die Flöte wieder in die Hand.
    »Mir gefällt es hier.«
    »Ich will mit dir reden.«
    »Dann tu es doch.« Sie blies eine kurze, ansteigende Phrase auf der Flöte.
    Er setzte sich neben sie und starrte auf den See hinaus. Sie spielte die Traum-Sequenz aus Alfides Spanischen Anarchisten.

    Im flachen Uferwasser sah sie einen kleinen Schwärm winziger Fische, keiner länger als ein Finger. Sie lebten von fast unsichtbar kleinen Wasserkäfern, hatte sie erfahren. Etwas weiter vom Ufer entfernt, im tieferen Wasser, bewegte sich ein breiter, flacher Körper dicht über dem Boden des Sees: ein Ybix, der die kleinen Fische fraß.
    »Ich möchte, daß du etwas für mich erledigst«, sagte

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