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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Sril zu Bakan.
    »Warum denn ich?«
    »Weil ich im Dienst bin. Nun geh schon, es ist doch nicht weit bis zum Colorado.«
    Ein schriller Ruf schallte von der Arkade. Paula fuhr herum.
    Die Tür krachte auf, und Ketac stürmte herein. Sein Gesicht glänzte.
    »Tanoujin hat Ymma eben in dreiundsiebzig Sekunden niedergeschlagen!«
    Sril stieß einen Freudenschrei aus und klatschte begeistert in die Hände. Bakan spuckte in den Papierkorb. »Ich habe es ja ge-wußt. Ich frage mich nur, warum er so lange dazu gebraucht hat.«
    »Und was ist mit Saba?« fragte Paula.

    Ketac rieb sich die Hände. »Es war herrlich! Tanoujin hatte den Kampf von der ersten Sekunde an im Griff. Ymma konnte nicht einen einzigen Schlag landen.« Er blickte Bakan an. »Er hat sich etwas Zeit gelassen, um ihn richtig fertig zu machen. Und sobald er merkte, daß Machou nicht eingreifen würde, hat er ihm das Fell vom Gesicht gerissen.« Er klatschte begeistert in die Hände. »Ich habe noch niemals einen Mann so kämpfen gesehen wie ihn.
    Richtig klassisch!«
    Paula trat zur Tür. Die Arkade füllte sich mit Menschen. Sie hörte ihre lauten, erregten Stimmen. Sie griff nach der Türklinke, aber sie wurde ihr aus der Hand gerissen. Tanoujin stieß sie zur Seite und trat ins Büro. Sein Hemd war blutverschmiert, und sein Haar hing ihm lose über die Schultern. In seinem Gesicht sah sie zwei oder drei halb verheilte Kratzer. Er war heiß und stank nach Kupfer. Paula trat ein paar Schritte zurück. Marus und Kany und ein paar andere Männer seiner Wache drängten herein.
    »Wenn ich es mir leisten könnte«, schrie Tanoujin, »würde ich jetzt die ganze Stadt Vribulo besoffen machen!«
    Seine Hände waren mit Blut besudelt. Die anderen Männer schlugen ihm auf die Schultern. Saba trat herein und umarmte ihn.
    Paula trat zum Fenster und blickte hinaus.
      
      
     

MATUKO
    Noch bevor sie Zeit dazu hatte, ihre Jacke auszuziehen, stürmten Boltiko und Uly herein. »Wie hat dir Vribulo gefallen? Wo bist du gewesen?« bestürmten sie Paula. Uly nahm ihr die Jacke ab und hängte sie auf, und Boltiko brachte sie fast gewaltsam in ihr Haus.
    »Seid ihr im Akopra gewesen?« fragte sie, als sie die Küche betraten. »Wo habt ihr gewohnt?«
    »In der Scheune.« Sie setzte sich auf die Eckbank am Küchentisch. Boltiko schob ihr ein paar dicke Kissen unter, damit sie auf die Sitzhöhe der Stythen kam. »Wir waren im Akopra und haben das Stück >Der Drache< gesehen.« Boltiko stellte eine dampfend heiße Tasse Tee vor sie auf den Tisch. Uly setzte sich neben sie. »>Der Drache< ? War es gut? Aber das kannst du ja nicht beur-teilen.«
    »Tanoujin sagte, es sei entsetzlich gewesen.«
    »Tanoujin?« sagte Boltiko. »War er auch dort?«
    »Wo ist David?«
    »Wo habt ihr gegessen?« fragte Uly. »Hat er dir etwas gekauft?«
    Boltiko sagte: »Das Baby schläft. Es ist ziemlich krank gewesen. Während der ganzen letzten Wache bin ich pausenlos mit ihm auf und ab gegangen. Aber jetzt geht es ihm wieder besser.«
    Paula nahm einen Schluck von ihrem Tee. Boltiko übertrieb immer, wenn es um das Kind ging. Aus jedem bißchen Geschrei konstruierte sie eine ernsthafte Erkrankung. »Wir haben im Colorado gegessen. Was hatte er denn? War es wieder sein Magen?«
    »Im Colorado?« fragte Uly. »Was ist denn das?«
    »Ein Restaurant«, sagte Boltiko. »Aber kein sehr gutes. Er hätte dich wirklich in ein netteres Lokal führen sollen, Paula.«
    Sie hatte ihren Tee getrunken und lehnte sich zurück, die Hände über dem Bauch gefaltet. »Mir hat es recht gut gefallen. Alle Frauen hatten ihre Gesichter bemalt. Ich kam mir vor wie eine graue Maus. Sie sind alle Huren, nicht wahr? Saba hatte einige Schwierigkeiten mit dem Prima. Tanoujin hatte einen Kampf in der Grube und...«
    »Ich hoffe, daß Saba nichts damit zu tun hatte.«
    »Was hat David wirklich gefehlt?«
    Boltiko setzte sich auf einen Stuhl, Paula gegenüber. »Sein Bäuchlein. Der arme Kleine.«
    »Er frißt nur zu viel.«

    »Gegen wen hat Tanoujin gekämpft? Hat er gewonnen?«
    »Aber ja! Es war Ymma, der Akellar von Lopka.« Paula sah Boltiko zu, als sie einen Schluck Tee trank. Sie hielt die Tasse mit zierlich abgespreiztem Finger in ihrer schweren, fetten Hand. »Du magst Tanoujin anscheinend nicht.«
    »Der Mann wird Saba Unglück bringen«, sagte Boltiko.
    »Ich kenne ihn nicht«, sagte Uly. »Aber mein Bruder haßt ihn.«
    Ihr Bruder war der Akellar von Merkhiz.
    »Magst du ihn?« fragte Boltiko und blickte Paula

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