Wandernde Welten
wieder den schweren Vorschlaghammer schwingen. Bei jedem Zuschlagen erbebte sein Körper vom Kopf bis zu den Zehen. Sie trat auf ihn zu, um zu sehen, was er da machte. Der Hammer schlug gegen den Stamm eines Bilyobio-Baums, dessen obere Hälfte bereits abgeschlagen war. Bei jedem Schlag rieselte silbrig schimmernder Staub zu Boden. Paula mochte die Bilyobio-Bäume, und jeder Schlag tat ihr weh. Etwas von dem silbrigen Staub drang in ihre Nase, und sie mußte niesen.
Kasuk fuhr herum. »Oh. Ich habe Sie nicht gesehen.«
»Was tun Sie da?«
Er deutete auf den halbzerstörten Stumpf. Seine Augen wichen ihrem Blick aus. »Mein Vater... die Bilyobio-Bäume stören ihn.«
Wieder schwang er den Hammer und schlug so kräftig zu, daß der Stumpf dicht über der Basis zersplitterte.
»Wo sind sie?« fragte Paula.
»Im Akopra.« Er stand mit dem Rücken zu ihr. Irritiert ging sie um ihn herum und blickte ihn an. Er wandte um.
»Was haben Sie eigentlich gegen mich?«
Er fuhr mit der Hand durch sein zotteliges Haar. »Ich soll nicht... mein Vater sagt, Sie wollten mich verderben.«
Sie lachte schallend. Er richtete sich auf und stützte sich auf den Hammerstiel. Seine Augen waren schwarz, wie die jedes anderen Stythen, und nicht gelb wie die seines Vaters. »Ich könnte es ja mal versuchen«, sagte sie, immer noch lachend. »Wo ist das Akopra?«
»Gleich hinter der Koup-Brücke. Es ist noch nicht gebaut.« Er schwang den Hammer auf die Schulter und ging ihr voraus zu dem Tor, das aus dem Hof führte. Er stieß einen Torflügel auf und trat mit ihr hinaus. »Das ist die Koup-Brücke, dort hinten, an der Wegbiegung. Früher war dort ein Markt, aber den hat mein Vater verlegen lassen, um das Akopra bauen zu können.« Dicht hinter einer geländerlosen Brücke sah sie einen angefangenen Rundbau.
»Vielleicht sollte jemand Sie begleiten«, meinte er.
»Nein, danke.« Sie machte sich auf den Weg. Bis zur Brücke war es etwa eine Meile.
Sie begegnete einer alten Frau, die einen Korb auf dem Rücken trug. Sie fragte sich, wieviel Tanoujin wußte, und wie er sein Wissen benutzen würde. Und wann das geschehen mochte. Bis jetzt hatte sie ihn nur nicht gemocht, jetzt hatte sie Angst vor ihm. Sie tat einen Schritt vom Weg, um einem Jungen Platz zu machen, der ein Dutzend Hühner mit einem Stock vor sich her trieb.
Die Felder auf dem diesseitigen Ufer des Flusses, den die Brücke überspannte, waren überflutet. Dunkelgraue Tentakel wuchsen aus dem morastigen Grund. Das Wasser stand etwa vier Zoll hoch auf dem Feld, erkannte sie, als sie näher kam. Der Boden unter der Wasserschicht war mit grauem Tuch bedeckt. Die dunkelgrauen Tentakel waren blattlose Ranken, sah sie jetzt.
Sie überquerte die Brücke. Um das Fundament des Akopragebäudes waren Baugerüste errichtet. Das Gras war niedergetreten und verdorrt. Sie ging um das Fundament herum und suchte nach einem Zugang in dem hohen Baugerüst. Sie fand ihn auf de anderen Seite und trat auf den runden Bauplatz.
Saba und Tanoujin gingen nebeneinander an den Fundamenten entlang. Tanoujin deutete immer wieder mit der Hand. Anscheinend war er dabei, Saba die Einzelheiten des entstehenden Baus zu erklären. Saba bemerkte sie, gab Tanoujin mit einem leichten Rippenstoß ein Zeichen, und beide Männer blickten ihr entgegen.
Saba deutete auf die Fundamente. »Sieh dir das an. Dies Akopra baut er mit dem Geld, das du ihm verdienst. Hat er sich eigentlich schon dafür bedankt?«
»Sie bekommt, was sie will.« Tanoujin steckte die Hände in den Gürtel und blickte von seiner riesigen Höhe auf sie herab. Nervös fragte sie sich wieder, wieviel er wirklich von ihrem Gespräch mit Dick Bunker wußte.
»Er sagt, du hast einen Plan, wie man diese Vorladung gegen Machou benutzen kann.« Saba legte ihr eine Hand auf die Schulter und führte sie auf die Öffnung in Fundament und Baugerüst zu. Tanoujin ging vor ihnen hindurch. Er wandte den Kopf und blickte sie über die Schulter hinweg an. Seine Augen waren so gelb wie Galle.
Saba schüttelte sie. »Erzähl mir von diesem Plan.«
Sie versuchte, sich seinem harten Griff zu entwinden, aber es gelang ihr nicht. »Sie haben keinerlei Beweise für alle diese Anklagepunkte gegen euch. Mit einer Ausnahme vielleicht. Sie würden sich ziemlich lächerlich machen, wenn ihr sie vor dem Gericht bloßstellt.«
»Und wie hilft mir das gegen Machou?«
»Machou kann nicht mit den Mittel-Planeten verhandeln. Zeige den anderen, daß du es kannst. Wem
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