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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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ihnen Schritt halten zu können. »Willst du dich wirklich dem Gericht stellen?« fragte Saba.

    »Warum nicht? Du hast doch selbst öfter gesagt, daß wir ein paar Erkundungsflüge in das Gebiet machen sollten.« Tanoujin öffnete die Tür, und sie traten in den Hof hinaus. »Und hier senden sie uns sogar eine Einladung dazu. So tief waren wir noch nie in ihrem Raum.«
    Sie gingen auf ein anderes weißes Gebäude zu. Am anderen Ende des Hofes hieb Tanoujins Sohn auf einen Pfahl ein. Paula folgte den beiden Männern ins Haus. Die gingen einen langen Korridor entlang und betraten einen Raum, der wie eine Lagerhalle aussah. An allen vier Wänden waren hohe Stapel von Kisten und Kartons. Unter einem der Fenster stand ein Bett. Das war das einzige Möbelstück in diesem Zimmer.
    »Sieh dir das an«, sagte Saba zu Paula und deutete auf die Kistenstapel. »Weißt du, wie lange er schon hier wohnt? Und noch immer sieht es aus, als würde er gerade einziehen. Du packst deinen Koffer aus, wenn du auch nur eine Nacht irgendwo bleibst.
    Er wohnt in diesem Zimmer seit er Akellar wurde.«
    Tanoujin warf sich auf das Bett. Saba ging in dem kahlen Raum unruhig auf und ab. Schließlich trat er ans Fußende des Bettes, nahm eine Flasche Whisky aus einer kleinen Kiste und öffnete sie.
    Tanoujin wandte den Kopf und rief aus dem offenen Fenster: »Kasuk!«
    Die Hammerschläge verstummten. Der Kopf von Tanoujins Sohn erschien im Fensterrahmen.
    »Hör eine Weile auf«, sagte sein Vater. »Der Krach macht mich wahnsinnig.«
    »Ich bin gleich fertig.«
    »Hör eine Weile auf, habe ich gesagt!«
    Kasuks Gesicht verschwand. Paula setzte sich auf eine der Kisten. Auch die Wände des Zimmers waren kahl. Tanoujin hätte über fünf Jahre hier gelebt, ohne dem Raum auch nur die geringste persönliche Note zu geben.
    »Erzähle mir etwas von diesem Universalgericht«, sagte Saba.
    Sie zuckte die Achseln. »Was gibt es da groß zu erzählen. Für jeden Fall wird ein Richter ausgelost. Es gibt insgesamt dreihundert, und aus einem Grund, den ich nicht kenne, ist es meistens ein Anarchist.«
    »Warum?« fragte Tanoujin.
    »Ich sagte dir doch, ich weiß es nicht. Aber wahrscheinlich liegt es daran, daß die meisten Richter in diesem Pool Anarchisten sind, selbst wenn sie es sich selbst nicht eingestehen.« Sie strich eine Haarsträhne zurück. »Sybil Jefferson gehört dazu.«

    Tanoujin starrte sie mit seinen gelben Bocksaugen an. Sein Blick machte sie nervös.
    »Laß mich sie berühren«, sagte Tanoujin zu Saba.
    »Mich berühren?« Sie wich entsetzt ein paar Schritte zurück.
    »Willst du das wirklich tun?« Saba, der am anderen Ende des Zimmers stand, wandte sich erstaunt um.
    »Sie weiß ohnehin schon soviel von mir, daß sie mich umbringen könnte«, sagte Tanoujin.
    »Wie berühren?« fragte Paula.
    »Komm her.« Saba setzte sich auf das Fußende des Bettes und streckte die Hand aus.
    Sie blickte die beiden Männer mißtrauisch an. »Was habt ihr vor?«
    »Haben Sie etwas zu verbergen?« fragte Tanoujin. »Ich werde Ihnen nicht weh tun.«
    Saba packte sie beim Rock und zog sie gegen seine Knie. »Hab keine Angst.« Er legte den Arm um ihre Taille. Sie konnte nicht mehr entkommen.
    Tanoujin richtete sich auf und ergriff ihre beiden Handgelenke.
    »Blicken Sie über meine Schulter.«
    Sie blickte ihm ins Gesicht. Der Griff seiner Hände war hart und fest, wie Eisenklammern.
    »Blicken Sie über meine Schulter«, wiederholte Tanoujin schärfer. »Sie lenken mich ab.«
    Sie wandte den Kopf und starrte an ihm vorbei die weiße Wand an. Sie fühlte eine angenehme Wärme, die von seinen Händen ausging. Die Wärme stieg in ihren Armen empor und verbreitete sich durch ihren ganzen Körper, und mit der Wärme kam eine wohlige Gleichgültigkeit.
    Tanoujin ließ ihre Arme los. Saba löste den Griff um ihre Taille.
    »Sie hat das Komitee veranlaßt, dieses Papier an Machou zu schicken«, sagte Tanoujin und streckte sich wieder auf dem Bett aus. »Sie hat sich hinter deinem Rücken mit einem Mitglied des Komitees getroffen.«
    Paula fühlte sich plötzlich eiskalt. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß jetzt alles, was Sie wissen.«
    Saba packte sie bei der Schulter. Ihr Verstand war wie gelähmt.
    Sie starrte mit offenem Mund in das Gesicht des Mannes, der in ihrem Gehirn gelesen hatte wie in einem Buch.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß sie eine Spionin ist«, sagte er.
    »Wie oft hat sie sich mit dem Mann getroffen?«
    »Nur einmal. Aber sie wird ihn

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