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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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wieder.
    »Mehr weiß ich auch nicht«, sagte Bunker. »Dies ist das erste Mal, daß ich davon hörte, Gordon habe sich irgendwie zu dem Köi-Zwischenfall geäußert.«
    Der Schienenbus ging in eine Kurve.
    »Vielleicht können wir eine Kopie des Tonbandes bekommen«, sagte Paula. Sie näherten sich dem Kontrollpunkt, und der Bus wurde langsamer.
    »Vielleicht. Aber das würde eine ganze Weile dauern.« Er gab Bunker frei und zog seine Identitätskarte aus dem linken Ärmelaufschlag. Bunker saß völlig ruhig auf der Bank, den Blick auf den Boden gerichtet. Er schien nicht an Flucht zu denken.
    Der Bus hielt. Zwei Polizisten traten ins Abteil, ein junger, und ein älterer. »Ausweise, bitte.«
    Tanoujin reichte ihnen seine Karte. Beide Männer prüften sie sorgfältig. Als der jüngere sie Tanoujin zurückgab, salutierte er und sagte: »Ich hoffe, daß Sie einen guten Aufenthalt haben, Master Commander.« Er wandte sich an Bunker. »Ihren Ausweis, bitte.«
    Der Anarchist stand auf, zog seine Identitätskarte aus der Hüfttasche und streckte sie den beiden hin.
    »Die Karte ist gefälscht«, sagte Paula.
    Sofort war Tanoujin auf den Beinen. Der ältere Mann riß Bunker die Karte aus der Hand, der junge Polizist zog seine Pistole.
    Der andere steckte die Karte in einen Taschen-Scanner.
    »Es ist eine Fälschung!«
    »Augenblick«, sagte Tanoujin. »Der Mann gehört mir.«
    Der junge Polizist stieß Bunker die Pistolenmündung in den Rücken. »An die Wand. Sie sind festgenommen.«
    Sein Partner hatte ebenfalls die Waffe gezogen und richtete sie auf Tanoujin. »Sie halten sich da heraus, Commander.«
    Bunker trat ein paar Schritte von ihnen fort und stellte sich mit ausgebreiteten Armen an die Abteilwand.
    »Ich warne Sie...« begann Tanoujin.
    Paula zupfte ihn am Ärmel. »Vorsicht.«
    Er stieß sie von sich. Einer der beiden Polizisten tastete Bunker nach Waffen ab. Der ältere hielt die trompetenförmige Mündung seiner Waffe auf Tanoujin gerichtet und sagte: »Halten Sie sich heraus, sonst bin ich gezwungen, auf Sie zu schießen.«

    Der junge Mann wandte sich um und rümpfte die Nase. »Was riecht denn hier so komisch?«
    Tanoujin machte einen Schritt auf Bunker zu. Paula trat ihm in den Weg. »Wenn sie auf Sie schießen«, flüsterte sie, »weiß jeder auf Crosbys Planeten über Sie Bescheid.«
    Schweiß glänzte auf seinem schwarzen Gesicht. Er stand reglos, während die beiden Polizisten Bunker aus dem Abteil führten.
    »Keine Sorge«, sagte Paula. »Er wird nichts verraten. Wer würde ihm schon glauben?«
    Sein Blick ließ sie erschaudern. Er setzte sich neben sie auf die Bank. Während des ganzen Weges zum Hotel sprach er nicht ein einziges Wort.
    Saba war nicht da, als sie ins Hotel kamen. Er war auch noch nicht zurück, als sie am nächsten Morgen aus dem Haus gingen. Tanoujin verfluchte und beschimpfte ihn, während sie zum Gerichtsgebäude gingen. Vor dem Gerichtsgebäude war ein Zeitungskiosk, und Paula kaufte einen stündlichen Nachrichtendienst. Der Köix-Luna-Fall machte noch immer Schlagzeilen. Sie betraten den Gerichtssaal. Tanoujin setzte sich in seinen Sessel und starrte düster vor sich hin.
    »Wissen Sie, wo er ist?« fragte Paula.
    »Ja.«
    »Ist er in Sicherheit?«
    »Ja.«
    Sie nahm den Nachrichtenstreifen aus ihrer Handtasche und faltete ihn auseinander. Es hatte keinen Sinn, sich um Saba Sorgen zu machen. Unter der Story über die Stythen war eine kleinere Schlagzeile. Der Rat hatte beschlossen, eine Friedenstruppe nach Venus 14 zu entsenden, um den Bürgerkrieg dort beizulegen.
    Vielleicht war das der Grund für Mrs. Jeffersons Anwesenheit auf Crosbys Planeten. Über den Rand des Nachrichtenstreifens hinweg blickte sie zur anderen Seite hinüber, wo Chi Parines Assistenten in ihren Akten blätterten. Dann trat der kleine Staatsanwalt selbst ein und setzte sich auf seinen Platz. Er trug eine knallgelbe Weste.
    Wu-wei kam herein und alle erhoben sich von ihren Plätzen. Bis auf Tanoujin. Wieder buhten ihn die Zuschauer aus. Chi Parine trat selbstsicher auf den Richtertisch zu.
    »Euer Exzellenz, gegen einen Angeklagten wird eine weitere, schwere Anschuldigung erhoben.«
    Paula blickte auf. Sie faltete den Nachrichtenstreifen zusammen und steckte ihn in die Jackentasche. Wu-wei blickte zu Tanoujin herüber und sagte: »Mr. Parine, ich hoffe, Sie wollen meine Zeit nicht wieder für eins Ihrer Mätzchen verschwenden.«
    »Euer Exzellenz.« Parine wedelte erregt mit der Hand, und einer seiner

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