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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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beeilen, wenn wir rechtzeitig im Büro des Komitees wollen.«
    Sie verließen die Suite und fuhren mit dem Lift hinauf. Als sie das Hotel verließen und zur anderen Straßenseite hinübergingen, entdeckte Paula über der Tür eines Hauses ein großes Schild: WARNUNG:
    Dieses Gebäude wird von der Sicherheitsgesellschaft bewacht. Schützen Sie Ihr Heim. Mieten Sie einen Sicherheitsposten.
    Sie gingen um die Ecke. Die Straße war menschenleer. Zu beiden Seiten standen die langen Gebäudereihen, die man auf Crosbys Planeten die >Wohneinheiten< nannte. Die Straße zog sich schnurgerade zwischen den endlosen, monotonen Hausfronten dahin, die in regelmäßigen Abständen von Eingangstüren unterbrochen wurden. Das einzige, was sich veränderte, waren die Nummern über den Türen.
    »Ich soll ihn in Ruhe lassen?« kam Tanoujin auf ihr vorhergehendes Gespräch zurück. »Wenn ich ihn in Ruhe ließe, wissen Sie, was er dann tun würde. Wissen Sie denn, wie er war, bevor ich ihn kennenlernte?« Sie fuhren mit einer Rolltreppe eine Etage höher. Paula blickte hinunter und sah unter ihnen eine andere Rolltreppe, die die beiden darunterliegenden Ebenen verband.
    Am Ende der Rolltreppe befand sich ein Drehkreuz, daneben ein Glaskasten für den Wächter. Tanoujin schob seine Identitätskarte durch das winzige Fenster. Der Wächter starrte ihn an. Das Drehkreuz klickte, und sie traten auf die dahinterliegende Straße.
    Auch hier war kein Mensch zu sehen. Sie lasen die Nummern über den Haustüren und gelangten in einen dunkleren Sektor. Die einzigen Lichtquellen waren die Schaufenster der Läden auf beiden Straßenseiten.
    »Er ist eine Hure«, sagte Tanoujin.
    »Vielleicht mag er das.«

    »Sie werden nicht mehr so großzügig denken, wenn er Sie im Bett mit seiner Frau erwischt.«
    Sie überquerten die Straße. An der gegenüberliegenden Hausfront hatte Paula ein Schild mit der Aufschrift Büro des Revolutionskomitees entdeckt. Die Tür war verschlossen.
    »Sagen Sie ihm bitte nichts davon.«
    Bunker war nirgends zu entdecken.
    »Dann seien Sie etwas netter zu mir. Was machen wir jetzt?
    Sollen wir hier draußen warten?«
    »Nein. Geben Sie mir Ihre Karte.«
    Er reichte ihr die Identitätskarte, und sie gebrauchte die dünne, harte Plastikkarte, um den Türschnapper zurückzudrücken.
    Plötzlich packte er sie an der Hand, riß sie zurück und schleuderte sie auf die Straße.
    Sie hörte einen dumpfen Knall. Die Tür erbebte, und in Hüft-höhe war plötzlich ein großes, aufgezacktes Loch. Paula richtete sich benommen auf. Tanoujin warf sich mit der Schulter gegen die Tür. Sie krachte auf. Holz splitterte.
    »Paßt auf!« schrie eine Marsianerstimme. Die Bürobeleuchtung flammte auf, grell wie Sonnenlicht. Paula stand auf und roch den Kupfergestank des Stythen. Aus dem Büro krachten Schüsse.
    Ein blutender Mann taumelte über die Schwelle und brach auf der Straße zusammen. Er hatte eine Pistole in der Hand. Paula nahm sie an sich. Seine Tunika war zerfetzt und blutdurchtränkt.
    »Kommen Sie herein.« Tanoujin stand in der Tür. »Drehen Sie die Lichter schwächer.«
    Sie betrat den Warteraum des Büros. In dem grellen Deckenlicht sah sie drei weitere Männer auf dem Boden liegen. Tanoujins Hände, Unterarme und Ärmel waren blutverschmiert. Sie fand die Lichtschalter und drehte alle Lampen bis auf eine aus.
    »Da ist noch einer.« Tanoujin drückte die zerschmetterte Tür zu. »Hinten, im Korridor. Er hat Ihren Freund Bunker, aber wahrscheinlich wird er zuerst auf mich schießen. Alles in Ordnung?«
    Sie nickte. Gebückt ging sie von einem Marsianer zum anderen.
    Sie waren alle tot. Ihre Augen waren weit offen und starrten ins Leere. Als sie Tanoujin anblickte, entdeckte sie ein ausgezacktes Loch in seiner Brust. »Sie sind verwundet.«
    »Das bringe ich wieder in Ordnung.« Er trat zu einer Tür neben dem Schreibtisch und stieß sie auf.
    Sie sah ihm nach, als er den dahinterliegenden Korridor hinabschritt. Sie wußte, was passieren würde. Vom Ende des Korridors krachten drei Schüsse. Tanoujin ging ruhig auf den Schützen zu.

    Paula blickte vorsichtig in den Korridor. Der Marsianer hockte am Ende des schmalen Gangs. Er schrie auf und drückte noch einmal ab, als der Stythe nach ihm griff. Hinter ihm, auf dem Boden, lag Dick Bunker, zusammengeschnürt wie ein Huhn. Paula lief an Tanoujin vorbei, der gerade den Marsianer zu Boden fallen ließ.
    »Richard.« Sie kniete sich neben dem gefesselten Mann nieder.
    »Ich hatte

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