Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
Vom Netzwerk:
An-richte an der Längswand des Raums, die Sybil Jefferson zu einer Art Bar umfunktioniert hatte. Sie nahm Eiskugeln aus einem Plastikbehälter und versuchte, unter den zwei Reihen von Flaschen die richtige zu finden. Sybil Jefferson trat zu ihr und nahm ein Paket Salzgebäck von der Bar.

    »Ich danke Ihnen, daß Sie gekommen sind, Mendoza.«
    »Danken Sie Saba dafür.«
    »Ihr Sohn ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten.« Sie tat das Salzgebäck auf einen Teller und ging zu den anderen zurück.
    Tanoujin reagierte noch immer nicht auf die Konversationsversuche des Venusiers und der Luna-Frau. Sybil Jefferson knabberte Salzgebäck und unterhielt sich mit Saba. Das Halblicht tauchte die Ecken des Raums in tiefe Schatten. Paula goß reichlich Scotch auf die Eiskugeln und brachte Saba den Drink.
    »Nehmen Sie sich von dem Zeug«, sagte Sybil Jefferson und wies auf den Teller mit dem Salzgebäck.
    »Wo ist David?« Sie sah sich nach ihm um.
    »Laß ihn in Ruhe«, sagte Saba. »Seitdem die Sache mit dem Hund passiert ist, bist du hinter dem Jungen her wie eine nervöse Henne.« Er fischte eine Eiskugel aus seinem Drink und zermalmte sie krachend zwischen den Zähnen.
    Der Mann von Luna nahm das letzte Stück Salzgebäck vom Teller. »Spielt er Schach?« Er deutete mit einem Nicken über Sybil Jeffersons Schulter auf Tanoujin. Dann blickte er Saba an.
    »Was ist eigentlich ein Akellar?«
    Sybil Jefferson wandte sich an Paula. »Was für eine Sache mit einem Hund?«
    Paula nahm einen kleinen Schluck von ihrem Drink und blickte Tanoujin an. »Nichts Besonderes.« Der lange, hagere Stythe lehnte an der Wand und strich mit den Fingern über seinen Schnurrbart.
    »So seltsam es klingen mag«, hörte sie die Stimme des Venusiers sagen, »aber die besten Schulen gibt es auf der Erde.«
    »Was ist daran so seltsam?« fragte Tanoujin.
    »Die Anarchisten haben an sich keine große Achtung vor Bildung«, antwortete der Venusier.
    »Vielleicht sind ihre Schulen deshalb so gut«, meinte Tanoujin.
    Der Venusier fischte ein Päckchen Zigaretten aus der Tasche seiner Tunika. »Soll das ein Witz sein?«
    Tanoujin wandte sich ihm zu, blickte jedoch Sybil Jefferson an.
    Er steckte die Hände in seinen Gürtel. »Die Anarchisten haben vor nichts Respekt, und sie tun alles, um das ganze Universum nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen.«
    Saba sagte auf stythisch: »Warum hältst du nicht den Mund?«
    Tanoujin stieß sich von der Wand ab. »Du weißt doch, wozu sie uns herbestellt hat. Sie versucht...«

    »Halt den Mund, solange du bei ihr Gast bist und mit ihr ißt und trinkst.«
    »Ich trinke nicht.«
    »Aber ich.«
    Tanoujin lehnte sich wieder an die Wand. Seine Stirn war in Falten, und er legte den Kopf ein wenig zur Seite. Der Venusier steckte sich seine Zigarette an.
    »Es ist ein Sprichwort«, sagte Saba zu dem Venusier. »Aber dummerweise lassen sich die meisten von ihnen nicht gut in eine andere Sprache übertragen - Was ist das?«
    »Eine Zigarette«, sagte der Venusier und stieß eine Rauchwolke aus. »Mögen Sie eine?«
    Saba setzte sich neben den Venusier, der ihm zeigte, wie man eine Zigarette anzündet und raucht. Die Art, wie er den Glimmstengel zwischen seinen Krallen hielt, faszinierte die Luna-Frau, die jetzt etwas angetrunken war. Paula sah sich wieder nach David um.
    Sybil Jefferson sagte: »Sie hätten nicht besser sein können, wenn sie jedes Wort vorher festgelegt und geprobt hätten.«
    Tanoujin war an die Bar getreten und wandte ihnen den Rücken zu. »Sowas funktioniert aber nur einmal, Sybil«, sagte Paula.
    »Nur einmal«, bestätigte die andere Frau.
    »Wo ist eigentlich Dick Bunker?«
    »Nicht mehr auf dem Planeten. Offenbar aus Sicherheitsgründen.« Sybil Jefferson wechselte die Stellung auf der Couch und wandte Tanoujin den Rücken zu. »Was ist eigentlich passiert?«
    Tanoujin hatte sich halb umgewandt und blickte zu ihnen her-
    über. Paula mußte sich beherrschen, um jede Geste zu unterdrücken, ein Achselzucken, eine Handbewegung, irgend etwas, das ihm ein deutbares Zeichen sein konnte. »Das ist doch klar. Parine hatte uns eine Falle gestellt und Dick ist hineingetappt.«
    »Und weiter?«
    Paula hob den Kopf und blickte über die fetten Schultern Sybil Jeffersons. Saba deutete den Blick richtig und streckte ihr sein leeres Glas hin. Als sie es nachgefüllt hatte, kam David in den Raum gelaufen. Sie hielt ihn fest, drückte ihm den Drink in die Hand und sagte: »Hier, bring das dem Papa.«
    »Und was ist

Weitere Kostenlose Bücher