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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Quatsch auszureden.«
    Sie biß sich auf die Unterlippe. Bunker trat ein paar Schritte zum Fenster. Glasscherben knirschten unter seinen Füßen.
    »Ihre beiden Schweine sind entkommen.«
    »Ja. Und ich habe Tanoujins Söhne bei mir. Ich muß sie irgendwie aus dem Dom schaffen. Werden Sie mir helfen?«
    »Ich hasse die Stythen.«
    »Seien Sie nicht so emotional.«
    »Sollen Sie doch selbst sehen, wie sie nach Hause kommen«.

    »Sie täten mir einen großen Gefallen.«
    »Das gilt auch für Sie: Sehen Sie doch selbst zu, wie Sie zu-rückkommen in ihre fliegenden Kaffs jenseits des Asteroidengürtels.«
    »Ich gehe nicht zurück. Ich habe genug von dieser Herrenrasse.« Sie sah, wie er die Taschenlampe von der linken Hand zur rechten wechselte. Sein Pullover war am rechten Ellbogen zerrissen, und das weiße Hemd war zu sehen.
    »Warum wollen Sie ihnen dann überhaupt helfen?«
    »Einer von ihnen ist ehrlich.«
    Eine dumpfe Explosion dröhnte außerhalb des Gebäudes, und ein großes Stück Putz fiel von der Wand. Der Boden vibrierte unter ihr. Sie mußte fort von hier.
    »Glauben Sie, daß der Streik etwas ändern wird?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Auf jeden Fall wird nichts wieder so sein wie zuvor, das ist sicher. Sie haben jetzt Ihre Revolution, Junior.«
    »Helfen Sie mir, Tanoujins Söhne von diesem Planeten zu bringen.«
    »Warum sollte ich? Sie sind doch keinen Deut besser als die Marsianer. Warum wollen Sie dieser Faschistenbrut helfen?«
    »Um eine Schuld abzutragen.«
    Er wandte ihr den Kopf zu. Was ?«
    »Es ist auch eine Art Versicherung.«
    »Sie sind wirklich komisch.«
    Wieder dröhnte eine Explosion, weiter entfernt als die erste, und die Reste der Fensterscheiben klirrten. »Sie könnten auch eine Versicherung brauchen, Bunker. Bringen Sie Tanoujin in Ihre Schuld. Vielleicht brauchen Sie das Konto eines Tages.«
    »Wozu?«
    »Seien Sie nicht kindisch, Mann. Sie kennen seine Fähigkeiten.
    Und sie werden von Tag zu Tag stärker. Ich brauche ein Air-Car.«
    »Die Wagen des Komitees sind alle an der Einflug-Schleuse, und die wird von den Leuten der Liga besetzt gehalten.«
    »DieManhattan-Fähre.«
    »Was?«
    »Warum nicht? Das Touristenboot zum Unterwasser-Dom.«
    Sie fröstelte. Durch das zerbrochene Fenster wehte kalte Luft herein. »Sie lieben das Wasser.«
    »Vielleicht könnte ich... Ich habe einen Schlüssel zu der unteren Schleuse.« Er ging zur Tür. »Kommen Sie, Junior.«
    Sie folgte ihm den Korridor entlang. Er hinkte leicht. DerKorrider roch nach kaltem Rauch. »Sie sind am Südende des Doms, in der Nähe des Sees«, sagte Paula. Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg durch die Trümmer, die den Korridor fast blockierten.
    »Können Sie pfeifen?«
    »Ja.«
    Sie pfiff ihm das Erkennungs-Signal der Ybix vor. »Und denken Sie daran, daß alles, was Sie ihnen sagen, Tanoujin zu Ohren kommt. Alles.« Wieder stolperte sie über den Papierberg und wäre fast noch einmal hingefallen. Sie hielt sich an dem zertrümmerten Schreibtisch fest.
    »Jetzt nach rechts«, sagte er.
    Arglos trat sie durch eine Tür. Er warf sie hinter ihr zu. Sie stieß mit dem Schienbein gegen ein Trümmerstück, als sie herumfuhr.
    Der Schlüssel drehte sich im Schloß. Sie warf sich gegen die Tür.
    »Dick!«
    Stille. Sie rüttelte an der Klinke. Der Raum war völlig dunkel.
    Sie stolperte über ein Trümmerstück und stürzte zu Boden. Sie richtete sich auf und tastete umher. Bücher, Trümmer von Regalen, und ein Klumpen zusammengeschmorter Drähte. Das Konferenzzimmer. Sie versuchte, es in ihre Erinnerung zurückzurufen.
    Der Raum besaß keine Fenster und nur diese eine Tür. Unter dem Konferenztisch befanden sich Knöpfe, mit denen man die Tür öffnen und schließen konnte, fiel ihr ein. Auf Händen und Knien kroch sie in die Mitte des Raums und fand die Platte des Tisches.
    Die Beine waren zerbrochen.
    Wieder dröhnte eine Explosion, so nahe, daß das ganze Gebäude erschüttert wurde. Mit beiden Händen tastete sie die Un-terkante des Tisches ab. Vielleicht würde Kasuk so klug sein und Bunker mit auf die Ybix nehmen. Während sie nach den Schaltknöpfen tastete, wälzte sie in ihrem Kopf ohnmächtige Rachege-danken und malte sich aus, was die Stythen mit Bunker tun könnten, um sie zu rächen. Sie fand einen Schaltknopf und drückte ihn.
    Die Deckenlampe flammte auf und zersprang mit einem dumpfen Knall. Falscher Schalter. Während sie weiter nach dem richtigen suchte, krachte plötzlich die Tür

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