Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
Vom Netzwerk:
Bett, das sie ohnehin noch nicht gemacht hatte.
    »Sie sind genauso schlampig wie er«, stellte Bunker fest.
    »Wenn es Sie stört, machen Sie es doch selbst.«

    Sie fuhren auf das Dach. Unten, zwischen den grauen Bäumen,übten sich einige Männer im Bogenschießen. Sie setzten sich auf das Geländer und blickten in die untergehende Sonne. Ein scharfer Wind kam auf, und es wurde plötzlich kalt. Das blaue Domlicht über ihnen flackerte an. Sie dachte an Tony und fragte sich, was er jetzt machte, ob er schon eine neue Freundin hatte.
    »Was halten Sie von dieser Sonnenlicht-Liga?«
    Überall waren pfeilförmige Schilder mit dem Aufdruck Sie steckte die Hände in die Jackenärmel. »Die Stythen sind dunkelhäutig, und Sie kennen doch den Farbenkomplex der Marsianer. Ich denke, es sind harmlose Narren.«
    »Faschisten sind niemals harmlos, wenn sie in Massen auftreten. Und sie kommen nur in Massen vor.«
    »Mir ist kalt. Ich gehe wieder hinein.«

    VON MELLENO. - WIR WERDEN RICHARD BUNKER ALS GEISEL NEHMEN. PAULA MENDOZA WIRD SICH IM NINIVE-CLUB MIT DEM AKELLAR VON MATUKO TREFFEN. TERMIN IST DER ZEHNTE TAG TAGDES APIL 1854 NACH IHRER ZEITRECHNUNG, SIE WERDEN FÜR SICHERES GELEIT FÜR DAS RAUMSCHIFF YBIX DER STYTHISCHEN FLOTTE UND SEINE FÜNFZEHNKÖPFIGE BESATZUNG SORGEN. ENDE. - MELLENO.

MARS
April 1853
    Paula ging den Tunnel entlang, der von der Rakete zum Terminal führte. Überall waren pfeilförmige Schilder mit dem Aufdruck TERMINAL, als ob jemand den Weg verfehlen könnte. Aber vielleicht waren sie als Ermutigung gemeint.
    Als sie den Tunnel verließ und in die riesige Wartehalle trat, kam eine große blonde Frau auf sie zu.
    »Hallo, Madame Diplomat.«»Cam!« rief Paula überrascht. »Woher wissen Sie, daß ich komme? Ich wollte Sie sofort anrufen.«Cam Savenias Händedruck war warm und fast herzlich. 
    »Ich habe meine Verbindungen. Wie lange ist es her?«
    »Fünf Jahre«, sagte Paula. Sie war versucht zu sagen: Viereinhalb Jahre und ein halbes Jahr Kittchen.< Cam war viel größer als sie. »Sind Sie extra hergekommen, um mich abzuholen? Ich bin gerührt.« Sie gingen durch die Wartehalle. »Sie haben eine sehr wichtige Aufgabe. Seit wann sind Sie beim Komitee?«
    »Seit einem Jahr.«
    »Ich war schon immer der Meinung, daß Sie zu viel Gehirn haben, um Ihr Leben für kleine Jobs zu verschwenden. Beim Komitee können Sie Karriere machen, wenn Sie wirklich so intelligent sind, wie ich annehme.«
    Paula folgte ihr eine Rolltreppe hinauf. Die anderen Passagiere der Rakete waren ihnen schon vor aus gefahren. Sie passierten einen Videone-Bildschirm, auf dem die Ankunf ts- und Abf lugzeiten verzeichnet waren. Trotz der vielen Menschen wirkte die Halle irgendwie verlassen. Niemand verweilte hier, alle kamen und gingen nur. Die Wände waren mit Kinderzeichnungen bedeckt: riesige Vögel, Menschen, die wie Monster aussahen, Männer in Raumfahreranzügen. Cam führte Paula zum Parkplatz auf dem Dach des Terminals.
    »Ich bringe Sie zum Ninive-Hotel«, sagte sie und führte sie auf einen schmalen Weg zwischen einer Wand und einem Seil. Vor ihnen stand eine Reihe von Luft-Taxis.
    »Geht Ihre Legislaturperiode nicht in diesem Jahr zu Ende?« fragte Paula.
    »Stimmt. Aber der Senat ist nicht mein Fall. Die backen nur kleine Brötchen. Ich will für den Rat kandidieren. Drei Parteien wollen mich aufstellen. Was sagen Sie dazu? Haben Sie nicht Lust, meine Reden zu schreiben?«
    Paula lachte. »Schreiben Sie sie doch selbst. Meine sind furchtbar.« Sie setzten sich auf den Rücksitz eines Luft-Taxis.
    »Kommt nicht in Frage. Ich kenne meine Grenzen. Ich kann denken, und ich kann handeln. Aber mit dem Ausdruck hapert es.« Sie beugte sich vor und sagte zu dem Fahrer: »Ninive-Club.«
    Sie schloß die Tür.
    Das Taxi fuhr an. Sein Triebwerk stotterte, und Paula hatte das Gefühl, daß ihr der Magen in die Kehle rutschte. Sie schwebten über Barsoom. Paula blickte aus dem Fenster. Das Taxi fädelte sich in den Verkehrsstrom ein, der drei oder vier Spuren tief und ein Dutzend Spuren breit war. Unter dem pulsierenden Verkehrsstrom sah sie die Palmen, die die Cleveland Avenue markierten.
    »Übrigens, ich habe diesen Stythen getroffen«, sagte Cam.
    »Wirklich?« Paula blickte sie an. »Wann?«
    »Gestern.«
    »Ist er denn schon hier?«
    »Im Ninive. Er und acht Leibwächter. Das Hotel sieht jetzt aus wie ein Zoo.«
    Ein privater Air-Car überholte sie an der linken Seite. Die alte Frau darin umklammerte das Steuer, als ob sie

Weitere Kostenlose Bücher