Wandernde Welten
können sie nicht zusammen einsperren«, sagte Rodgers.
»Das ist unmoralisch.«
Cam blickte ihn verärgert an. Dann starrte sie wieder auf Paula.
»Acht Tage.«
Paula nahm dem jungen Mann das Papier aus der Hand. Um sie herum hörte sie die Männer bewundernde Bemerkungen über Cams geschickte Technik austauschen.
Der Brief war auf stythisch abgefaßt. Als sie ihn überflog, schlug ihr Herz rascher.
»Es ist eine Kriegserklärung«, sagte sie. »Wie formell.«
»Lesen Sie.«
»An Mars, von dem rAkellaron: Wir haben Sie verschiedene Male und auf verschiedene Weise aufgefordert, sich uns zu unterwerfen, bevor wir die Gerechtigkeit ihren Lauf nehmen lassen.
Jetzt haben Sie die Erde angegriffen, unseren Mutterplaneten.
Wenn Sie uns Widerstand entgegensetzen, können wir keinerlei Garantie dafür übernehmen, daß Sie nicht unsagbar leiden werden. Aber daß Sie leiden werden, steht fest.« Sie gab das Papier einem Soldaten, der es Bunker übergab.
»Lachhaft«, sagte Cam Savenia.
Paula kaute an ihrem Daumen. Krita läutete wieder die Todesglocke.
»Es scheint, als ob sich das ganze Imperium an diesem Krieg beteiligte.«
»Ja.«
»Sie haben Sie aufs Kreuz gelegt.« Cam lächelte Paula hämisch an und steckte eine neue Zigarette in die Spitze. »Sie gebrauchen Sie als Vorwand. Ich habe Sie gewarnt. Ich habe Ihnen gesagt, daß dieser Bastard dazu fähig ist. Warum, zum Teufel, haben Sie damals nicht auf mich gehört?«
Paula stand auf. »Kommen Sie, Rodgers. In einer dunklen Zelle ist es unterhaltsamer als hier.«
»Paula! Sie werden gefälligst hierblieben, bis ich Sie entlasse!«
Cam sprang wütend auf.
Paula, die schon bei der Tür war, fuhr herum und funkelte sie an: »Ich entlasse Sie.« Sie schnippte mit den Fingern und verließ den Raum. Irgendjemand packte sie beim Arm und hielt sie fest.
»Lassen Sie sie los«, sagte Rodgers und stieß sie den Korridor entlang.
»Cam Savenia...«
»Dr. Savenia ist Zivilist.« Rodgers stieß sie in den Lift.
Schweigend fuhren sie drei Etagen hinauf. Rodgers stand neben ihr, die Hände auf dem Rücken, die Füße vorschriftsmäßig genau achtzehn Zoll voneinander entfernt. Er führte sie den Korridor entlang zu dem kleinen Zimmer.
»Ich werde General Hanse anrufen«, sagte er, bevor er die Tür zudrückte und abschloß.
Zum ersten Mal war sie in diesem Zimmer, ohne irgendwo angebunden zu sein. Es gab wenig zu entdecken. Drei Schritte breit und vier Schritte lang. Keine Fenster. Während sie in dem kleinen Raum auf und ab ging, wurde die Tür geöffnet und Bunker wurde hereingestoßen. Die Tür wurde wieder abgeschlossen, das Deckenlicht ausgeschaltet.
»Ob es hier Abhöranlagen gibt?« sagte sie leise in dem völligen Dunkel. Sie setzte sich auf den Boden und lehnte sich gegen die Wand.
»Glaube ich nicht. Warum haben Sie sich nicht aus der Sache herausgehalten?«
»Sie haben mich Hanse in die Hände gespielt, Sie sollten mir auch wieder heraushelfen.«
»Das ist nicht so einfach, wahrscheinlich sogar unmöglich. Und sicher sind Sie hier am besten aufgehoben.«
»Hat man Sie gefoltert?« fragte sie.
Er antwortete nicht. Eine ganze Weile saßen sie schweigend im Dunkel. Schließlich sagte er: »Ich werde ihnen das heimzahlen.
Ich würde sogar eine Chance zur Flucht ungenutzt lassen, nur um es ihnen heimzahlen zu können.«
»Ich würde lieber fliehen.«
Wieder herrschte Schweigen. Sie stand auf und begann hin und her zu gehen. Außer der Tür gab es keinen Ausweg aus diesem Raum. Vielleicht hatte sie seine Fähigkeiten überschätzt. Vielleicht wußte er auch nicht, wie man von hier entkommen konnte.
Sie setzte sich wieder an die Wand, war aber kurz darauf erneut auf den Beinen und ging wieder auf und ab.
»Treten Sie nicht auf mich«, sagte Bunker.
Sie gab sich Mühe, es nicht zu tun, während sie ruhelos in dem engen, dunklen Raum umherging. Ihr Mund war trocken vor Durst. Acht Tage lang würde sie nicht einen Tropfen Wasser bekommen. Endlich setzte sie sich in eine Ecke. Mehrere Stunden schienen zu vergehen, aber vielleicht waren es nur Minuten. Bunker stand auf und ging zur Tür. Er kehrte auf seinen Platz ihr gegenüber zurück und sagte kein Wort.
Es gelang ihr, ein wenig zu schlafen. Er rüttelte sie wach.
»Kommen Sie. Der Posten ist für ein paar Minuten fortgegangen.«
Schlaftrunken, mit klopfendem Herzen, trat sie zu ihm an die Tür. Sie hörte ein leises metallisches Klicken, und dann zog er die Tür auf. Das helle Licht blendete
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