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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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um.
    Immer mehr Männer kamen in den Konferenzsaal. Möbelstücke wurden in die Ecken gerückt, um für sie Platz zu machen.
    Das Stimmengewirr wurde immer lauter. Ketac reichte ihr eine Tasse. Der eiskalte Drink schmeckte nach Minze.
    Eine laute Stimme verkündete die Ankunft von Tanoujin und Leno. Paula setzte die Tasse ab. Tanoujin betrat vor Leno den Konferenzsaal.
    »Sieh mal an«, murmelte sie und nahm einen Schluck von dem Minzgetränk.
    Tanoujin kam auf sie zu. Ketac trat zur Seite, um ihm Platz zu machen. Der riesige Mann sagte: »Gibt es denn hier nichts zu trinken außer diesem süßen Zeug?« Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den Ozean. Ketac ging rasch ein paar Schritte weiter fort.
    »Hallo, Akellar«, sagte Paula zu Tanoujin.
    »Hallo, Paula.«
    Saba trat herein. Die Männer nahmen schweigend Haltung an.
    Von Alvers Newrose, der nach Saba den Raum betrat, nahm kaumjemand Notiz. Ketac trat auf seinen Vater zu, um ihn zu bedienen. Der Marsianer blieb hinter der Tür stehen und blickte von einer Seite zur anderen. Saba trat in die Mitte des Saals.
    »Hört mal her. Ich habe euch einiges zu sagen. Die Flotte hat sechsunddreißig Beförderungen bekanntgegeben, die ich während der nächsten Wache anschlagen lassen werde.« Er schien bester Stimmung zu sein. Paula hatte Newrose genau erklärt, was er Saba sagen sollte, und wie er es ihm sagen sollte. Offensichtlich war er ihren Anweisungen gefolgt. Newrose blickte unsicher im Halbdunkel umher und versuchte, Paula zu entdecken. Saba verlas eine Liste von Namen und Dienstgraden. Davids Name wurde nicht genannt. Er war natürlich auch noch viel zu jung, um auch nur Fähnrich zu werden.
    Saba sagte: »Die besten drei Männer nenne ich zuletzt: Ketac, von der Ybix, wird Master Commander und Leitender Offizier der Dritten Wache des Schiffes. Leno, von der Ebelos, wird zum General Commander befördert.« Er wandte sich um und streckte die rechte Hand aus. Ketac reichte ihm eine schwarze Schärpe.
    »Tanoujin.«
    Der große Mann, der neben Paula stand, stieß sich von der Wand ab und trat langsam auf Saba zu. Der Prima Akellar legte seinem Lyo die schwarze Schärpe um Brust und Schulter. »Seit ich Prima bin, hat die Flotte nur zwei Flaggen verliehen, und beide dir.« Er wollte Tanoujin die Hand schütteln, aber aus der formalen Geste wurde eine freundschaftliche Umarmung. Die anderen Männer im Saal applaudierten lautstark.
    Newrose sah der ihm fremden Zeremonie schweigend zu. Tanoujin kam zurück und lehnte sich neben Paula an die Wand.
    Leno trat auf Saba zu. »Hast du schon Nachricht von Vribulo?«
    »Kein Wort.«
    »Uberhaupt nichts?«
    »Du weißt doch, wer die Kammer beherrscht.« Er nahm das große Glas, das Ketac ihm reichte. »Bokojin und Machou, der Vize-Kommandeur und der Kommandeur der Uranus-Patrouille.
    Die würden uns nur applaudieren, wenn es uns gelänge, die ganze Flotte in einen Asteroiden zu rammen.«
    Paula blickte zu Tanoujin auf. Die schwarze Schärpe hing über seine Brust und die rechte Schulter. Er hatte beide Hände in den Gürtel geschoben. Sie griff nach seinem Handgelenk. Es war kalt.
    Er schüttelte ihre Hand nicht ab.
    Ymma, der in der Nähe der Tür stand, sagte: »Es sieht so aus, als ob es trotz allem noch nicht vorbei ist.«
    »Vielleicht«, sagte Saba, hielt David sein leeres Glas hin und winkte Ketac heran. »Aber das ist eine Sache zwischen mir und Bokojin.«
    »Und uns«, sagte Leno. Die anderen Männer murmelten ihre Zustimmung.
    »Ich denke, daß ich mit Bokojin fertig werde«, sagte Saba. Er deutete auf Newrose, der noch immer bei der Tür stand und sagte in der lingua franca: »Dieser Mann ist der Sprecher des Rats der Mittleren Planeten. Paula Mendoza hat einen Frieden mit ihm arrangiert. Ich habe ihm erklärt, daß wir nur die Ehre des Imperiums wiederherstellen wollen und keine Rache suchen. Als Beweis, daß es mir damit ernst ist, werde ich ihm den marsianischen General übergeben, den wir gefangengenommen haben.«
    »Und was gibt er uns?« fragte Leno.

    Paula richtete sich auf und ließ Tanoujins Hand los, als General Hanse hereingeführt wurde. Er hatte fünfzig Pfund Gewicht verloren und ging mit unsicheren Schritten, nicht wie ein Mann, dessen Augen sich erst an das Halbdunkel gewöhnen müssen, sondern wie jemand, der unter Drogen steht. Tanoujin griff nach Paulas Hand und hielt sie fest. Hanse blieb auf halbem Weg zwischen der Tür und Saba stehen. Newrose trat auf ihn zu, berührte seinen Arm und sprach ihn

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