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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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sich den Mund mit einer weißen Serviette ab.
    »Nimm dir ein Beispiel an Paula«, sagte er zu Ketac. »Sie hört auf zu trinken, bevor ihr schlecht wird. Vida, einen Stuhl für deine Mutter.«
    »Du warst genauso betrunken wie ich.«
    »Ich bin niemals betrunken.«
    Paula lachte leise und setzte sich auf den Stuhl, den David ihr brachte. Saba stocherte in den Resten des Mahls herum, schob den Teller von sich und wandte sich Ketac zu. »Du hast deine Befehle.«
    »Jawohl, Prima.« Ketac wandte sich um und verließ das Zimmer.
    Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, sagte Paula: »Ketac hat sich sehr gut gehalten.«
    »Ich kann mich auf ihn verlassen«, sagte Saba. »Auf Vida manchmal, aber Vida widerspricht zu oft.«
    David beugte sich über Sabas Schulter und füllte Wasser in seine Tasse.
    »Er widerspricht sogar Tanoujin.«
    »Auch der irrt sich manchmal«, sagte David.
    »Dein Sohn«, sagte Saba zu Paula. »Nicht zu verleugnen.«
    »Was ist mit General Hanse geschehen?« fragte sie. David reichte ihr eine Tasse. In der anderen Hand hielt er einen Krug.
    »Es ist nur Wasser«, sagte er.
    »Ich werde es überleben.«
    Der Junge füllte ihre Tasse. Saba spielte mit der weißen Serviette. »Hanse... Tanoujin hat versucht, ihn zu beeinflussen, wie er es mit der Savenia getan hat. Aber Hanse setzte sich zur Wehr, und sein Herz blieb stehen, während Tanoujin in seinem Körper war.«
    David stellte den Krug auf den Tisch. Er schien sich für das Gespräch nicht zu interessieren. Wahrscheinlich hatte er die ganze Sache miterlebt. Sein Vater nahm ihn überallhin mit.
    »Es war die Hölle«, sagte Saba. »Ich hatte wirklich Angst, daß er sterben würde.«
    Paula nickte schweigend. Damit war sie gerettet. Selbst wenn Hanse wieder soweit gesund würde, daß er sprechen konnte, würden die Marsianer überzeugt sein, daß er verrückt war.
    »Diese Absprache, die du mit Newrose getroffen hast...«
    »Welche meinst du?«
    »Du willst, daß das rAkellaron den Platz des Rats einnimmt.
    Das kann nicht funktionieren. Und du weißt das sehr gut, nicht wahr?«
    »Es soll auch gar nicht funktionieren«, sagte Paula. »Es soll nur gut aussehen, das ist alles.«
    »Und wer soll die wirkliche Arbeit erledigen?«
    »Ich.«
    Er schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Die Tasse sprang empor, und Wasser schwappte über. »Und was ist mit Tanoujin?
    Dem gefällt die ganze Sache überhaupt nicht.«
    »Tanoujin geht zum Uranus zurück, nicht wahr?« Sie schlug die Beine übereinander. »Dann wird er Dr. Savenia benutzen. Du und ich können ihn richtig behandeln, und Newrose wird mit der Savenia fertig.«
    Er stand auf und ging zur Tür. Paula zog seinen halbleeren Teller zu sich heran. Er hatte alles Fleisch aufgegessen. Es waren nur noch ein paar Gemüsereste da, die in der Soße schwammen.
    »Du wirst für mich vor der Kammer eintreten müssen«, sagte sie. »Der Clown vom Dienst«, sagte er sarkastisch. »Ich bin jedermanns bestes Gesicht.«
    Paula tunkte mit einem Kartoffelstück die Soße auf. »Was hast du eigentlich? Ich glaubte immer, dir macht es Spaß, für andere einzutreten.«
    »Manchmal behandelt mich Tanoujin, als sei ich nichts weiter als sein Strohmann.« Er kam zurück und sah auf sie hinab. »Du bist die einzige von uns, die die Mittleren Planeten genau kennt.
    Nur du könntest es schaffen.«
    »Ich werde es schaffen«, sagte sie.
    »Dieser Vertrag wird auf dem Mars nicht gerade einschlagen«, sagte Newrose. Er hatte einen Schal um den Hals gewickelt.
    »Wie geht es General Hanse?« fragte Paula.
    »Er ist schwer krank.«
    »Er hatte einen Herzanfall, während er vernommen wurde. Die Stythen verstehen nicht sehr viel von Medizin.«
    Sie blickte die kahle Wand des Warteraums vor dem Raumhafen an. Dann wandte sie sich zu dem großen Panoramafenster um.

    Draußen, in etwa dreihundert Fuß Entfernung, standen zwei Raumschiffe auf den Startrampen. Jetzt wurde ein drittes, kleineres Schiff von dem Lift an die Oberfläche gehoben. Es war die Ybicket, der neue Gleiter der Ybix. Ein Mann in einem Druckanzug trabte durch den grauen Staub und verschwand durch ein Luk in dem kleinen Raumschiff. Paula wandte sich Newrose zu. Ihr Druckanzug gab ihr das Aussehen eines Lebkuchenmannes.
    »Behalten Sie Dr. Savenia im Auge«, sagte sie.
    »Ich dachte, die Sache sei geregelt?«
    »Ich traue Tanoujin keine drei Zoll weit.« Und am wenigsten traute sie ihm, wenn er nachzugeben schien. Er hatte den Frie-densvertrag mit dem Mars

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