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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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»Sagen Sie ihm, daß ich mich erst ein wenig ausruhen möchte.«
    »In Ordnung.« Cam verließ das Schlafzimmer. Paula zog den Morgenrock über und suchte im Koffer nach dem Gürtel. Sie hörte Cam im Nebenzimmer sprechen. Ihre Stimme klang erregt, fast wütend. Paula trat ins Wohnzimmer.
    Cam stand beim Videone, neben dem Kamin. Ihr Gesicht zeigte hektische Flecken. »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie eingebildeter Trottel...«
    Paula trat zum Videone und schaltete es aus.
    Cam trat zurück. Ihr Gesicht war glatt und ruhig. Die beiden Frauen blickten einander sekundenlang an. Dann trat Paula an die Bar.
    »Sagen Sie mir, warum Sie hier sind, Cam.«
    Die Flasche stand auf der Bartheke, noch ungeöffnet. Paula setzte sich auf einen der drei Hocker und nahm ein Glas von dem Regal unter dem Kühlfach.
    »Sie verstehen anscheinend nicht, was diese Konfrontation bedeutet«, sagte Cam Savenia ruhig.
    Paula goß Whisky in ihr Glas. »Dann sagen Sie es mir.«
    »Die Stythen sind unsere Feinde, Paula, und das wird sich niemals ändern. Sie sind Mutanten, genetischer Unrat.«
    Paula nahm einen Schluck Whisky. Sie hatte diesen Satz schon öfter gehört. Sie fuhr mit der Zunge über ihre Lippen.
    Cam begann im Zimmer auf und ab zu gehen. »Ich kann Ihnen helfen. Ich weiß ein wenig von den Stythen, und besonders über diesen. Sie sind ein Opferlamm, Paula. Jefferson und Bunker haben Sie als Köder ausgelegt.« Cam war eine gute Rednerin. Alles, was sie sagte, klang fundiert und überzeugend. Sie trat an die Bar.
    »Er ist kein Mensch, Paula. Und manchmal glaube ich, daß die Mitglieder des Komitees auch keine wirklichen Menschen sind.«
    »Haben Sie schon einmal von der Sonnenlicht-Liga gehört?« fragte Paula.
    Cams Gesicht zuckte. Sie stemmte ihre weißen Hände auf die Bar. »Hören Sie mir überhaupt zu? Ich habe den Eindruck...« Sie fuhr überrascht zurück.
    Paula wandte sich um. Die Tür ihres Schlafzimmers war offen, und ein großer Stythe trat herein. Er war nicht sehr groß für einen Stythen, aber kräftig gebaut. Er starrte Cam an und sagte: »Sie haben bis Tagesanbruch Zeit, von hier zu verschwinden.«
    Cam richtete sich trotzig auf. »Dies ist mein Planet, Akellar«, sagte sie mit fester Stimme.
    Paula stellte ihr Glas auf die Bartheke. »Cam, Sie haben gesagt, was Sie sagen wollten. Jetzt gehen Sie, bitte.«
    »Sie tun mir leid, Paula, aber Ihnen ist offenbar nicht zu helfen.«
    Sie ging zur Tür. Bevor sie sie erreichte, wandte sie sich noch einmal um. »Sie sollten wissen, daß Einbruch auf dem Mars strafbar ist«, sagte sie zu dem Stythen.
    Der Stythe trat zwei Schritte auf sie zu, und Cam eilte hinaus.
    Die Schiebetür schloß sich hinter ihr. Paula stützte beide Hände auf die Bartheke. Der große Mann wandte sich ihr zu und blickte auf sie herab. »Stehen Sie auf, wenn ich mit Ihnen spreche«, sagte er.
    »Ich stehe«, sagte Paula. »Ich bin ziemlich klein. Wie sind Sie hereingekommen?«
    »Ich gehe durch Wände.«
    »Das muß ziemlich anstrengend sein. Mögen Sie einen Drink?«

    Er nahm ihr Glas, roch daran und kippte den Whisky hinunter.
    »Geben Sie mir etwas davon.«
    Paula füllte das Glas bis zum Rand. Die Schiebetür glitt wieder auf, und Cam trat herein, gefolgt von drei Männern in grauen Jacken. Einer von ihnen trug eine Waffe mit einer trompetenförmigen Mündung. Paula trat hinter der Bar hervor.
    Cam Savenia deutete auf den Akellar. »Das ist er.« Sie griff nach dem Wandschalter, und die grellen Deckenlichter flammten auf. Der Akellar griff nach dem Whiskyglas. Die Luft roch plötzlich durchdringend nach heißem Kupfer. Die drei Polizisten blieben in der Mitte des Raums stehen. Die Waffe war verschwunden.
    »Dr. Savenia, wir haben ausdrücklich Anweisungen, uns nicht mit den Stythen anzulegen«, sagte einer von ihnen.
    Paula blieb erleichtert am Ende der Bar stehen. Cam sagte: »Wissen Sie, wer ich bin?« und ihre Stimme klang schrill.
    Die drei Polizisten zogen sich in Richtung Tür zurück. »Ja, Dr. Savenia.«
    Paula ging an ihnen vorbei zum Lichtschalter und löschte die grelle Deckenbeleuchtung. Die drei Polizisten verdrückten sich hastig. Cam blieb stehen und starrte den Akellar an.
    »Sie müssen sehr müde sein, Cam«, sagte Paula. »Ich rufe Sie morgen an.«
    »Wenn der Rat von dieser Sache hört, gibt es Stunk, darauf können Sie sich verlassen.« Sie verließ das Zimmer. Die Tür glitt geräuschlos hinter ihr zu.
    Paula lachte. Der Stythe rieb sich die Augen. Sie trat wieder

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