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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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gegen die weiche Wand. »Was ist?«
    »Sind Sie angezogen? Darf ich hereinkommen?«
    »Kommen Sie, Ketac.«
    Er glitt durch ein Luk herein. Sein Haar flatterte wie eine Au-reole um seinen Kopf. »Warum haben Sie mit mir vorher niemals stythisch gesprochen? Wir hätten uns doch viel besser unterhalten können.«
    »Ich spreche es nicht sehr gut.« Sie folgte ihm in einen Korridor.
    Es war der Tunnel, der mit schwarzen und weißen Pfeilen gekennzeichnet war. Sie wußte, daß sich hier irgendwo die sogenannte Kombüse befinden mußte, hatte aber keine Ahnung mehr, wo sie war. Ketac wartete auf sie. Unter ihnen tauchte ein Mann aus einem Luk und glitt in die entgegengesetzte Richtung.
    »Pop hat mich beauftragt, Ihnen das Schiff zu zeigen«, sagte er. »Dann zeigen Sie mir zuerst die Kombüse. Ich habe schrecklichen Hunger.«
    Sie befand sich in unmittelbarer Nähe. Die zahlreichen Hebel an der Wand waren mit kleinen Etiketten in stythischer Schrift versehen. Sie zog einen der Hebel herunter und wurde prompt gegen die Decke des Raums geschleudert. Ketac grinste schadenfroh. Mit einer Hand gegen die Wand gestützt, versuchte sie es noch einmal. Aus dem Schlitz unterhalb des Hebels glitt eine Wassertube.
    »Wo ist Saba?«
    »Auf der Brücke. Er hat Wache.«
    Sie ließ die Wassertube frei im Raum schweben und zog einen anderen Hebel. Er schob einen Proteinstreifen heraus. Das matte Licht strengte ihre Augen an. Ihre Hände und Füße waren eiskalt.
    »Okay.« Sie lutschte die Wassertube leer und biß ein Stück von dem Proteinstreifen ab. »Zeigen Sie mir das Schiff.«
    »Eigentlich hat Tanoujin recht«, sagte er. »Ausnahmsweise.«
    »In welcher Hinsicht?«
    »Er ist der Meinung, dies ist ein Kriegsschiff, und Sie sollten in der Kabine meines Vaters bleiben.«
    Sie folgte ihm einen engen Tunnel entlang. Nach einer Weile bog er in einen blauen Korridor ab. Sie streckte den Kopf in ein großes, offenstehendes Luk und blickte in einen riesigen Raum.
    Es war der bei weitem größte Raum, den sie bisher auf diesem Schiff gesehen hatte, er war selbst größer als die Brücke. Die Wände waren fast völlig mit Posters beklebt. Die meisten von ihnen zeigten nackte Frauen. Es war niemand anwesend. Sie glitt hinein.
    Ketac folgte ihr. »Dies sollten Sie eigentlich nicht sehen«, sagte er utod warf einen angewiderten Blick auf die Wandverzierungen.
    »Dies ist kein Ort für eine Frau.«
    »Das ist doch albern«, erwiderte sie, als sie wieder durch das Luk in den Korridor zurückglitt. »Glauben Sie etwa, ich hätte so etwas noch nicht gesehen? Schlafen Sie dort?«
    Er führte sie einen langen, leicht gebogenen Tunnel entlang. Er bewegte sich ohne jede sichtbare Anstrengung. Sie kostete es ihre ganze Kraft, an seiner Seite zu bleiben. Er strich sein dichtes Haar mit beiden Händen zurück. »Das war der Tank - ich meine, der Raum, in dem wir gerade waren. Der Freizeitraum für die Männer.« Er schoß ein Stück voraus, drehte das Handrad eines anderen Luks nach links und zog es auf. »Die Bibliothek.«
    Der lange, schmale Raum lag in völligem Dunkel, und sie konnte nichts erkennen. Ketac hangelte sich bereits weiter, und sie folgte ihm.
    »Dies ist das Brücken-Luk.« Er klopfte an einen runden Lukendeckel, den sie gerade passierten. Neben ihm befand sich eine ganze Batterie von Anzeigegeräten, die wie Zifferblätter von Uhren aussahen.
    »Und dieses Luk führt in den Maschinenraum.« Paula versuchte mit raschen, energischen Bewegungen sein Tempo mitzuhalten.
    »Wieviel Wachen gibt es hier?«
    »Drei. Pops, Tanoujins und Kobboz'. Sie haben gar keine Ahnung, wie?«
    Sie waren wieder in dem Korridor mit den schwarzen und weißen Pfeilen. »Nein«, sagte sie, »überhaupt nicht.«
    »In jeder Wache sind fünf Männer: der Wachoffizier, der Rudergänger, der Feuerleitoffizier, der Funker und ein Melder. Eine Art Mädchen für alles, wissen Sie.« Er grinste. »So was bin ich, zum Beispiel. Ich tue, was andere Leute mir sagen.« Er strich wieder sein langes ungebändigtes Haar mit den Händen zurück. Er war mit den Füßen ständig in Bewegung, um sich aufrecht zu halten. »Pop hat die erste Wache, Tanoujin die zweite, und Kobboz die letzte.«
    »Wo ist Tanoujin jetzt?«
    »Der schläft, denke ich. Er hat die Kabine neben der Bibliothek.« Er war jetzt ein Stück voraus. »Fragen Sie ruhig, wenn Sie etwas wissen wollen. Fragen Sie.«
    »Wie schnell sind wir jetzt?« Allmählich lernte sie, sich in der Schwerelosigkeit zu bewegen, und

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