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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Seiten machte der Korridor schon nach einer kurzen Strecke scharfe Knicke. Sie kroch durch das Luk in den Korridor.
    Es gab nirgends einen Ort, an dem sie sich vor ihnen verbergen konnte. Das Innere des Schiffes war wie ein Kaninchenbau. Sie glitt den roten Korridor entlang. Ein Geräusch ließ sie innehalten.
    Tanoujin kam zehn Yards vor ihr um eine Biegung des Gangs.
    Er stürzte sich sofort auf sie. Paula floh den Weg zurück, den sie gekommen war und erreichte die S-Kurve unterhalb des Tanks. Aber sie wußte, daß sie ihm nicht entkommen konnte. Sie preßte sich ergeben an die Wand. Er schlug mit seinen scharfen Krallen nach ihr. Sie wich dem Schlag aus und stieß sich von der Wand ab, so daß sie wie eine Rakete den Gang entlangschoß. An der Einmündung des roten Korridors warf sie einen raschen Blick zurück und sah ihn stoppen. In Sabas unmittelbares Revier schien er sich nicht hineinzuwagen.
    Paula glitt zur Kabine und verriegelte hinter sich das Luk.
    Sie war zu aufgeregt, um Flöte spielen zu können. Ruhelos glitt sie in der Kabine hin und her. Auf den Monitoren sah sie Stythen auf Brückenwache und auf den anderen Stationen des Schiffes. Es war kalt und dunkel in der Kabine. Ihr Hals schmerzte noch immer, und sie war todmüde. Sie wickelte sich in die Bettdecke und befestigte die Fußschlaufe am Wandring.
    Sie erwachte, als Saba mit der Faust gegen das verriegelte Luk schlug. Sie ließ ihn herein. Auf seiner rechten Wange entdeckte sie vier tiefe Schrammen. »Was ist passiert?« fragte sie.
    »Nichts.«
    Die Wunden waren mit getrocknetem Blut bedeckt. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und hielt mit der anderen die Decke um ihren Körper.
    »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    »Überhaupt nichts.« Er schob sie beiseite. Er löste den Gürtel und streifte den Overall ab.
    »War es Tanoujin?«
    »Nein. Ich kann ihn nirgends finden.«

    Sie wickelten sich zusammen in die Bettdecke und legten die Arme umeinander. Er fuhr sich mit der Hand über die Augen.
    »Ich möchte ihm am liebsten seine dreckige Zunge aus dem Schandmaul reißen und sie ihm um den Hals wickeln.«
    Sie antwortete nicht. Seine Finger fuhren durch ihr Haar.
    »Warum haßt er mich so?« sagte er nach einer Weile.
    »Wie lange kennst du ihn?«
    »Seit wir Kadetten waren.«
    »Dann weißt du doch, wie er ist.«
    Er lachte trocken. »Ja. Und er weiß auch, wie ich bin, deshalb verkriecht er sich jetzt.«
    »Wie hast du ihn kennengelernt?«
    »Ich kann mich nicht mehr erinnern.« Er wandte sich von ihr ab. »Irgendwann war er einfach da. Ich fand ihn aufdringlich und widerlich. Er hatte schon immer dieses vorlaute, freche Mundwerk. Eines Tages wurde ich dann sehr krank, und meine Freunde waren der Ansicht, daß ich sterben würde. Sie ließen mich irgendwo in einer Gasse liegen. Er fand mich und nahm mich mit in seine Bude. Als ich wieder einen Anfall bekam, legte er nur seine Hände auf meinen Körper, und ich wurde ruhig. Er hat mich in den folgenden Tagen gesund gemacht, und sobald ich wieder aufstehen konnte, schworen wir den Irelyon-Eid.«
    Er gähnte. »Und jetzt scheint er sich einzubilden, daß ich sein Eigentum bin.«
    Er schlief ein. Sie lag noch lange wach und dachte an Tanoujin.
    Er weckte sie, als seine Wache begann. Sie folgte ihm durch die endlosen Tunnel zur Brücke. Die anderen Männer seiner Wache warteten bereits vor dem Brückenluk. Saba drückte das Luk auf, und sie folgten ihm in den Brückenraum.
    Die Männer von Tanoujins Wache hockten auf ihren Stahlrohrsitzen, Tanoujin selbst auf dem Platz des Wachoffiziers. Die Männer stießen sich von den Wänden des kugelförmigen Raums ab, alert und abwartend. Saba schoß sofort auf Tanoujin zu. Der wich ein Stück zur Seite, die gelben Augen lauernd auf das Gesicht seines Lyos gerichtet. Saba beachtete ihn nicht, sondern setzte sich sofort auf seinen Platz. Tanoujin stieß sich von der Wand ab und schoß aus dem Luk. Die anderen Männer seiner Wache folgten ihm.
    Paula setzte sich auf einen Sitz, der unterhalb des Holographen aus der Wand ragte. Sie blickte auf das grünlich schimmernde Bild. Die Ybix flog durch einen völlig leeren Raum. Saba hockte auf seinem Platz, die Schultern etwas nach vorn gebeugt, und rieb sich die Hände. Sril brachte ihm das Logbuch. Er mußte einige Sekunden warten, bis Saba ihn bemerkte. Paula blickte wieder auf den Holographen.
    Die Wache erschien ihr endlos. Saba erlaubte ihr nicht, die Brücke zu verlassen. Sie suchte die anderen

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