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Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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zu solcher Weltumsegelung aber – denn ich glaube fast, daß sie ihren Rückweg um das Kap Hoorn nahmen – hatten sie auf der Müggel und dem Seddin-See gemacht.«
    Unter solchem Geplauder war Mitternacht herangekommen; die Lichter am Ufer hin erloschen, nichts leuchtete mehr als die Johanniskäfer im Gebüsch und die Sterne zu unseren Häupten. Die Frische des Abends steigerte sich zu nächtlicher Kühle, und ein Frösteln überlief uns, trotzdem längst energischere Getränke an die Stelle des von Mudy präsentierten Tees getreten waren. Kapitän Backhusen mahnte zum Aufbruch. In der Kajüte drückte noch die Schwüle des Tages, so daß wir übereinkamen, die Tür nicht zu schließen. Zum Schutze gegen Mücken und Motten wurde dicht am Steuer ein Windlicht aufgestellt, das wir unmittelbar darauf von all den Unholden umschwärmt sahen, die ohne diese Vorsichtsmaßregel unsere Nachtruhe gestört haben würden. So aber schliefen wir unbelästigt unserem ersten Reisetag entgegen.
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Von Köpenick bis Dolgenbrodt
    (Erster Reisetag)
    Als ich erwachte, war es heller Tag; die schon ziemlich hoch stehende Sonne füllte die Kajüte mit Licht, und an dem Lärm auf Deck, nicht minder an einer leichten Schaukelbewegung, ließ sich unschwer erkennen, daß unsere »Sphinx« bereits unter vollen Segeln war. Und so war es wirklich. Schloß Köpenick, selbst das preisrichternde »Café Lubow«, das am Abend vorher so oft genannt worden war, lagen längst hinter uns, und die Müggelberge links, die Spreeheide rechts, fuhren wir mit scharfer Morgenbrise den Langen See hinauf.
    Der Nordwest, der blies, sosehr er unserer Fahrt zustatten kam, ließ es doch wünschenswert erscheinen, unser Frühstück in der Kajüte zu nehmen, deren etwa nur zehn Fuß im Quadrat messender Raum schnell gelüftet war. Mudy trug auf, ein Riesentablett vor uns niedersetzend. Wir verfügten noch über all jene Herrlichkeiten, die auf Seereisen trotz ihrer Einfachheit die größten Luxusartikel bilden: frisches Wasser, frische Milch und – frische Semmeln. Mit letzteren hatte uns Köpenick noch in aller Frühe versorgt.
    Eine heitere halbe Stunde leitete den Tag ein, heiter und schönheitsvoll. In den Rahmen der offenstehenden Kajütentür stellten sich camera-obscura-artig die Veduten dieser Spree- und Müggelgegenden. Ruhig ging die Unterhaltung; wenn sie schwieg, vernahmen wir deutlich jenen unbeschreiblichen Gluck- und Murmelton, womit sich ein scharf durchschnittener Strom in nur halb gehobenen und unfertig bleibenden Wellen an die Planken eines Schiffes schmiegt.
    Unser Auge richtete sich zumeist auf die wechselnden und doch dieselben bleibenden Landschaftsbilder, die jetzt in immer heller werdender Beleuchtung durch unsere Tür hereinschienen; nur von Zeit zu Zeit wandte sich der Blick auch unserer nächsten Umgebung, vor allem der Kajüte selber und ihrer kompendiösen Einrichtung, zu. Es fehlte nichts. Von der in Zapfen hängenden, alle Bewegungen des Bootes mitmachenden Lampenvorrichtung an bis zu der kleinen Druckmaschine herab, die die Zigarrenspitzen abschneidet, war alles da. Flaschen, Gläser und Flacons standen eingepaßt in ihren Behältern; überall Polster und Kissen, jeder Gegenstand des Komforts und der Toilette vertreten. Eß- und Spieltische konnten aufgeklappt oder ausgezogen werden. Das Ganze beständig an jene Karlsbader Etuis erinnernd, die in zwei zusammenpassenden Nußschalen eine Schere, einen Fingerhut, einen Bindlochstecher und eine Nadelbüchse enthalten, während man doch annehmen sollte, daß der Fingerhut allein schon ausreichen müßte, das Etui zu füllen.
    Nach dem Frühstück, dem namentlich unser Supercargo durch allerhand kulinarische Aperçus eine höhere Weihe zu geben wußte, stiegen wir auf Deck und hatten nun die Wald- und Wasserlandschaft, die wir, während der letzten Stunde, nur in Ausschnitten kennengelernt hatten, in ihrer Totalität vor uns. Ein klarer, lichter Tag; blauer Himmel und Sonne, und doch ein feiner grauer Nebelschleier, der, über Wasser und Landschaft liegend, alles milderte und dämpfte. An den Ufern hin – ein seltener Anblick im norddeutschen Flachland – standen hoch aufgeschichtete Holzmeiler, bestimmt, zu Kohle verbrannt zu werden. Wie mir versichert wurde, eine Folge des Raupenfraßes, der nur noch diese Verwendung der geschädigten Kiefernwaldungen gestattet oder sie doch als die vorteilhafteste erscheinen läßt. Zwischen den Holzmeilern, und auf eine weite Strecke hin

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