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Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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woran
    seine Seele zumeist gehangen hatte, des Friedrichs-Monuments, blieb ihm freilich versagt, als Beweis
    aber, wie bescheiden und patriotisch zugleich er sei-
    ne Tätigkeit auffaßte, stehe hier zum Schluß, was er
    selber bei Gelegenheit seines Zieten-Standbildes

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    schrieb: »Ein zwar weniger kostbares, aber deshalb
    nicht minder beachtenswertes Zieten-Denkmal als
    das meinige ist die Lebensbeschreibung des alten
    Helden, die Frau von Blumenthal herausgegeben hat.
    Sie gibt in diesem Buche das ausgeführte Bild eines
    frommen und tapfern Soldaten, schildert den Geist
    seiner Zeit und flößt, bei angenehmer Unterhaltung,
    die Liebe ein zu König und Vaterland.«
    So schrieb der Alte, und so war er .

    1. Von berufener Seite her ist mir hiergegen
    eingewandt worden: »es sei dies nicht richtig;
    der alte Schadow habe nicht im Dialekt ge-
    sprochen«. Auf diesen Einwand hin hielt ich
    es für angezeigt, mich mit einer ganzen An-
    zahl der aus der Schadow-Zeit her noch le-
    benden Maler und Bildhauer in briefliche Ver-
    bindung zu setzen. Ich erhielt auf meine Brie-
    fe funfzehn Antwortschreiben, die sich in drei
    Gruppen teilen: sechs erklären rund und nett,
    »er sprach berlinisch«, zwei bestreiten es,
    und sieben halten einen Mittelkurs. Die letzte-
    ren werden wohl recht haben, und aus der
    Reihe dieser zitier ich deshalb folgende Stel-
    len: »Er sprach berlinisch, wenn er sich ge-
    henließ, aber nicht das spezifische Berlinisch, sondern ein Berlinisch, das durch das märkische Platt stark beeinflußt war. Professor
    C. G. P.« – »Er sprach nicht speziell berli-
    nisch, aber höchst originell, ich möchte sagen

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    schadowsch , und streifte dabei stark das
    Plattdeutsche. Was ja auch ganz erklärlich.
    Professor A. H.« – »Er sprach nicht eigentlich
    berlinisch, aber hatte doch eine Redeweise,
    die stark daran erinnerte, wie zum Beispiel
    ›Na, denn haste recht‹ oder ›Na, des is ooch
    nich die richtige Intention‹. Professor A. E.« –
    »Er sprach, wie Ihnen Professor H. sehr rich-
    tig geschrieben hat vor allem schadowsch .
    Außerdem aber liebte er es ganz besonders,
    französische Wörter und Floskeln einzuflech-
    ten: chef-d'œuvre, Carnation, Attitude, Trac-
    tation des Marmors usw. Professor G. L.« –
    »Ich entsinne mich nicht, daß er regelmäßig
    berlinisch gesprochen hätte, dagegen weiß ich
    ganz bestimmt, daß er mir bei gewissen An-
    lässen im Berliner Dialekt antwortete. Mal
    fragt ich ihn, wie man's wohl einzurichten ha-
    be, um beim Modellieren nach dem lebenden
    Akt am schnellsten und sichersten zum Ziele
    zu gelangen. ›Ich fang beim kleenen Zehen
    an, un das is meine Manier, un das is de bes-
    te.‹ Ein andermal fragt ich ihn, ob man bei
    Statuen, die hoch gestellt würden und sich
    gegen die Luft abhöben, die natürlichen Pro-
    portionen ändern müsse. Er antwortete: ›Wat
    richtig is, muß ooch richtig aussehen., Profes-
    sor A. W.« – Und nun zum Schluß. Einer aus
    der Gruppe der »Entschiedenen« schrieb mir:
    »Alle drei Direktoren meiner Lebenszeit spra-
    chen prononciert berlinisch. Die Reihenfolge
    würde sein: Herbig, Werner, Schadow. Herbig

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    am dollsten‹.«

    2. Dies zeigte sich nicht bloß auf dem Gebiete
    der Historie, sondern auch auf dem der Land-
    schaft . Er freute sich jedesmal, wenn es ei-
    nem oder dem andern geglückt war, etwas
    Hübsches aus den Gegenden der Havel und
    Spree darzustellen, und eiferte dann halb
    scherzhaft halb ernsthaft gegen das »ewige
    Italien-Malen«. »Ich bin nich so sehr vor Ita-
    lien«, hieß es dann wohl, »un die Bööme ge-
    fallen mir nu schon jar nich. Immer diese Pi-
    nien un diese Pappeln. Un was is es denn am
    Ende damit? De eenen sehn aus wie uff-
    geklappte Regenschirme un die andern wie
    zugeklappte.«

    Gröben und Siethen
    Gröben und Siethen

    Ob klein, ob groß –
    Allüberall dasselbe Los,
    Und was Leben hält und hat,
    Hat allerorten seine Statt.

    2764
    Eines der wichtigsten Défilés aus dem Wittenbergi-
    schen ins Märkische war von alter Zeit her das
    Nuthe-Tal, und von alter Zeit her existierten auch
    feste Punkte, dieses Défilé zu verteidigen bezie-
    hungsweise zu schließen. Unter diesen festen Punk-
    ten war das am Mittellaufe des Flüßchens gelegene
    Schloß Beuthen von besondrer Wichtigkeit, dasselbe
    Schloß Beuthen, das die Quitzow-Anhänger gegen
    den Nürnberger Burggrafen hielten und an dessen
    Unterwerfung sich der Sieg der Hohenzollerschen
    Sache

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