Wanderungen durch die Mark Brandenburg
woran
seine Seele zumeist gehangen hatte, des Friedrichs-Monuments, blieb ihm freilich versagt, als Beweis
aber, wie bescheiden und patriotisch zugleich er sei-
ne Tätigkeit auffaßte, stehe hier zum Schluß, was er
selber bei Gelegenheit seines Zieten-Standbildes
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schrieb: »Ein zwar weniger kostbares, aber deshalb
nicht minder beachtenswertes Zieten-Denkmal als
das meinige ist die Lebensbeschreibung des alten
Helden, die Frau von Blumenthal herausgegeben hat.
Sie gibt in diesem Buche das ausgeführte Bild eines
frommen und tapfern Soldaten, schildert den Geist
seiner Zeit und flößt, bei angenehmer Unterhaltung,
die Liebe ein zu König und Vaterland.«
So schrieb der Alte, und so war er .
1. Von berufener Seite her ist mir hiergegen
eingewandt worden: »es sei dies nicht richtig;
der alte Schadow habe nicht im Dialekt ge-
sprochen«. Auf diesen Einwand hin hielt ich
es für angezeigt, mich mit einer ganzen An-
zahl der aus der Schadow-Zeit her noch le-
benden Maler und Bildhauer in briefliche Ver-
bindung zu setzen. Ich erhielt auf meine Brie-
fe funfzehn Antwortschreiben, die sich in drei
Gruppen teilen: sechs erklären rund und nett,
»er sprach berlinisch«, zwei bestreiten es,
und sieben halten einen Mittelkurs. Die letzte-
ren werden wohl recht haben, und aus der
Reihe dieser zitier ich deshalb folgende Stel-
len: »Er sprach berlinisch, wenn er sich ge-
henließ, aber nicht das spezifische Berlinisch, sondern ein Berlinisch, das durch das märkische Platt stark beeinflußt war. Professor
C. G. P.« – »Er sprach nicht speziell berli-
nisch, aber höchst originell, ich möchte sagen
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schadowsch , und streifte dabei stark das
Plattdeutsche. Was ja auch ganz erklärlich.
Professor A. H.« – »Er sprach nicht eigentlich
berlinisch, aber hatte doch eine Redeweise,
die stark daran erinnerte, wie zum Beispiel
›Na, denn haste recht‹ oder ›Na, des is ooch
nich die richtige Intention‹. Professor A. E.« –
»Er sprach, wie Ihnen Professor H. sehr rich-
tig geschrieben hat vor allem schadowsch .
Außerdem aber liebte er es ganz besonders,
französische Wörter und Floskeln einzuflech-
ten: chef-d'œuvre, Carnation, Attitude, Trac-
tation des Marmors usw. Professor G. L.« –
»Ich entsinne mich nicht, daß er regelmäßig
berlinisch gesprochen hätte, dagegen weiß ich
ganz bestimmt, daß er mir bei gewissen An-
lässen im Berliner Dialekt antwortete. Mal
fragt ich ihn, wie man's wohl einzurichten ha-
be, um beim Modellieren nach dem lebenden
Akt am schnellsten und sichersten zum Ziele
zu gelangen. ›Ich fang beim kleenen Zehen
an, un das is meine Manier, un das is de bes-
te.‹ Ein andermal fragt ich ihn, ob man bei
Statuen, die hoch gestellt würden und sich
gegen die Luft abhöben, die natürlichen Pro-
portionen ändern müsse. Er antwortete: ›Wat
richtig is, muß ooch richtig aussehen., Profes-
sor A. W.« – Und nun zum Schluß. Einer aus
der Gruppe der »Entschiedenen« schrieb mir:
»Alle drei Direktoren meiner Lebenszeit spra-
chen prononciert berlinisch. Die Reihenfolge
würde sein: Herbig, Werner, Schadow. Herbig
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am dollsten‹.«
2. Dies zeigte sich nicht bloß auf dem Gebiete
der Historie, sondern auch auf dem der Land-
schaft . Er freute sich jedesmal, wenn es ei-
nem oder dem andern geglückt war, etwas
Hübsches aus den Gegenden der Havel und
Spree darzustellen, und eiferte dann halb
scherzhaft halb ernsthaft gegen das »ewige
Italien-Malen«. »Ich bin nich so sehr vor Ita-
lien«, hieß es dann wohl, »un die Bööme ge-
fallen mir nu schon jar nich. Immer diese Pi-
nien un diese Pappeln. Un was is es denn am
Ende damit? De eenen sehn aus wie uff-
geklappte Regenschirme un die andern wie
zugeklappte.«
Gröben und Siethen
Gröben und Siethen
Ob klein, ob groß –
Allüberall dasselbe Los,
Und was Leben hält und hat,
Hat allerorten seine Statt.
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Eines der wichtigsten Défilés aus dem Wittenbergi-
schen ins Märkische war von alter Zeit her das
Nuthe-Tal, und von alter Zeit her existierten auch
feste Punkte, dieses Défilé zu verteidigen bezie-
hungsweise zu schließen. Unter diesen festen Punk-
ten war das am Mittellaufe des Flüßchens gelegene
Schloß Beuthen von besondrer Wichtigkeit, dasselbe
Schloß Beuthen, das die Quitzow-Anhänger gegen
den Nürnberger Burggrafen hielten und an dessen
Unterwerfung sich der Sieg der Hohenzollerschen
Sache
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