Wanderungen II. Das Oderland.
exploits,
Devinrent et l'exemple et la leçon des rois.
D'infortunés proscrits le premier fut le père,
Le second, par son art d'étonner et de plaire,
Mit des Français tout les cœurs sous ses loix.
Dann folgen deutsche Distichen:
Mächtig erhub sich der Staat durch Wilhelm, der ihm zu Lehrern
Jeder friedlichen Kunst Galliens Flüchtlinge gab;
Mächtig beschützt ihn der Sieger bei Freiberg, der in die Lorbeern
Früh sich des feinen Geschmacks gallische Lilien wand.
Endlich, im lapidarsten Lapidarstil, machen lateinische Worte den Schluß. Zuerst (dem Kurfürsten geltend): » Fridericus Guilielmus vere Magnus . Civium Parens. Hostium Victor. Libertatis Germanicae Vindex. Fidei Exulis Perfugium.« – Dann (dem Prinzen geltend): »Henricus Militum Amor. Hostium Terror. Gallicae Gentis Deliciae. Musarum Altor. Ad Freibergam Victor.«
Hiermit schließen die Inschriften zu Ehren des Prinzen Heinrich, aber nicht die Denksteine und Inschriften überhaupt. »Rose, elle a vécu ce que vivent les roses – l'espace d'un matin«, so lauten die Worte auf einem halb unter Rasen verborgenen Sandstein, der zugleich den Namen der Frühgeschiedenen trägt: Lisette Tauentzien. Weiter abwärts begegnen wir in den Gängen des Parks einem Epitaph mit Bild und Urne, »dem Gedächtnis seiner zwei Geschwister errichtet vom Grafen Ludwig Alexander Wreich«. (»Complaints de Louis Alexandre Comte de Wreich sur la perte de sa sœur et de son frère.«) Darunter folgende Verse:
Naissez mes vers, soulagez mes douleurs
Et sans efforts coulez avec mes pleurs!
Pour vous pleurer je devance l'aurore,
L'éclat du jour augmente mes ennuis,
Je gémis seul dans le calme des nuits,
La nuit s'envole et je gémis encore.
Vous n'avez point soulagé mes douleurs,
Naissez mes vers. laissez couler mes pleurs.
Noch weiter abwärts erhebt sich das Denkmal, das ebenfalls Graf Ludwig Wreich dem Andenken seines Lehrers Fahndorff errichtete, desselben, der am 24. August 1758 von den plündernden Russen ermordet und unter die Bäume des Parks geworfen wurde.
Noch vieles andere ist an Tafeln und Inschriften da, aber wir verweilen dabei nicht länger und wenden uns vielmehr der Stelle zu, wo, im Mittelpunkte des Parks , en vue des Schlosses, vom Grafen Hermann Schwerin der große Denkstein errichtet wurde, dessen ich schon Seite 377 flüchtig erwähnte. Es ist, wie an jener Stelle hervorgehoben, ein Steinobelisk von etwa dreißig Fuß Höhe, der sich auf einem gegliederten Postamente erhebt und seinerseits wieder eine Viktoria trägt. An den Seiten und der Rückfront des Postaments befinden sich drei auf den Küstriner Aufenthalt des Kronprinzen Bezug nehmende Basreliefs: ein Studierzimmer mit Büchern, Noten und Karten; ein strahlender Jüngling, der den Wagen zur Sonne lenkt; Küstrin mit der alten Oderbrücke; während die Vorderfront folgende Inschrift trägt:
Eh die Sonne (mit des Schöpfers Macht im Bunde)
Sendet ihren Glühstrahl über Welt und Ozean,
Geht des Frühlingsmorgens Nebelstunde
Tränenschwer, doch Segen bergend, ihr voran.
Weitere, am Obelisken selbst befindliche Inschriften knüpfen ebenfalls an den Aufenthalt des Kronprinzen in Küstrin und Tamsel an.
Vorderfront: »Hier fand Friedrich II. als Kronprinz von Preußen in seinem Duldungsjahre 1731 erwünschte Aufheiterung in ländlicher Stille.«
Rückfront: »Es ist ein göttlich Ding einem Manne, daß er das Joch in seiner Jugend trage. Klagelieder Jeremiä 3, 27.«
An einer der Seitenfronten befinden sich einige auf die Errichtung des Denkmals Bezug nehmende Worte: »Dem erhabenen Verklärten Anno 1840, nach 100 Jahren seiner Thronbesteigung, geweiht vom Grafen Hermann von Schwerin.« Ein Gitter und Rosenbüsche fassen das Denkmal ein. Es ist an derselben Stelle errichtet worden, an der, laut Aussage alter Fischersleute, der Kronprinz, wenn er im Tamsler Parke spazierenging, mit Vorliebe zu verweilen und unterm Laubdach der Bäume zu lesen pflegte. Die Enthüllung des Denkmals war, wie schon hervorgehoben, ein Fest für die ganze Gegend. Friedrich Wilhelm III., der sieben Tage später starb, hatte noch den größten Anteil daran genommen und acht Invaliden aus der fridrizianischen Zeit, zur Erhöhung des festlichen Eindrucks, nach Tamsel geschickt. Die Uniformierung war eigens nach Angaben des Königs erfolgt. 1)
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Dies Denkmal, das vom Warthebruch und zugleich auch von dem hohen Eisenbahndamm aus gesehen werden kann, der dicht bei Tamsel das Bruch durchschneidet,
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