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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Russenteam so läuft, aber die hatten sich bereits abgesetzt. Norwegen hat die Grenzen dichtgemacht. Wagen Sie sich bloß nicht in die Nähe. Die haben ein paar AWACS-Maschinen im Einsatz, die Kanonenboote dirigieren.«
    »Wohin werden Sie fahren?«
    »Wir nehmen die Strömung Richtung Süden, umgehen Norwegen und Island. Westschottland scheint mir ein geeignetes Fleckchen, um den Jüngsten Tag auszusitzen. Wir werden uns eine Insel suchen und uns dort verstecken.«
    »Was haben Sie denn gehört?«, fragte Jane. »Wir haben hier nur das Fernsehen.«
    »Dave, mein Erster Offizier, hat es vor einem Monat in Roscoff mit eigenen Augen gesehen. Er saß in einem Café und aß zu Mittag. Es war so gegen zwölf und nicht viel los. Plötzlich kamen Leute hereingestürmt und riefen nach der Polizei. Eine Frau draußen auf der Straße benahm sich wie ein tollwütiger Köter und versuchte, jeden zu beißen. Sie blutete.«
    »Sie hat geblutet?«
    »So hat er es erzählt. Ein paar Soldaten haben sie erschossen. Anschließend erschossen sie jeden, den sie gebissen hatte, stapelten die Leichen alle auf einen großen Haufen und verbrannten sie.«
    »Gütiger Gott.«
    »Ich erzähle Ihnen das nur ungern, aber so bald wird
niemand zu Ihrer Rettung kommen. Gut möglich, dass Sie selbst sehen müssen, wie Sie nach Hause kommen.«
    »Gütiger Himmel.«
    »Haben Sie Ihre Leute schon ausgewählt?«
    »Wir sind noch dabei.«
    »Ich könnte ein wenig Proviant für unterwegs gebrauchen, außerdem jeden Tropfen Diesel, den Sie erübrigen können.«
    »Wir werden Sie versorgen.«
    »Ich gehe jetzt aufs Boot zurück«, sagte der Kapitän. »Das Wetter schlägt um, der Wind frischt mächtig auf. Bis der Sturm hier ist, könnte er Stärke zehn erreicht haben. Ich würde gern in dreißig Minuten weg sein.«
    Der Kapitän ging hinaus.
    »Haben Sie irgendwelche Namen für mich?«, fragte Rawlins.
    Jane wies auf die Tafel. »Zwei sichere Kandidaten, dazu jede Menge weiterer, die vielleicht infrage kommen.«
    Rawlins überflog die Liste. »Die Wahl fällt nicht schwer, Sie beide. Tut mir leid, meine Damen, aber ich brauche Leute, die was können. Sie beide werden nicht benötigt.«
     
    Punch schaltete im Treibstofflager die Lichter ein und führte den Kapitän durch die Regalreihen voller Treibstoffbehälter, Ölfässer und Propangastanks. Als dieser Kanister auf einen Hubwagen stapelte, bemühte sich Punch, ihm zu helfen.
    »Proviant brauchen Sie auch?«
    »Wir sind beide völlig ausgehungert«, sagte der Kapitän. »Die letzte Dose Bohnen haben wir vor Tagen gegessen. Wir hatten nicht erwartet, so lange auf See zu sein.
Wir benötigen genügend Lebensmittel für zwei bis drei Wochen. Keine Riesenmengen, ich will euch nicht berauben, nur genug, um durchzuhalten, bis wir wieder in Großbritannien sind.«
    »Ich stelle Ihnen eine Kiste mit Konserven und dergleichen zusammen. Wie sieht es mit Trinkwasser aus?«
    »Können Sie denn was erübrigen?«
    »Wir verfügen über eine Entsalzungsanlage. Das wäre kein Problem.«
    »Tut mir leid, dass ich so viele von Ihnen zurücklassen muss, wirklich. Die Vorstellung, dass sie alle hier festsitzen, gefällt mir gar nicht.«
    »Sie tun, was Sie können.«
    »Die Lage ist völlig verfahren. Es war schon übel, als wir vor einem Monat von Rosyth ausgelaufen sind. Schlägereien in den Supermärkten, Plünderungen. Und jetzt klingt es so, als wäre es seitdem bei Weitem schlimmer geworden. Meine Wenigkeit und Dave, mein Offizier, wir haben beide Familie. Es wird also Zeit, ein bisschen egoistisch zu sein und nach Hause zu fahren.«
    »Niemand macht Ihnen einen Vorwurf. Absolut niemand.«
    »Wir werden Bescheid geben, dass Sie hier sind. Wir werden dafür sorgen, dass man Sie nicht vergisst.«
    Sie zogen den Hubwagen durch den Flur zum Aufzug von Ebene Vier.
    »Ich werd noch einmal in die Kantine zurückgehen«, sagte Punch, »und ein paar Sachen für Sie holen.«
    »Danke«, sagte der Kapitän. Er stieg in den Aufzug und drückte auf ABWÄRTS.
     
    Nail und seine Kumpane warteten an der Aufzugtür auf Ebene Eins. Alle hatten sie ein Messer in der Hand. Auf
einem Bildschirm wurden die Stockwerkszahlen angezeigt, anhand derer abzulesen war, dass der Aufzug sich auf dem Weg nach unten befand.
    »Er kommt«, sagte Nail.
     
    Jane blickte auf ihre Hände und hörte, wie sie Nein sagte. »Ich weiß Ihre kleine Ansprache zu schätzen. Ich will nach Hause, und ja, ich habe nicht eben viel zu bieten. Außer einem weiteren

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