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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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beiden anderen vielleicht als Ersatzteillager aus.«
    »Du benötigst dringend Ruhe, du hast eine schwere Rauchvergiftung. Und die wird sich erst einmal noch verschlimmern. Deine Lungen sind in Mitleidenschaft gezogen, sie werden sich während der nächsten Tage mit Flüssigkeit zu füllen beginnen. Rye möchte dich sobald wie irgend möglich an ein Sauerstoffgerät hängen, damit
du wenigstens eine Chance hast, wieder gesund zu werden.«
    »Du scheinst nichts abbekommen zu haben«, sagte Ghost.
    »Wir haben uns mit dem Atmen abgewechselt. Den größten Anteil Luft hast du mir gelassen.«
    »Es geht mir gut, ehrlich.«
    »Aber nicht mehr lange. Wenn du anfängst, hier herumzurennen und diesen Generator zu reparieren, könntest du dir ernsthaft schaden. Du könntest mit einer Lungenentzündung aus den Latschen kippen, und keiner hier kann irgendetwas tun, um dich zu behandeln.«
    »Wenn ich die Generatoren nicht ans Laufen kriege, werden wir alle erfrieren. Ich kann nicht hier herumsitzen und mich erholen. Und sollte ich tatsächlich eine Lungenentzündung bekommen, wäre das umso mehr ein Grund, meinen Sachverstand zu nutzen, solange das noch geht. Wir müssen sofort mit der Arbeit anfangen.«
    »Herrgott noch mal.«
    »Haben wir noch irgendwelche Aufputschmittel?«
    »Wir haben ein paar Fertigspritzen Adrenalin in den Überlebenspäckchen. Das wird dich für ein paar Stunden auf Trab halten, aber sobald es abgebaut ist, wirst du völlig am Ende sein.«
    »Geh und hol sie!«
    Jane ging los. Bei ihrer Rückkehr saß Ghost auf dem Deck, den Rücken gegen eine der ausgebrannten Steuerkonsolen gelehnt. Sie nahm neben ihm Platz.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Ziemlich beschissen«, krächzte er.
    Jane wies auf die zertrümmerten Instrumente. »Was meinst du, kannst du die reparieren?«
    »Ich bin kein Elektriker.«

    »Ist hier auch sonst niemand. Du bist der beste, den wir haben.«
    »Wenn ich wenigstens stehen könnte, ohne mir die Seele aus dem Leib zu husten.«
    Jane zeigte ihm eine gelbe, fertig aufgezogene Epinephrinspritze aus einem der Überlebenspacks.
    »Nun tu es schon.«
    Jane stieß ihm die Spitze in den Oberschenkel und drückte den Kolben nach unten.
     
    Die übrigen Mannschaftsmitglieder kehrten von der Insel zurück. Im Schein der Lampen säuberten sie die Kantine, entfernten eine feine Ascheschicht von Tischen und Stühlen und wischten den Fußboden.
    Als sich Nail aus der Kantine fortstahl, ging Nikki ihm hinterher, verfolgte ihn durch dunkle Gänge, folgte dem Schein seiner Stablampe durch die höhlenartigen Schatten des Pumpensaals und ertappte ihn dabei, wie er in einem Lagerraum Ghosts Boot in Augenschein nahm.
    Nail umkreiste die mit einer Gerüststange verschweißten Ölfässer. »Sehr weit ist er nicht gekommen«, sagte er. Er betrachtete die skizzenhaften Baupläne, die auf einem Tapeziertisch lagen: eine primitive Jacht in Draufsicht und Seitenaufriss. »Soweit ich das beurteilen kann, ist die Konstruktion annehmbar. Ein Einmaster mit Großsegel und Fock; ich könnte mir denken, dass er einigermaßen stabil wäre.«
    »Könntest du es zu Ende bauen?«, fragte Nikki. »Gut möglich, dass Ghost eine Weile außer Gefecht ist. Könntest du seine angefangenen Arbeiten zu Ende bringen?«
    »Ich bin Unterwasserschweißer, hab den Job mit Unterbrechungen acht Jahre lang gemacht. Ja, könnte ich.«

    »Vielleicht haben wir Glück und es antwortet jemand auf unseren Notruf.«
    »Ich bin die Warterei leid. Ich lege mein Schicksal nicht gern in die Hände von jemand anderem, ist nicht meine Art. Du hast die Jungs da oben doch gesehen, sie sitzen mit offenem Mund herum und warten darauf, dass diese Blanc ihnen die Schuhe zubindet. Zum Kotzen.«
    »Die Stimmung ist ziemlich am Boden. Die Jungs sind völlig verstört, hilflos.«
    »Auf ihre Gefühle scheiß ich. Wollen sie nun überleben oder nicht? Das ist Hirnstarre, sie sind wie gelähmt. Genau das ist es, was den meisten Leuten in einer Notlage zum Verhängnis wird. Aber nicht mir, Schätzchen. Ich bin der Überlebenstyp.«
    »Was sollen wir also tun?«
    »Wenn Ghost sich wieder erholt, na großartig, dann kann er das Boot für uns zu Ende bauen. Stößt ihm irgendwas zu, bringen wir es selbst zu Ende, nehmen die Lebensmittel mit, die wir benötigen, winken Sayonara und machen uns auf nach Süden.«
     
    Jane half Ghost dabei, die Bedienelemente des Maschinenraums zu inspizieren. Sie machte sich unter seiner Anleitung nützlich und hebelte eine seitliche

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