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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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haben wir nicht genug Munition. An Bord eines solchen Schiffes könnten sich zwei-, dreitausend Passagiere befinden, plus eine vielköpfige Besatzung.«
    »Na gut, dann vergasen wir sie eben. Wir bringen die Maschinen auf Touren und leiten die Abgase in das Belüftungssystem.«
    »Ich bin dafür«, sagte Ivan. »Mit all diesen tollwütigen
Irren auf der anderen Seite der Wand würden wir kein Auge zutun.«
    »Fürs Erste haben wir sie unter Verschluss«, sagte Jane. »Außerdem wissen wir nicht mal, ob das Vergasen überhaupt funktionieren würde. Ohne Nahrung, Wasser und Heizung müssten sie eigentlich alle längst tot sein, müsste das Schiff ein einziger Friedhof sein. Aber irgendwie haben sie durchgehalten.«
    Nikki sah sich um. Alle Gesichter waren Jane zugewandt.
    Am liebsten hätte Nikki gesagt: »Ihr könnt ihr unmöglich vertrauen. In einer solchen Situation kann man sich nur auf sich selbst verlassen.« Zwei Jahre war sie mit ihrem Freund Alan zusammen gewesen, sie hatten einen Urlaub in Mumbai verbracht, einen in Chile. Und dann hatte sie ihn draußen im Eis sterbend zurückgelassen. Man kann sein Schicksal nicht in die Hände eines anderen legen, überlegte sie. Wenn der Augenblick kommt, ist man auf sich selbst gestellt.
     
    Einige aus der Mannschaft packten ihre Siebensachen zusammen, schleppten Koffer und Seesäcke in den Hangar des Tauchboots und setzten sich im Halbkreis um das Umwälzheizgerät.
    Punch und Sian saßen auf ihren Koffern und wärmten sich die Hände.
    »Genau wie bei der Spirit of Endeavour «, sagte Sian. »Ich war so sicher, dass wir nach Hause fahren würden. Ich hatte schon angefangen, die Minuten zu zählen.« Sie wies auf die Koffer. »Ich wette, die Hälfte von dem Kram brauchen die Jungs gar nicht.«
    »Bestimmt nicht. Die Kabinen werden beheizt sein, es wird jeden Tag frische Kleidung geben und mehr Lebensmittel,
als wir verzehren können. Nach den Bildern aus dem Fernsehen zu urteilen, können wir ebenso gut an Bord bleiben, sobald wir Großbritannien erreichen. Wir vertäuen das Schiff irgendwo vor der Küste und schicken bei Bedarf Suchtrupps los, um Lebensmittel aufzutreiben.«
    »Toller Plan.«
    »Vielleicht haben wir ja Glück gehabt, dass wir sicher am Ende der Welt festsaßen, als die Scheiße losging. Wir wollten eine Fahrt nach Hause, und siehe da, Gott schickt uns den Limousinenservice.«
    »Noch sind wir nicht zu Hause.«
     
    Nikki stieg hinunter zum Pumpensaal und nahm das Boot in Augenschein. Sie hatte drei Wetterballons zurechtgeschnitten und zusammengenäht, um ein Spinnaker daraus zu machen. Das silberne Segel hing schlaff vom Mast und harrte auf einen kräftigen Wind.
    Sie trat gegen den Aluminiumrumpf; es klang wie ein Gong.
    Ein paar Tage zuvor hatte sich Nail bis zur Hüfte entkleidet, eine Maske über sein Gesicht gezogen und das Boot mit einer Lackierpistole rot eingesprüht, anschließend den Gummiverschluss um die Einstiegsluke fest mit Fugenkitt verschlossen.
    Sie zog die Blaupausen zurate. Das Boot war fertig und bereit, mit Vorräten beladen zu werden. Sie kletterte ins Cockpit. Würde sie das Boot allein segeln können? Brauchte sie Nail überhaupt noch? Segeln für Dummköpfe – Nikki hatte das Handbuch in dem vernachlässigten Büchertauschregal auf der Hauptstraße zwischen zerlesenen Taschenbüchern und jeder Menge Autozeitschriften entdeckt. Sie vermutete, dass sie imstande war,
ein Boot zu trimmen und ein Segel zu reffen, was sie nicht konnte, war navigieren und anhand der Sternstellungen steuern. Aber wenn sie nach Südwesten segelte, würde sie früher oder später die norwegische Küste sichten und sich dann von ihr in die Nordsee und nach Hause leiten lassen. Sie brauchte Nail nicht, das alles konnte sie allein.
    »Und, was denkst du?« Nail hatte sie verstohlen beobachtet.
    »Macht einen stabilen Eindruck.«
    »Schätze, ein, zwei Stürme könnte es wohl aushalten, aber stabil? Schwer zu sagen, es ist Ghosts Entwurf, nicht meiner. Auseinanderbrechen wird es jedenfalls nicht, ich hab es robust gebaut.«
    »Allerdings dürften wir jetzt kaum noch Verwendung dafür haben, oder?«, sagte Nikki. »Wo wir doch alle auf Janes Ozeandampfer mitfahren dürfen.«
    »Jane Blanc, diese watschelnde Kuh? Hast du wirklich vor, dein Schicksal in ihre Hände zu legen? Du glaubst tatsächlich, dass sie dich nach Hause bringen wird?«
    »Wenn du es so ausdrückst …«
    »Ich bin diese Versprechungen leid. Wenn du und ich ein Ticket von hier weg

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