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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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wollen, werden wir die Sache selbst in die Hand nehmen müssen. Sehen wir also zu, dass wir diese Blechdose startklar kriegen.«
    »Was ist mit der Bodenluke?«
    »Vielleicht sollten wir uns ein paar Batterien besorgen, große, um die Hydraulik kurzzuschließen.«
    »Du glaubst, das würde funktionieren?«
    »Ein paar Minuten Saft, mehr wäre nicht nötig.«
     
    Nikki brach in einen Laderaum ein. Im Hintergrund standen drei Gabelstapler abgestellt; sie klemmte die Batterien
ab, lud sie auf einen Hubwagen und zog diesen dann zum Pumpensaal.
    Sie isolierte die Hydraulikleitungen der Luke ab und klemmte Starthilfekabel an. Drückte auf ÖFFNEN. Ein Funkenregen, ein kurzes Vibrieren in den hydraulischen Widdern, aber die Luke blieb geschlossen.
    »Mist.«
    Sie fand einen Tennisball, setzte sich hin und ließ den Ball gegen die Rumpfwand springen.
    Alan, ihr Freund, hatte einen Lieblingswitz. »Was ist braun und klebrig? Ein Kleber.« Er behauptete, der Witz sei perfekt, auf elegante Weise schlicht. Sie erinnerte sich, wie er ihn einmal beim Abendessen erzählt hatte, Weihnachten bei ihren Eltern, aber an seine Stimme konnte sie sich nicht mehr erinnern. Zwei Jahre waren sie zusammen gewesen, und schon jetzt begannen die Erinnerungen zu verblassen wie ein Foto, das man in der Sonne liegen gelassen hatte.
    Er suchte sie in ihren Träumen heim, sie erblickte ihn inmitten von Menschenansammlungen. Er rief ihr quer über belebte Straßen etwas zu.
    War Alan bereits tot gewesen, als sie ihn auf dem Eis zurückließ? Hätte sie ihn retten können? Sie würde es nie erfahren.
    Da waren Abnutzungsspuren rings um eine mit Reif bedeckte Bodenplatte, dazu die Abdrücke großer Stiefel. Mit einem Schraubenzieher hebelte Nikki die Platte auf und hob sie an. Auf den Rohrleitungen lagen wiederverschließbare Plastiktütchen mit einem braunen Pulver darin.
    Sie erhitzte eine Prise des Pulvers und zog den Sirup auf eine Spritze.
    »Was ist braun und klebrig?«, murmelte sie, ein freudloses
Lächeln auf den Lippen, als die Nadel ihre Haut durchstieß.
     
    Nail saß bei Rye im Tauchboot.
    »Gehst du nie vor die Tür?«
    »Ist doch gemütlich hier drinnen«, sagte Rye. Sie wies auf das Bullauge des Cockpits. Die Mannschaft kauerte um ein Lagerfeuer. »Außerdem kreisen die Gespräche mittlerweile um die immer gleichen Dinge: die Frauen, die sie flachlegen werden, die Drinks, die sie sich genehmigen werden. Sollten Jane und Ghost ihr Versprechen tatsächlich nicht halten, wird es hier zu einem Lynchmord kommen.«
    Rye verhängte das Cockpitfenster mit ihrer Jacke und nahm zwei Spritzen aus ihrer Reisetasche. Nail klappte ein Schnupftabakdöschen auf, klopfte dagegen und streute ein wenig Pulver auf einen Löffel, erhitzte die Mischung anschließend über einem Feuerzeug.
    »Du hast also deine Zweifel.«
    »Diese Jane Blanc. Sie baut sich vor uns auf und verspricht uns ein schwimmendes Shangri-La. Entschuldige bitte, dass mich das nicht in helle Begeisterung versetzt. Als sie auf der Bohrinsel ankam, mussten wir erst mal alles nach einem Überlebensanzug in Übergröße durchsuchen, damit sie was Vernünftiges anzuziehen hatte. Den Kampf mit der Schokolade hat sie verloren, ebenso den gegen die Krapfen. Und plötzlich übernimmt sie hier das Kommando und will uns alle in Sicherheit bringen? Das glaube ich nicht.«
     
    Jane und Ghost, Punch und Ivan fuhren zurück zur Hyperion .
    »Also gut«, sagte Jane. »Ein paar Lichter haben wir
angekriegt. Dann wollen wir dieses Ding jetzt mal richtig unter Strom setzen und es wieder flottmachen.«
    Sie inspizierten das Schiff vom Heck bis zum Bug, trafen sich anschließend auf der Brücke.
    »Wir haben freien Zugang zur Brücke und den Offiziersquartieren«, erklärte Jane. »Aber von Deck zwei an abwärts sind sämtliche Türen mit Barrikaden versperrt.«
    »Hier ist überall jede Menge Blut«, sagte Ghost. »Die Mannschaft hat sich hier einen Kleinkrieg geliefert, es muss ein höllischer Kampf gewesen sein. Aber ich schätze, letztendlich haben sie gewonnen. Das Schiff ist einigermaßen verrammelt und verriegelt. Wir sind also sicher, auch wenn der größte Teil des Schiffs für uns tabu sein dürfte.«
    »Aber wo ist die Besatzung?«, fragte Punch. »Die Jungs, die die Barrikaden errichtet haben.«
    Ghost zuckte die Achseln. »Vielleicht haben sie Land gesichtet. Das Schiff war antriebslos. Sie haben irgendeine menschliche Ansiedlung gesehen, sind in die Rettungsboote umgestiegen und an Land

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