Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker

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grün leuchten.«
    Sie kurbelten Stellräder, stellten Trennschalter auf EIN, bis das leise Summen fließenden Stroms einsetzte. Ghost nahm sein Funkgerät heraus. »Anker lichten«, wies er Jane an. »Sehen wir zu, dass wir dieses Ding zum Fahren kriegen.«
    Ein kurzes Warnsignal, dann steigerte sich das Summen der Turbinen zu einem lauten Dröhnen. Langsam begannen sich die Schraubenwellen zu drehen.

    Jane stand am Ruder und schaute zu, wie die Umdrehungsanzeige der Turbinen von null auf Volllast kletterte. »Spürst du das?«, rief sie Ivan zu. »Wir fahren.«
    »Sag bloß.« Ivan stand im hinteren Teil der Brücke und schaute hinunter in den Treppenschacht. Irgendetwas prallte mit großer Wucht gegen die verbarrikadierte Tür. Das Durcheinander aus Möbelstücken erzitterte und geriet ins Rutschen.
    »Ich sage das nur ungern, aber ich glaube, wir haben die Nachbarn aufgeweckt.«

20 – Ausbruch
    Unter dem Tosen der Turbinen schritt Ghost durch den Maschinenraum, überprüfte eine Steuereinheit, klopfte gegen eine Anzeige. Als ein Blutstropfen vor seinen Füßen auf den Boden fiel, blickte er nach oben. Der tote Maschinist lag genau über ihm auf dem Laufgang. Durch das Gitter tropfte Blut.
    »Das sollten wir besser aufwischen. Gibt es hier irgendwo Löschdecken?«
    Sie kletterten auf den Laufgang. Ghost zerrte die Axt aus dem Schädel des Maschinisten, ging in die Hocke und untersuchte die Wunde. »Sein Gehirn ist voller Metall. Sieh mal, hier.«
    »Ich glaube dir aufs Wort«, sagte Punch.
    »Lauter kleine Drähte, feine Fäden, die sich durch seinen ganzen Körper ziehen. Sogar aus seiner Nase wachsen ein paar.«
    »Bist du sicher, dass er tot ist?«
    »Ziemlich sicher. Wir verstauen ihn besser in einem Leichensack.«
    Ghost wischte die Axt am Hosenbein des Maschinisten ab, dann hüllten sie den Mann in ein paar Löschdecken, umwickelten seinen Körper mit Kabel und warfen ihn vom Laufgang. Vor einer Wand blieb der Leichnam liegen.
    »Da unten kann er eine Weile liegen bleiben«, sagte
Ghost. »Bei der nächstbesten Gelegenheit werfen wir ihn über Bord.« Er wog die Axt in der Hand. »Was dagegen, wenn ich die mitnehme?«, fragte er. »Das Gewehr macht zu viel Lärm. Ein Gewehrschuss würde uns eine ganze Schiffsladung dieser Freaks auf den Hals hetzen.«
    Punch entdeckte eine große Akku-Bohrmaschine und drückte ein paar Mal auf den Hebel, um den Ladezustand zu prüfen.
    Vor der Tür des Maschinenraums blieben sie stehen.
    Ghost entfernte den Schraubenschlüssel. »Bist du bereit?« Er drehte an den Türgriffen und zog die Lukentür zur Seite. Der Flur dahinter war leer.
    »Also gut. Machen wir uns auf den Weg.«

    Jane saß am Ruder und versuchte, aus den Monitoren schlau zu werden, ihrer Vermutung nach handelte es sich um Motorleistung, Kraftstoffzufuhr und Kurskorrektur.
    Sie bewegte den Steuerknüppel, schob die Schubhebel vorsichtig nach vorn. Ein Kreiselkompass in der Steuerkonsole geriet in Bewegung, wie ein Auge, das langsam nach links hinüberblickt, das dynamische Alstrom-GPS. Das Schiff vollführte einen Schwenk nach Osten in Richtung auf die Bohrinsel. Die Vorstellung, ein Objekt von der Größe eines Berges durch eine leichte Berührung ihrer Fingerspitzen zu steuern, hatte etwas Erhebendes.
    Jane würgte trocken eine Dexedrintablette hinunter, ein Amphetamin, das für das Überleben in der Arktis zur Grundausstattung gehörte. In einem Koffer unter ihrem Bett bewahrte Rye einen Riesenvorrat solcher Aufputschmittel auf, sie hortete das Zeug wie eine Kennerin und behandelte es wie ihren persönlichen Weinkeller.


    Ivan stand in dem Treppenschacht hinter der Brücke Wache und behielt die Tür am unteren Ende der Treppe im Auge. Die stählerne Luke war mit einem Stapel Stühle verkeilt worden. Auf der anderen Seite konnte er ein unermüdliches, dumpfes Wummern hören, es klang, als werfe sich jemand mit seinem ganzen Gewicht gegen die Tür.
    Er sah sich nach weiteren Möbelstücken um, um die Luke festzuklemmen, schaffte ein Sofa aus den Offiziersquartieren herbei und rollte es quer durch die Brücke.
    »Kommst du zurecht?«, rief Jane über ihre Schulter. »Brauchst du Hilfe?«
    »Ich komme schon klar.«
    Er ließ das Sofa über das Geländer kippen. Als es mit lautem Krachen auf der Barrikade landete, setzte das Wummern für einen kurzen Moment aus, nur um gleich darauf erneut einzusetzen.
    Ivan stieg die Stufen hinunter und legte sein Ohr an die Luke: Füßescharren, Ächzen.
    Er