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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Schubladen auf: frische Thermounterwäsche, T-Shirts, Socken.
    Neben dem Bett stand eine Flasche Mineralwasser.
Jane füllte das Waschbecken, zog ihre Kleider aus und wusch sich. Es gab kleine Tütchen mit Haarspülung, Körperpeeling und Shampoo. Zum ersten Mal seit Wochen wusch sie sich die Haare.
    Im Schränkchen über dem Waschbecken befanden sich Toilettenartikel und Make-up. Als sie die Schranktür schloss, erhaschte sie einen Blick auf ihr Spiegelbild. Sie hatte sich eine ganze Weile nicht nackt gesehen, sie war dünner geworden, ihre Schlüsselbeine waren deutlicher ausgeprägt, ihre Brüste flacher und erschlafft.
    Das war einer der Vorzüge des Lebens in der Arktis, es war mehr oder weniger geschlechtsneutral, Männer und Frauen trugen die gleiche wattierte Kaltwetter-Kleidung. Hierarchien in puncto Schönheit oder Glamour gab es nicht.
    Jane probierte die Kosmetika aus, trug Lipgloss auf. Es ließ ihren Mund wie eine blutende Wunde aussehen.
     
    Ghost und Punch hielten auf einen Treppenschacht zu, durch den es neun Ebenen hinab in die Tiefe ging.
    »Pass auf, wo du hintrittst«, sagte Ghost. Mittlerweile war die Temperatur weiter gefallen, die Stufen waren mit einer Eisschicht überzogen. Sie befanden sich ein gutes Stück unterhalb der Wasserlinie.
     
    MASKINRUMMET
     
    Der Maschinenraum. Sie schlossen sich im Innern ein und blockierten die Tür mit einem Schraubenschlüssel.
    Sie befanden sich auf einem Laufsteg, der auf gewaltige Antriebsaggregate hinunterblickte: Gasturbinen, Generatoren, vier mächtige, auf Gummidämpfern montierte Motoren, vier riesige Propellerwellen aus Mangan.

    Ghost nahm sein Funkgerät heraus. »Wir haben es geschafft, wir befinden uns jetzt im Maschinenraum.«
    Am Ende des Laufgangs befand sich ein rundum verglaster Leitstand.
    »Ich schlage vor, wir legen sämtliche Schalter um und sehen, was passiert«, sagte Ghost.
    Da hörten sie ein bedächtiges Schleppgeräusch von unterhalb des Laufgangs.
    »Ich glaube, wir sind nicht allein hier unten«, sagte Punch.
     
    Der Mann musste Maschinist gewesen sein, auf seinem Namensschild stand Hilmar Larsen. Er humpelte hinter einem der riesigen Schiffsmotoren hervor und zog sein eines Bein nach, so als hätte er sich den Knöchel gebrochen. Seine rechte Hand bestand aus metallenen Borsten und sah aus wie ein Panzerhandschuh. Der Stoff seines Overalls war ausgebeult und von einer merkwürdigen Missbildung des Rückgrats deformiert, sein Gesicht blutverschmiert und geschwollen, seine Augen pechschwarz.
    »Wie läuft es denn so da unten, Hilmar?«, fragte Punch.
    Der Maschinist blickte hoch und fauchte, humpelte dann langsam durch den Maschinenraum und kam die Stufen zum Laufgang herauf.
    Punch und Ghost wichen zurück.
    »He, Mann, es wäre toll, wenn du einfach genau da stehen bleiben könntest.«
    Der Maschinist hatte die oberste Stufe erklommen und kam auf sie zugehumpelt, wobei er sich am Geländer festhielt.
    »Wenn du mich hören kannst, Larsen, wenn du verstehen
kannst, was ich sage, dann musst du unbedingt dort stehen bleiben.«
    Der Mann kam weiter auf sie zu.
    Punch und Ghost wichen zurück bis in den Leitstand. Ghost schloss die Tür und hielt sie mit dem Fuß zu, Punch half ihm, indem er sich mit der Schulter dagegenstemmte.
    Larsen prallte gegen das Glas. Ghost erblickte sein Spiegelbild in den tiefschwarzen Augäpfeln. Der Maschinist fauchte und spuckte, Speichel lief an der Glasscheibe hinab.
    »Erschieß ihn«, sagte Punch.
    »Die Munition brauchen wir noch. Ich werde die Tür öffnen, und du erschlägst ihn mit der Axt.«
    »In Ordnung.«
    »Bist du bereit?« Ghost öffnete die Tür.
    Punch trat einen Schritt zurück, packte die Axt noch fester und hob sie hoch über seinen Kopf, so, als wollte er auf einen Hau-den-Lukas-Apparat auf dem Jahrmarkt eindreschen.
    »Deine letzte Chance, Hilmar«, sagte er. »Näher kann ich dich nicht kommen lassen.«
    Der Maschinist machte sich bereit zum Angriff.
    Punch ließ die Axt niedersausen und spaltete den Kopf des Mannes in zwei Hälften. Der Maschinist stolperte nach hinten, aus dem Leitstand heraus, und stürzte auf den Laufgang, die Axt tief zwischen seinen beiden Schädelhälften vergraben. Seine Beine tanzten einen Jig, es waren die letzten Lebenszeichen eines zerstörten Hirns.
    Sie traten über den Toten hinweg und stiegen von der Gerüstbrücke hinunter auf den Grund des Maschinenraums.

    »Leg jeden Schalter um, den du finden kannst«, sagte Ghost. »Bis alle Lämpchen

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