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Wandlung

Wandlung

Titel: Wandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Baker
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Eintauchen des Fahrzeugs an ihrem Bullauge vorbeiperlten.
    »Schalt die Bogenlichter ein.«
    Nail legte einen Schalter um, worauf die Anordnung der Bogenlichter am Bug des Tauchboots gleißend hell aufleuchtete und die Schwärze jenseits der Bullaugen durch umherwirbelndes Sediment und sich wie kleine Quecksilberklumpen kräuselnde Luftbläschen ersetzt wurde.
    »Tiefe fünfzig, Trimmung gut. Fahrt null Komma fünf Knoten voraus.«
    Gus warf einen Blick auf den Monitor, wo ein akustisches Funkfeuer ihre Entfernung von der Plattform verzeichnete.

    Nail zog den Reißverschluss seines Sweatshirts hoch, streifte eine Wollmütze und fingerlose Handschuhe über. Kondensierte Atemluft rann am eiskalten Metall des Unterdruckrumpfs herab.
    »Kurs halten.«
    Das Tauchboot lief auf Autopilot.
    Gus trank einen Schluck Wasser, Nail nahm einen Zug aus seinem Flachmann.
    »In den letzten paar Tagen hast du ziemlich gesoffen«, bemerkte Gus. »Es wäre besser, du behältst einen klaren Kopf.«
    Nail prostete ihm mit dem Flachmann zu. »Darauf trink ich.«
    »Ist es wegen Mal?«, fragte Gus. »Ist es das, was dich zerfrisst?«
    »Mal kann mich mal.«
    »Wegen Nikki?«
    »Steuer einfach das verdammte Boot.«
    »Du bist auf dem besten Weg, durchzudrehen. Du bist außer Form. Na gut, du hast dir den Arm gebrochen. Aber du bist den ganzen Tag betrunken, und zwar jeden Tag. Die Jungs blicken zu dir auf, Jane und ihre kleine Truppe sind ihnen scheißegal. Sie warten darauf, dass du die Dinge in die Hand nimmst.«
    »Zum Teufel mit dir«, sagte Nail und trank erneut. »Zum Teufel mit euch allen.«
    Sie behielten die Systemmonitore im Blick und sprachen kein Wort mehr.
    »Verdammt«, brach Gus schließlich das Schweigen. »Sieh dir das an.«
    Sie fuhren langsam am Modul D vorbei, verbogene Wände, leere Fensterhöhlen. Die Bugstrahlruder wirbelten Sediment auf.

    »Das da ist mein altes Zimmer«, sagte Gus. »Dort drüben.«
    Nail nahm noch einen Zug. Gus warf ihm einen angewiderten Blick zu. »Herrgott noch mal, bleib einfach da sitzen, okay? Und komm mir nicht in die Quere.«
     
    Jane und Ghost saßen in Rawlins’ Büro.
    »Rampart an TST, könnt ihr mich hören, over?«
    »Leg los.«
    »Wie kommt ihr zwei voran?«
    »Wir nähern uns soeben der Hyperion . Müssten jetzt jeden Moment dort sein.«
    »Könnt ihr uns die Kameraperspektive überspielen?«
    »Müsste jetzt jeden Moment zu sehen sein.«
    Jane schaltete den Schreibtischmonitor ein: blaues Dunkel, umherwirbelnde Sedimentpartikel. Sie lehnten sich zurück und warteten ab, bis das Tauchboot die Hyperion erreichte.
    »Ich werde dir noch einen Grund nennen, weshalb du auf das Schiff umziehen solltest«, sagte Ghost.
    »Der wäre?«
    »Das Eis, das die Rampart umgibt, hat die Insel erreicht. Diese Freaks von der Hyperion befinden sich genau unter der Raffinerie, was bedeutet, dass wir nicht mehr mal eben zwischen der Plattform und der Insel hin und her wechseln können, ohne Kopf und Kragen zu riskieren. Du bist abgeschnitten.«
    »Na schön. Du hast mich überzeugt.«
    Sie wäre gerne bei Ghost mit eingezogen, wollte aber nicht zu eifrig erscheinen. Sie wollte umworben werden.
    »TST an Rampart.«
    »Legt los.«
    »Volltreffer im Sonar. Wir nähern uns der Hyperion. «
    Jane und Ghost beugten sich näher vor den Bildschirm. »Na also«, sagte Ghost, »da ist es ja.«
    »Gütiger Himmel.«
    Aus dem Sedimentdunst schälte sich eine gewaltige haushohe Schiffsschraube aus Bronze.
     
    Das TST fuhr der Länge nach am Kiel der Hyperion entlang. Gus und Nail schauten durch das Bullauge über ihren Köpfen. Nail trank schlückchenweise schwarzen Kaffee aus einer Thermoskanne.
    Vernietete Rumpfplatten; Nail richtete eine Videokamera auf sie, als zusätzliches Videomaterial zur Begutachtung bei ihrer Rückkehr zur Rampart.
    Gus überprüfte die Entfernungsangabe, das Pingen des Sonars nahm an Häufigkeit zu, bis es schließlich in den Dauerwarnton des Kollisionsalarms überging.
    »Da kommt die Felswand.«
    Eine schroffe Basaltklippe tauchte aus dem trüben Dämmerlicht auf.
    »Anhalten, sofort.«
    Gus brachte das Tauchboot zum Stillstand. »Na schön, werfen wir mal einen Blick darauf.«
    Gus richtete die Bogenlichter neu aus, sodass sie den Rumpf auf Beschädigungen unterhalb der Wasserlinie überprüfen konnten.
    »Da«, sagte Nail. »Ein mächtiger Riss in den Rumpfplatten.«
    Gus schwenkte die Bugstrahlruder herum und neigte das TST so, dass es genau auf den Rumpf ausgerichtet war. Nail

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