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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Gebietserweiterungen der beiden Iwane. Nur war es eine Kolonialisierung zu Lande – hauptsächlich Sibiriens.

DIE KONQUISTADOREN IN AMERIKA UND ASIEN
    Die Konquistadoren waren in der Regel verarmte Adlige. Die Erwerbs- und Aufstiegsmöglichkeiten in der Feudalgesellschaft im Renaissance-Spanien waren gering, die Strukturen im Heimatland zu verkrustet, der Besitz verteilt. Die Kolonien hingegen waren ein New Market . Die Wagemutigen stürzten sich (gold-)gierig darauf. Alle Beteiligten waren Abenteurer und handelten sehr entschlossen, sonst hätten sie ihre extrem strapaziösen und brutalen Eroberungsleistungen nicht vollbringen können.
    1503 wurden in Sevilla die Casa de Contratación und in Lissabon die Casa de India gegründet. Durch sie sollte der Kolonialhandel im Sinne eines königlichen Monopols, das »Privilegien« an Konquistadoren und Händler vergab, organisiert und kontrolliert werden. Conquistador wurde man in Spanien durch Abschluss eines Vertrages mit dieser Casa de Contratatión , in dem sich der Konquistador zur Abgabe eines Fünftels seiner Einnahmen sowie zur Bekehrung der heidnischen Eingeborenen verpflichtete. Im Gegenzug erhielt er relativ freie Hand innerhalb »seiner Provinz«. Die spanische Kolonialverwaltung war einer der ersten Versuche der Krone, Staatsverwaltung nicht mehr durch Lehensvergabe, sondern durch eine bürokratische Verwaltung zu organisieren.
    1505
    SKLAVENHANDEL     Die ersten Begegnungen von Kolumbus mit dem Ackerbauernvolk der Taino auf Hispaniola waren zwar friedlich und erfreulich verlaufen, aber nach der Ankunft der ersten Siedler auf Kolumbus’ zweiter Reise änderte sich das Bild rasch. Der Kampf um Grund und Boden führte zu Feindseligkeiten. Entgegen den ausdrücklichen Vorgaben der spanischen Könige versklavte Kolumbus weit über 1000 Taino. Erste afrikanische Sklaven gab es auf Kuba seit 1505.
    Der Mönch und Bischof Bartolomé de Las Casas (1484–1566) nahm ebenfalls an der zweiten Reise teil und 1512 an der Eroberung Kubas. Dort erwarb er Grund, Minenrechte und Sklaven, die er allerdings so menschlich behandelte, dass er bald als Heiliger galt. Las Casas erreichte bei der spanischen Krone eine Untersuchung der Misshandlungen und der Zwangsarbeit durch viele der Konquistadoren. Die Untersuchung verlief im Sande.
    1520 machte Las Casas bei einer Audienz vor Kaiser Karl V. den gut gemeinten Vorschlag, statt der empfindlichen Indianer robustere schwarze Sklaven aus Afrika für die Arbeit auf den westindischen Plantagen und in den Erzgruben heranzuziehen. Wiederum auf seine Initiative erließ die spanische Krone 1542 Schutzgesetze für die eingeborene Bevölkerung, die aber nicht durchgesetzt werden konnten.
    1510
    WO DER PFEFFER WÄCHST     1509/1510 gelang es den Portugiesen, die arabische Seeherrschaft zwischen dem Horn von Afrika, dem Süden der Arabischen Halbinsel und der Westküste Indiens zu brechen. Damit war für die Portugiesen der Weg zu den »Molukken« genannten Gewürzinseln (Sumatra, Borneo, Java) frei. 1510 errichteten sie ihre Herrschaft über das indische Goa, die sie bis 1961 (!) behielten.
    Der zweite Gouverneur von Goa, Afonso de Albuquerque (ca. 1450–1515), ein portugiesischer Hocharistokrat, der seit 1510 sehr erfolgreich das indische Kolonialreich organisierte, hatte begriffen, dass das bevölkerungsarme Portugal keine großen Territorien erobern und halten konnte, sondern nur Stützpunkte für die Seemacht. 1511 eroberte Albuquerque das strategisch wichtige Malakka auf der Halbinsel Malaysia vom dortigen Sultan Mahmud. Bis etwa 1520 erkundeten und entdeckten die Portugiesen das ganze westpazifische Gebiet einschließlich der chinesischen Küste und Japan. Malakka (und Malaysia) blieb bis 1641 portugiesisch. Dann wurden die Portugiesen von den Holländern verdrängt.
    1519
    PANAMA     war die erste richtige Stadt der Neuen Welt. Sie wurde 1519 von Pedro de Avila (1440–1531) gegründet, einem Konquistador, der zuvor Gouverneur im nahe gelegenen Darién war. Avilas Vorgänger in Darién war Núñez de Balbao. Núñez hatte 1513 in einer berühmten Expedition als erster Europäer den Pazifik erblickt und den Ozean Mar del Sur (»Südsee«) genannt. Der grausame, intrigante Avila sorgte dafür, dass Núñez 1519 aufgrund falscher Anschuldigungen enthauptet wurde. Solche Intrigen waren unter all den Konquistadoren und spanischen Kronbeamten an der Tagesordnung. Die Gegend des heutigen Staates Panama war die erste auf dem

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