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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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zu Ende, ebenso wie sich die griechisch-römische Antike und vor allem das weströmische Reich ihrem Ende zuneigten. Der Grund war in beiden Fällen derselbe: Westrom kollabierte nach der von den turkmongolischen Hunnen angestoßenen Völkerwanderung. Am anderen Ende Eurasiens stießen die Hsiung-nu nach China vor; sie bildeten später eines der Drei Reiche (Wei).
    220–265
    DREI REICHE     heißt die Periode, die von 220 bis 265 auf das Ende der Han-Dynastie folgte. Es sind die drei Nachfolge-Königreiche Wei (nördlich des Jangtsekiang), Wu (südlich des Jangtsekiang) und Shu (im alten Kerngebiet der Han). Anschließend folgte eine recht verworrene Zeit, in der China hauptsächlich in Nord- und Südreiche geteilt war. Zu einer Wiedervereinigung kam es erst 560 unter der Sui-Dynastie – also etwa zu der Zeit, als Kaiser Justinian in Konstantinopel die Hagia Sophia einweihte.

SPÄTZEIT IN ROM
    um 250
    Wenn die Römer um 220 nach Osten blickten, ahnten sie nicht, was ihnen aus dem Fernen Osten noch bevorstehen sollte. Viel näher lag den Römern die Euphratgrenze zum Partherreich. Dort hatte es 224 einen bedeutenden Dynastiewechsel gegeben, und nun regierten die Sassaniden.
    SASSANIDEN I     Nach einem Aufstand, bei dem der letzte Partherkönig getötet wurde, übernahmen die Sassaniden die parthische Hauptstadt Ktesiphon am Tigris und bauten sie zur prächtigen Residenz aus. In vieler Hinsicht ähnelte die neue persische Dynastie der Rittergesellschaft des Hochmittelalters mit einer Vorliebe für Turniere und höfischen Prunk.
    Die Sassaniden, die erst dem Ansturm des Islam erlagen, gaben ihrer Herrschaft ein eigenes, betont neupersisches Gepräge, indem sie bewusst an die Achämeniden, die alten Gegner der Griechen anknüpften und dem Zoroastrismus als Staatsreligion besondere Geltung verschafften.
    In der späten Kaiserzeit akzeptierten die Römer dieses neupersische Sassaniden-Reich als ebenbürtige Zivilisation – im Unterschied zu den germanischen Barbaren an ihrer unruhigen Nordgrenze am Rhein. Die Rivalität am Euphrat band erhebliche militärische Kräfte, die den Römern bald an Rhein und Donau fehlten. Insgesamt wurde die Situation für Rom immer bitterer. Die Sassaniden ihrerseits mussten sich an ihrer Nordostgrenze zur Steppe und zum Hindukusch hin während des 3. und 4. Jahrhunderts gegen die Einfälle von Reiternomaden ungeklärter Herkunft wehren.
    Zur Zeit der Machtübernahme durch die Sassaniden begann um 250 der Druck der germanischen Völkerwanderung auf die römische Nordwestgrenze, zunächst durch die Alemannen und Goten. Im Vergleich zur hochentwickelten Panzerreiterei der Sassaniden waren die germanischen Stämme aber militärisch gesehen primitiv und konnten von den Römern in Schach gehalten werden. Vorläufig.
    um 250
    VÖLKERWANDERUNG I – ALEMANNEN UND GOTEN     Weder die Alemannen noch die Goten waren ein einheitliches »Volk« oder ein einheitlicher Stamm, sondern eine Stammesföderation, die sich erst im Laufe ihrer Wanderung herausbildete.
    Die alemannischen Vorläufer saßen ursprünglich an der mittleren und unteren Elbe. Diese elbgermanischen Sippen verließen ihre angestammten Siedlungsplätze, formten sich auf ihrem relativ kurzen Weg von Nord- nach Süd»germanien« zur Stammesföderation der Alemannen, durchbrachen um 250 die Grenzbefestigungen der Römer im Gebiet des Mains und wurden im Rhein-Neckar-Raum angesiedelt. Die erste zuverlässig verbürgte Erwähnung der Alemannen datiert auf 289.
    Den Ursprung der Goten lokalisierte man früher auf der Ostseeinsel Gotland, was sich aber nicht beweisen lässt. Die ostgermanischen Goten waren Ostseeanrainer in der Umgebung der Weichselmündung (nahe des heutigen Danzig). Sie zogen zunächst langsam weichselaufwärts Richtung Karpaten.
    seit 300
    CHRISTENVERFOLGUNG     In Rom starb 192 Kaiser Marc Aurels Sohn Commodus. Darauf folgten 100 Jahre lang eine Vielzahl von Kaisern und Gegenkaisern, zuerst aus der Dynastie der Severer, dann die sogenannten Soldatenkaiser. Der einzige kraftvolle Herrscher, der vor Konstantin noch einmal alle Autorität auf sich vereinigen konnte, war Diokletian. Unter ihm kam es zu den ersten harten Christenverfolgungen.
    In seiner Regierungszeit von 284 bis 305 führte Diokletian eine umfassende Reichsreform durch, auch im Herrschaftssystem: Er ernannte offizielle Mitkaiser, 285/286 führte er einen zweiten Augustus für die Westhälfte des Reiches ein sowie in jedem der beiden

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