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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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des Vesuvs. Die wohlhabenden Villenstädte Pompeij und Herkulaneum wurden binnen kürzester Zeit verschüttet und mit einer Asche- und Schlammschicht bedeckt. Um 1750 begann deren Wiederentdeckung und Ausgrabung, die bis heute nicht abgeschlossen ist. Trotz des tragischen Ereignisses geben uns keine anderen Bauwerke ein authentischeres Bild einer Stadt der antiken römischen Zivilisation. Erhalten haben sich neben den Tempeln, Amtsgebäuden, Theatern und Thermen auch die mit Wandmalereien, Mosaiken und Skulpturen geschmückten Villen sowie die Handwerksbetriebe und Läden mit ihren Gerätschaften bis hin zu den Gemeinschaftslatrinen. Eindrucksvoll und erschütternd sind die mit Gips ausgegossenen Gestalten von Mensch und Tier im Augenblick des Untergangs.
    ab ca. 80
    LIMES     bedeutet »Grenze«. Seit etwa 80 wurde der antigermanische Wall zum Schutz der Rhein-Donau-Grenze errichtet.
    Nach neuen archäologischen Funden gab es aber auch jenseits des Limes-Walles schon florierende römische Gutshöfe, und damit schon eine stärkere Durchmischung mit der eingesessenen keltischen oder germanischen Bevölkerung. Diese wurde also nicht nur hinter dem Limes »romanisiert«: Die Übernahme der römisch-mediterranen Zivilisation lässt sich an einer Fülle entlehnter Alltagswörter erkennen, die mit den dementsprechenden Alltagsgegenständen in den Norden kamen: »Mauer« ( murus ; die Germanen kannten keine Steinmauern, nur Holzfachwerk, Palisaden oder Erdwälle), »Straße« ( via strata, »gepflasterter Weg«), »Mühle« ( molina ) und sehr viele Wörter aus demObst- und Gemüseanbau: »Pflanze« ( planta ), »Frucht« ( fructum ), »Wein« ( vinum ) und die Namen vieler neu eingeführter Pflanzenarten.
    um 120
    HADRIANSWALL     Die Römer hatten unter Cäsar erstmals englischen Boden betreten, aber erst 100 Jahre später, unter dem dritten Kaiser Claudius, wurden Teile der Britischen Insel auch Teil des Römischen Reiches.
    Die historische Trennlinie zwischen England und Schottland wurde um 120 unter Kaiser Hadrian zum Schutz gegen die Pikten errichtet. Diese waren keine Schotten, sondern vermutlich eine vorindogermanische Bevölkerung, die bis zur Ankunft der Römer bereits keltisch beeinflusst war. Ihr Name (lateinisch Picti = »Bemalte«) kommt von der verbreiteten Sitte, sich zu tätowieren. Der Hadrianswall war als Steinmauer wesentlich stärker befestigt als der Limes.

DIE FRÜHEN CHRISTEN
    ca. 40
    DAMASKUSERLEBNIS     Saul (lateinisch Saulus) war ein hellenistisch (griechisch) gebildeter Jude aus der kleinasiatischen Stadt Tarsus nahe der Grenze zu Syrien. Als strenggläubiger Pharisäer fühlte er sich dazu berufen, die in seinen Augen vom wahren Judentum abtrünnige christliche Sekte zu verfolgen. Die sprichwörtliche Wandlung vom Saulus zum Paulus vollzog sich um 40 n. Chr. Der Legende in der Apostelgeschichte nach hatte Saul noch kurz zuvor an der Steinigung des Stephanus in Jerusalem »Wohlgefallen gefunden«. Anschließend wurde er als offenbar tatkräftiger Christenverfolger von den Hohepriestern in ähnlicher Mission nach Damaskus geschickt. Kurz vor Erreichen der Stadt hatte er eine Christus-Vision. Er wurde geblendet, fiel vom Pferd und hörte eine Stimme, die ihn fragte: »Warum verfolgst du mich?« Seinen inneren Wandel symbolisiert die Namensänderung.
    seit 45
    MISSION     Nach diesem Bekehrungserlebnis stellte Paulus sein Leben und seine Arbeit in den Dienst des von ihm als wahr erkannten christlichen Gottes. Er begründete in mehreren Reisen rund um die Ägäis zwischen den Jahren 45 bis 64 die christliche Mission und hielt in Briefen Kontakt zu den Gemeinden, die er besucht hatte. In den Weltstädten wie Korinth, Ephesos und Thessaloniki, in Antiochia in Syrien und Alexandria in Ägypten blühten schnell christliche Gemeinden auf. Paulus’ Briefe aus den Vierziger- und Fünfzigerjahren sind die älteste christliche Literatur (alle Evangelien sind jüngeren Datums). Darin legt er die Grundlage der christlichen Theologie und erhebt die jüdische Sekte zur Weltreligion.
    Der Auftrag zur Verbreitung des christlichen Glaubens wird einem Jesuswort nach dessen Auferstehung (Markus, 16, 15) entnommen: »Gehet hin in alle Welt …« Auch viele der unmittelbaren Jünger Christi sollen sich in dieser Weise missionarisch betätigt haben.
    vor 50
    APOSTELKONZIL     Einige Jahre vor 50 (das genaue Datum ist nicht zu ermitteln) reiste Paulus nach Jerusalem, um sich mit Mitgliedern der

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