Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
Vom Netzwerk:
Jahre seither ungefähr der menschlichen Geschichte seit dem Ende der Steinzeit.

ALTORIENTALISCHE KULTUREN
DER BRONZEZEIT
    Im Fruchtbaren Halbmond im Vorderen Orient waren die Menschen als Ackerbauern in Tell-Kulturen früher sesshaft geworden (ab 8000 v. Chr.) als im europäischen Raum (ab 5500 v. Chr.). Während in Europa reetgedeckte Pfahlbaudörfer der Bandkeramiker und Trichterbecherkeramiker entstanden und man am Warnasee schon sehr hübsch Gold schmieden konnte, lebten auch die Menschen in den großen Flussoasen an Tigris, Euphrat und Nil in dörflichen Gemeinschaften. Auch sie töpferten, webten, benutzten Steinwerkzeuge und bearbeiteten Kupfer. Schon vor 3000 v. Chr. verbreitete sich die neue Technologie der Bronzeherstellung im Alten Orient, ab 2200 dann auch in Europa.
    vor 3500 v. Chr.
    SUMERER     Das älteste Kulturvolk im Orient hat seinen Namen von der unmittelbar nachfolgenden Kultur: Die Akkader nannten sie šumeru .
    Allerdings waren die Sumerer kein semitisches Volk wie die Akkader. Ihre Herkunft ist unbekannt. In der Frühzeit ihrer Geschichte siedelten sie in mehreren Dutzend Städten, die auf Hügeln gebaut und von Mauern umgeben waren. Jede fasste nahezu 50000 Einwohner. Einzelne Stadtviertel gruppierten sich um den Tempel einer lokalen Gottheit, der Tempel des wichtigsten Wohnviertels beherbergte die Stadtgottheit. Zunächst bearbeiteten die Sumerer nur das Land in der Umgebung, selbst die Ackerbauflächen der Aristokratie umfassten nur wenige Hektar. Ansonsten lag zwischen den Städten unwirtliches Ödland. Erst die Entwicklung der Bewässerungstechnik ermöglichte allmählich die Ausweitung der Territorien. Wo diese aneinanderstießen, ergaben sich erbitterte Kämpfe um die Vorherrschaft, ein Hauptzug der sumerischen Geschichte, die im Detail nicht rekonstruierbar ist. Zentren der Sumerer waren Städte wie Ur, Uruk, Nippur, Lagasch, im Süden des heutigen Irak, nahe des Persischen Golfs. Das alles geschah ungefähr zu der Zeit, als in Pfahlbausiedlungen am Mondsee und in Pfyn die ersten Kupfergegenstände auftauchten.
    ca. 3500 v. Chr.
    DIE STÄDTE DER ZIKKURATE: UR UND URUK     Spätestens ab Mitte des 4. Jahrtausends waren Ur und Uruk neben der ursprünglichen Obed-Stadt Eridu die ältesten sumerischen Stadtstaaten. Eine Zeit langwar das damals direkt am Euphrat gelegene Ur die dominierende Metropole. Hauptgötter der Sumerer waren der Himmelsgott An, für den schon vor 3000 v. Chr. ein hoher Tempel errichtet wurde, sowie die Inanna/Ischtar, die »Venusgöttin«. Die hoch ragenden Stufentempel (akkadisch Zikkurat = »Götterberg«) lassen sich seit 3500 v. Chr. archäologisch nachweisen; man kennt ungefähr 25 davon. Diese bemerkenswerte bautechnische Leistung erscheint auch im Alten Testament der Bibel »chronologisch« früh, nämlich bereits in der Genesis, im ersten Buch Mose im Zusammenhang mit der »Sprachverwirrung« der am Hochbau beteiligten »Völker«. Mangels exakter historischer Kenntnis der Frühgeschichte nannte ihn die Bibel »Turm von Babel«. Die Zikkurat-Tempelpyramiden sind aber sumerischen Ursprungs. Babylon entstand erst später.
    In der Hochblüte der sumerischen Kultur mit Keilschrift und Tempelpyramiden entwickelte sich Jahrhunderte später Uruk zur ersten Großstadt der Welt, in der über 100000 Menschen wohnten. Uruk ist das biblische Erech. Die Errichtung einer zehn Kilometer langen Stadtmauer um 2500 wird König Gilgamesch zugeschrieben. Die Königsdynastien der Sumerer sind erst ab etwa 2500 aus »Königslisten« fassbar und geben vage Anhaltspunkte für historische Abläufe. Die Funde von Waffen und Schmuck aus den Königsgräbern zeugen vom hohen Stand der Metallurgie. Typisch für sumerische Menschendarstellungen in Statuen und auf Reliefs sind die Augen mit den »Augenringen«.
    3200 v. Chr.
    KEILSCHRIFT     entwickelte sich genau wie die Hieroglyphen und wie unser Alphabet aus der Abstrahierung von Bildzeichen. Die ältesten Zeichen waren Bilder mit entsprechender Bedeutung: Essschale = Essen; drei Berggipfel = Gebirge. Im Lauf der Zeit wurden komplexere Begriffe aus mehreren Zeichen zusammengesetzt, und der Lautwert spielte eine wichtige Rolle, wie bei der Entwicklung des Alphabets auch. Die Keilschrift wurde nicht mit groben Keilen, sondern mit kleinen Griffeln aus Holz oder Rohr in weichen Ton eingedrückt. Wenn der Ton trocknete, blieb die »Schrift« erhalten.
    Gelehrten des 19. Jahrhunderts n. Chr. ist es gelungen, die

Weitere Kostenlose Bücher