Wanted
Nacht unterm Dach vom Kitten Club verschafft hätte.
Und das war's.
Irgendwie blieben meine Gedanken für einen Moment unterm Dach vom Kitten Club hängen, und das >Na, fast nichts<, das ich spürte, ließ neben den Knöpfen nun auch meinen Gürtel Dehnungsgeräusche von sich geben. Acht Wochen an schwitzende Männer gekettet und sechs Tage im Sattel und eineinhalb in Haft und dann schon wieder ausschließlich Kerls um einen herum, das ist .
»Scheißegal«, fand Pancho nach einem herzhaften Schluck angereicherten Kaffees. »Wir bieten auf alle Fälle mit! Vielleicht sind wir ja die einzigen Bieter! Ha! Lasst uns gleich aufbrechen, zur Ranch! Es muss doch hier jede Menge Seitenausstiege aus dem Tal geben! Wer geht mit suchen?«
»Immer mit der Ruhe«, sagte ich schnell. »Jedes Seitental kann in einen Hinterhalt führen. Meiner Ansicht nach wäre es das Klügste, bis ganz nach Süden durchzureiten.«
»Aber . bis ganz nach Süden? Das ist bekloppt, ist das!«
Ich stand auf und schwang mich in den Sattel. Nichts und niemand würde mich aufhalten können, das spürte ich bis in die letzten Nähte meiner . tja.
»Bis bald«, hatte sie gesagt .
»Sie müssten bekloppt sein, zu versuchen, bis ganz nach Süden vorzudringen«, meinte Foreman und warf einen Stein in die Schlucht.
»Wer erst mal so bekloppt ist, überhaupt nach Katanga reinzureiten .«, meinte Ropeman und ließ das Satzende in der Luft hängen. »Sich lange aufhalten oder zurück können sie jedenfalls nicht«, stellte er fest. »Da ist ihnen Starski mit seiner sagenhaften Elitetruppe auf den Fersen.«
»Denkt dran, ich will sein Pferd«, meldete sich Dickie quengelnd zu Wort.
»Und was ist, wenn sie durch eines der östlichen Seitentäler verduften?«, wollte Richard Thysson wissen. »Genialerweise haben wir uns alle auf der westlichen Seite versammelt.«
Vater und Söhnchen Thysson, semmelblond, wohlgenährt und schnieke, und die Gebrüder Jones, multicoloriert, abgerissen und schmierig, hockten einander auf ihren Pferden gegenüber. Zwei gestriegelte Araber mit geflochtenen Mähnen und dem dekorativen Zeichen der Thysson-Ranch auf der einen Seite, eine bunte Auswahl von mies gelaunten, hageren Kleppern, deren Brandzeichen bis zur völligen Unkenntlichkeit übergebraten worden waren, auf der anderen.
Die Thyssons und die Jones, sie brauchten einander, was aber nicht bedeutete, dass man sich gegenseitig über den Weg traute oder gar mochte. Vor allem Richard Thyssons Hang zu unterschwelligen Vorwürfen ging den Jones gewaltig schräg rein.
»Im Osten«, sagte Foreman langsam und mit Betonung, »treffen sie, kaum dass sie aus der Schlucht gekraxelt sind, auf die Schienen unserer von allen Bürgern so heiß geliebten und so teuer bezahlten Eisenbahn.« Er flocht eine Pause ein, um allen Anwesenden Gelegenheit zur Erinnerung zu geben, wer das mit Steuergeldern finanzierte Bauvorhaben seinerzeit durchgepeitscht hatte. »In letzter Zeit schon mal versucht, auf die andere Seite der Gleise zu gelangen?«, fragte er provokant. Niemand antwortete. Selbst die nicht, die es probiert hatten. Sich an einem lächerlichen Indianerfluch eine blutige Nase geholt zu haben, fällt unter die auch im engeren Freundeskreis tabuisierten Gesprächsthemen. »Also«, fuhr Foreman langsam fort, »befinden wir uns logischerweise alle im Westen der Schlucht. Wenn wir einen leichten Trab beibehalten, müssten wir ganz gut abschätzen können, wo und wann die Totoders einen seitlichen Ausbruchsversuch starten könnten, und da erledigen wir sie dann in aller Ruhe aus dem Hinterhalt.«
»Ich will sein Pferd«, quäkte Dickie mit seinem hochfrequenten Organ. »Ich will Falco, ich will den Schecken!«
Niemand ging darauf ein. Die Aufteilung der Beute ist immer eine heikle Angelegenheit. Oft genug beginnt der wahre Kampf erst damit.
»Sie haben Toller Hund dabei«, merkte Edgeman an. »Der wittert einen Hinterhalt auf hundert Meter, wenn er nüchtern ist.«
»Wenn er nüchtern ist«, wiederholte Foreman.
Und mit unwillkürlichem, trockenem Schnalzen der Zungen erinnerten sich alle der mit dem Barmann zusammen entschwundenen, flüssigen Vorräte des Boothill Saloons.
Bei Manitou, das ist das Leben, dachte Toller Hund. Frei und ungebunden durchstreifst du das Land, stellst dich mutig den Gefahren, Schulter an Schulter mit deinen Roten Oder Sonst Wie Gefärbten Brüdern, kämpfst am Tage wie ein Krieger und tanzt des Nachts wie ein Schamane und singst die Kriegsgesänge deiner
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