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War alles nur ein Spiel, Danielle

War alles nur ein Spiel, Danielle

Titel: War alles nur ein Spiel, Danielle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxine Sullivan
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seinen Weg gemacht hatte, darüber wollte er offensichtlich nicht reden. „Jetzt erzähl mal was von dir“, forderte er Danielle auf.
    Sie holte tief Luft. „Meine Eltern sind auch schon tot. Sie ertranken beide im Meer, als ich dreizehn war.“ Ihre Stimme klang erstaunlich ruhig und sachlich. „Wir lebten damals an der sogenannten Sonnenscheinküste von Queensland in einer kleinen Stadt. Eines Tages wurde meine Mutter beim Schwimmen von einer Welle erfasst und aufs Meer hinausgezogen. Mein Vater wollte sie retten.“
    „Das Leben kann verdammt hart sein.“
    „Ja“, sagte Danielle. Ihr Herz krampfte sich zusammen wie immer, wenn sie an ihre Eltern dachte. „Nach diesem furchtbaren Unglück hätte ich nicht geglaubt, jemals wieder lachen zu können. Aber das Leben geht weiter. Ich zog zu einer älteren Tante hierher nach Darwin. Sie behandelte mich wie eine Tochter, starb jedoch auch nach ein paar Jahren. Ich bin in der Stadt geblieben. Wohin hätte ich auch zurückgehen sollen?“
    „Du warst noch sehr jung und schon ganz allein“, bemerkte Flynn.
    „Ich hab’s überlebt.“
    Sie wiederholte seine eigenen Worte, aber es amüsierte ihn nicht. Er blickte sie ernst und sehr intensiv an, sodass Danielle das Gefühl hatte, als versuchte Flynn, ihre Gedanken zu lesen, in ihr Herz, ja, in ihre Seele zu sehen. Am liebsten hätte sie weggeschaut, aber das konnte sie nicht. Seine Augen hatten eine beinahe hypnotisierende Wirkung auf sie.
    Endlich kam der Kellner mit der Speisekarte, sodass sie abgelenkt wurde. Flynn bestellte ein Schwertfischsteak, ohne in die Karte zu schauen. Danielle studierte sie sorgfältig, bevor sie sich für einen Krabben-Cocktail als Vorspeise und gegrillten Lachs aus Tasmanien als Hauptgang entschied. Die ganze Zeit über fühlte sie Flynns Blick auf sich ruhen.
    „Wie lange warst du verheiratet?“, wollte er wissen, als der Kellner gegangen war.
    Sie trank erst einen großen Schluck Wasser. „Drei Jahre.“
    „Warst du glücklich?“
    Ihre Hand umklammerte das Glas. „Nein.“ Diese Jahre hatten an ihrer Lebenskraft gezehrt. Aber das würde Flynn sicher nicht verstehen. Er war ja der Meinung, dass sie und Robert ein gutes Gespann gewesen waren.
    Flynn runzelte auch prompt die Stirn. „Tatsächlich nicht?“
    „Das stimmt nicht so ganz. Im ersten Jahr waren wir beide schon ziemlich glücklich miteinander.“
    „Und was ist dann passiert?“
    Danielle stieß einen Seufzer aus. „Ich weiß es nicht. Den einen Tag waren wir noch glücklich, und am nächsten … war es vorbei.“ Sie verzog das Gesicht. „Vielleicht wäre es nicht so gekommen, wenn Robert und ich allein gelebt hätten. Aber zusammen mit Monica …“
    Flynn machte große Augen. „Monica hat bei euch gewohnt?“
    „Ja, Robert wollte sie nicht allein lassen, und ich konnte das verstehen. Ihr Mann war schon lange tot. Sie lebte allein mit ihrem Sohn, als er mich kennenlernte.“
    Jetzt schnitt er eine Grimasse. „Monicas Mann ist wahrscheinlich gar nicht tot. Er versteckt sich sicher nur vor ihr.“
    „Man könnte das manchmal meinen“, stimmte sie zögernd zu.
    Flynn schaute sie wieder so intensiv an. „Du bist frei, das ist die Hauptsache. Man muss sicher sehr stark sein, um gegen Monica anzukommen.“
    So viel Einfühlungsvermögen hätte Danielle von ihm nie erwartet. Sie war gerührt. „Danke“, sagte sie leise. „Ich musste auch all meinen Mut zusammennehmen.“
    Er nickte. „Daher legst du so großen Wert auf deine Unabhängigkeit?“
    „Richtig. Wenn man jemanden wie Monica kennt, weiß man seine Freiheit erst recht zu schätzen. Ich könnte es nicht mehr ertragen, sie immer um mich zu haben.“
    „Mal ehrlich, schüchtert sie dich ein?“
    Danielle überlegte einen Moment. „Du hast mich gestern Abend auch schon gefragt, ob ich Angst vor ihr hätte. Ich sagte Nein.“
    „Und das stimmt?“
    Sie sah Flynn stirnrunzelnd an. „Worauf willst du eigentlich hinaus?“
    „Ich wollte es eben wissen“, antwortete er. „Aber jetzt erzähl mal, was hast du eigentlich für einen Job?“
    All diese Fragen zu beantworten fiel Danielle nicht leicht. „Nun …, was möchtest du denn wissen?“
    „Es interessiert mich halt, was du so machst.“
    „Ich dachte, das weißt du längst, Flynn. Also, meine Freundin Angie hat eine eigene Boutique, und da arbeite ich drei Tage in der Woche.“
    „Machst du das schon lange?“
    Danielle zuckte mit den Schultern. „Du willst es aber sehr genau wissen.“
    Noch

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