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War da noch was - Roman

War da noch was - Roman

Titel: War da noch was - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Alliott
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wildesten Träume würden ganz sicher nichts beinhalten, was mit Ihnen zu tun hätte.«
    »Mit Ausnahme meines Peruanischen Rots natürlich. Sie konnten wohl nicht anders, Sie kleine Diebin, Sie.«
    Maggie heulte vor Wut auf. Die Hände zu Klauen erhoben warf sie sich nach vorn und schoss einer Furie gleich durch den Raum. Laura und ich waren diesem Schlagabtausch gefolgt wie einem Wimbledon-Finale, unsere Köpfe wanderten von einer Seite zur anderen, und glücklicherweise reagierten wir nun beide schnell genug, um dazwischengehen und die beiden auseinanderdrängen
zu können. Jede von uns versuchte mit sanfter Stimme die Person zu beruhigen und besänftigen, die wir am ehesten zu beeinflussen glaubten.
    »Komm schon, Maggie, so kann man sich doch nicht aufführen«, bat ich sie.
    »Ich bin sicher, dass wir das ganz friedlich lösen können, und dann können wir wieder alle zusammen spielen – äh, arbeiten«, redete Laura besänftigend auf Ralph ein.
    »Sie hat meine Farbe gestohlen! Mein Rot!« Ralph gestikulierte wild über Lauras Schulter hinweg. »Ich habe zweiundzwanzig Grundfarben in meiner Kollektion, die exklusiv nach meinen Farbvorstellungen und Angaben gemischt werden, und was finde ich, als ich durch eines Ihrer kleinbürgerlichen Zimmer hier spaziere und mal wieder über so eine scheußliche Chaiselongue stolpere? Mein Peruanisches Rot auf den Armlehnen und Beinen!«
    Maggie wandte den Kopf zur Seite und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust, und diese Geste verriet mir, dass sie schuldig war: »Hast du das getan, Maggie? Hast du seine Farbe genommen?«, fragte ich sie, wie man ein Kind ausfragen würde.
    »Von wegen«, giftete sie wenig überzeugend.
    »Warum kann man das denn nicht teilen?«, fragte meine Schwester Ralph in mütterlicher Weise. »Wenn sie Ihre Farben nehmen darf, zeigt sie Ihnen vielleicht auch ihre.«
    Ralph schürzte verächtlich die Lippen. »Diese Frau hat nichts, was ich jemals zu betrachten wünsche«, sagte er abwertend.
    »Und nichts, was ich ihm jemals zeigen möchte.«
    »Diebin.«
    »Angeber.«

    » Voleuse.«
    »Bâtard!«
    Die beiden funkelten sich wütend an. Dann warfen sie jeder den Kopf in den Nacken und stolzierten davon. Zweifellos hatten beide einen großartigen, schwungvollen Abgang im Sinn, doch unglücklicherweise gleichzeitig, sodass der erwünschte Effekt weitgehend zunichte gemacht wurde. Sie stießen im Türrahmen zusammen, drängelten wild, um hindurchzukommen und als Erster draußen zu sein.
    Laura und ich lauschten dem Klang ihrer trampelnden Schritte hinterher, der schließlich in den Fluren dieses großen Hauses verhallte, während die beiden in entgegengesetzten Richtungen davonmarschierten. Dann ließen wir uns schwer an den Küchentisch fallen.
    Laura blinzelte die Evian-Flasche an. »So ein Mist.« Sie warf die Flasche in die Recycling-Tonne und öffnete eine Schranktür, um eine Flasche Gin herauszuholen, während ich mich beeilte, Gläser, Tonic Water, Eis und Zitrone auf den Tisch zu stellen.

21
    D as Abendessen an diesem Tag drohte eine heikle Sache zu werden. Zwei schweigsame Jungen, deren Kommunikation auch im besten Fall nicht über einsilbige Wörter hinausging, zwei verfeindete Raumgestalter – die Laura zu ihrem mittlerweile eigenen Bedauern eingeladen hatte, so lange zu bleiben, wie sie nur wollten –, Laura und ich, beide noch erschüttert von den Ausbrüchen unserer jeweiligen Kinder, und Hugh, der sich leicht verwirrt in der Rolle des Schiedsrichters versuchte. Vernünftigerweise hatte Laura sich für ein schnelles Abendessen in der Küche, bestehend aus ein paar Würstchen mit Kartoffelbrei, entschieden. Während sie die Würstchen briet, schlich Ralph sich heimlich in die Küche und positionierte sich mit einem Drink in der Hand auf einem Hocker neben dem Herd, wo er eine Reihe von amüsanten Anekdoten aus seinem Berufsalltag zum Besten gab. Als Maggie etwas später eintraf, hatte er seine Gastgeberin bereits heftig zum Lachen gebracht und seine Rivalin so übertrumpft. Sobald Maggie das allgemeine Gelächter bemerkte, machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte beleidigt in die Spülküche.
    »Eingebildeter Lackaffe«, murmelte sie, als ich ihr hinterherging, nachdem ich die Situation durchschaut hatte. Sie saß auf der Abtropffläche und zog wütend an ihrer Zigarette. Ich lenkte sie nach draußen, in entgegengesetzter
Richtung zur Küche, und reichte ihr ein Glas Wein.
    »Er versucht nur, gesellig zu sein«,

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