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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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den Speer in den Körper des Mannes gestoßen. Aber dies war nur eine Übung, und Thrall wahrte die Kontrolle. Er hob den Speer und wollte ihn gerade zur Seite werfen, als ein furchtbares Geräusch alle erstarren ließ.
    Thrall drehte sich um und sah einen kleinen Wagen, der sich der Festung über die enge gewundene Straße näherte. Dies geschah häufig, und die Reisenden waren stets gleich: Bauern, Händler, neue Rekruten oder Beamte auf der Durchreise.
    Nicht so dieses Mal.
    Dieses Mal zogen die wiehernden Pferde einen Wagen voller monströser grüner Bestien hinter sich her. Sie standen gebeugt in einem Metallkäfig, und Thrall sah, dass sie am Boden des Wagens festgekettet waren. Ihr groteskes Aussehen erfüllte ihn mit Schrecken. Sie waren gewaltig, deformiert, hatten riesige Hauer anstelle von Zähnen, kleine, wütende Augen …
    Und dann begriff er die Wahrheit. Das waren Orks. Sein so genanntes Volk. Genau so sahen auch ihn die Menschen.
    Das Übungsschwert entglitt seinen plötzlich tauben Fingern. Ich bin hässlich und, angsteinflößend, ich bin ein Monster. Kein Wunder, dass sie mich so hassen.
    Eine der Bestien drehte sich und sah Thrall direkt in die Augen. Er wollte wegsehen, konnte es aber nicht. Er starrte zurück und hielt den Atem an. Im gleichen Moment gelang es dem Ork sich irgendwie zu befreien. Der Schrei, mit dem er sich gegen den Käfig warf, hallte wie Donner in Thralls Ohren. Mit Pranken, die sich an den Ketten blutig gescheuert hatten, griff der Ork nach den Käfigstangen und bog sie zu Thralls Entsetzen weit genug auseinander, um seinen großen Körper hindurchzwängen zu können. Der Wagen bewegte sich, die panikerfüllten Pferde liefen so schnell sie nur konnten. Der Ork landete schwer auf dem Boden, überschlug sich, stand jedoch einen Herzschlag später wieder auf den klobigen Beinen und rannte mit einer Geschwindigkeit auf Thrall und die anderen zu, die man seinem ungeschlachten Körper nicht zugetraut hätte.
    Er öffnete sein schreckliches Maul und brüllte etwas, das wie Worte klang: »Kagh! Bin mog g'thazag cha!«
    »Greift an, ihr Narren!«, schrie Sergeant. Obwohl er keine Rüstung trug, griff er nach einem Schwert und lief dem Ork entgegen. Die Männer gerieten in Bewegung und versuchten, ihm beizustehen.
    Der Ork machte sich noch nicht einmal die Mühe, dem Sergeant ins Gesicht zu schauen. Er holte mit der Kette in seiner Linken aus, traf die Brust von Sergeant und schleuderte ihn zurück. Dabei lief er unaufhaltsam weiter. Seine Blicke waren auf Thrall gerichtet, und erneut rief er die Worte: » Kagh! Bin mog g 'thazag cha! «
    Endlich überwand Thrall seine Angst, wusste jedoch nicht, was er tun sollte. Er hob sein Übungsschwert und nahm eine Verteidi-gungshaltung ein, statt anzugreifen. Dieses furchtbar hässliche Wesen lief auf ihn zu. Es war mit Sicherheit feindlich. Aber es gehörte seinem eigenen Volk an, seinem Fleisch und Blut. Ein Ork wie Thrall, war nun einmal ein Ork, und Thrall brachte es nicht über sich, ihn zu attackieren.
    Während Thrall noch darüber nachdachte, warfen sich die Männer auf den Ork, und dessen großer grüner Körper ging unter den Schlägen der Schwerter und Äxte zu Boden. Blut floss zwischen den Stiefeln der Männer hindurch, und als es schließlich vorbei war, traten sie zurück und betrachteten den Berg aus grünem und rotem Fleisch, der einst ein lebendes Wesen gewesen war.
    Sergeant stützte sich auf einen Ellbogen. »Thrall!«, rief er. »Bringt ihn sofort in die Zelle zurück!«
    »Was im Namen von allem, das heilig ist, hast du getan?«, brüllte Blackmoore und starrte auf den Sergeant, der ihm so empfohlen worden war, der mittlerweile jedoch der Mensch war, den er mehr als alle anderen hasste. »Er sollte nie einen anderen Ork zu Gesicht bekommen, zumindest nicht bis …« Er verstummte kurz, ehe er fortfuhr: »Aber jetzt weiß er es, verdammt noch mal! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?«
    Der Sergeant richtete sich unter dem verbalen Angriff auf. »Nun, ich dachte, Sir, dass Ihr es mir wohl sagen würdet, wenn Ihr verhin-dern wollt, dass Thrall einen anderen Ork zu Gesicht bekommt. Ich dachte, Sir, dass Ihr vielleicht eine Zeit für die Ankunft eines Wagens voller Ork ausmachen würdet, zu der sich Thrall in seiner Zelle aufhält, da Ihr ja nicht wollt, dass er Orks sieht. Ich dachte, Sir, dass
    …«
    »Es reicht!«, brüllte Blackmoore. Er holte tief Luft und sammelte sich. »Der Schaden ist angerichtet. Wir müssen

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