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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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sollte.
    Thrall bedauerte, dass er mit keinem der Männer, mit denen zusammen er ausgebildet wurde, Freundschaft geschlossen hatte. Jedes Jahr kam eine neue Gruppe, und sie waren alle aus dem gleichen Holz geschnitzt: jung, ehrgeizig, arrogant und etwas eingeschüchtert von dem riesigen grünen Wesen, mit dem sie zu üben hatten. Nur Sergeant lobte ihn, nur Sergeant griff ein, wenn sich die anderen gegen ihn verbündeten. Obwohl diese Männer Thrall für ihren Feind hielten, wusste er, dass sie nicht seine Feinde waren. Es wäre falsch gewesen, sie zu töten oder auch nur schwer zu verletzen.
    Thrall hatte gute Ohren und achtete immer auf die Unterhaltungen der Männer. Da sie ihn für eine gehirnloses Tier hielten, sahen sie keine Veranlassung, in seiner Gegenwart ihre Zungen zu hüten.
    Wer achtet schon auf seine Worte, wenn der einzige Zeuge ein stumpfsinniges Tier ist?
    Auf diese Weise erfuhr Thrall, dass die Orks, die einst furchtbare Gegner dargestellt hatten, schwächer wurden. Immer mehr wurden gefangen und in etwas gebracht, das man »Internierungslager«

    nannte. Durnholde war das Hauptquartier, und die Kommandanten jener Lager lebten dort, während Untergebene die täglich anfallen-den Routinearbeiten in den Lagern verrichteten. Blackmoore war der oberste Vorgesetzte von allen Kommandanten. Ab und zu gab es noch ein paar Kämpfe, aber diese wurden zunehmend seltener.
    Einige der Männer, die an der Ausbildung teilnahmen, hatten vor Thrall noch nie einen Ork kämpfen sehen.
    In den letzten Jahren hatte Sergeant ihm die Finessen des Nah-kampfs beigebracht. Thrall beherrschte jede Waffe, die dabei zum Einsatz kam: Schwert, Breitschwert, Speer, Morgenstern, Netz, Axt, Keule und Hellebarde. Er selbst erhielt dabei nur die dürftigste Rüstung. Die Zuschauermenge fand es spannender, wenn die Kämpfer so gut wie ungeschützt waren.
    Nun stand er in der Mitte der Ausbildungsgruppe. Das war ihm nicht fremd und eine Übung, die eher den anderen Rekruten galt als ihm selbst. Sergeant nannte dieses Szenario »Überwältigung«. Die Übenden waren – natürlich – Menschen, die so taten, als wären sie einem der letzten rebellischen Orks begegnet, der sich ihnen nicht kampflos ergeben wollte. Thrall war – natürlich – der uneinsichtige Ork. Ihre Aufgabe war es, drei verschiedene Möglichkeiten zu finden, um den »rebellischen Ork« gefangen zu nehmen oder zu töten.
    Thrall mochte diese Übung nicht sonderlich. Es gefiel ihm nicht, das Ziel von bis zu zwölf Männern zu sein. Er bevorzugte den Kampf Mann gegen Mann. Vor allem störte ihn das Leuchten in den ke. Er war nicht einmal in der Mitte angelangt und wollte jetzt schon verzagen? Ein magisches Bauwerk, das so außergewöhnlich und phantastisch war, mußte noch weitere phantastische Überraschun-gen in sich bergen! Die Illusion des Kampfes von Licht und Finsternis über der Inselwelt konnte nicht alles sein.
    Es mußte noch mehr kommen!
    Schritt für Schritt ging er langsam weiter. Jetzt erst begann er sich zu fragen, wer jene Gestalt gewesen war, die er gesehen hatte. Lebte sie wirklrUnd jetzt, nachdem er diese Übung bereits einige Jahre kannte, wurde Thrall augenblicklich nach Beginn zu einem knurren-den, wütenden Tier. Die ersten paar Male war es ihm schwer gefallen, Phantasie von Realität zu unterscheiden, aber das änderte sich bald. Er verlor in diesem Szenario nie die Kontrolle über sich, und wenn es zu Zwischenfällen kam, vertraute er Sergeant, der rechtzeitig einschritt.
    Sie kamen auf ihn zu.
    Wie Thrall erwartet hatte, wählten sie den einfachen Angriff als die erste ihrer drei Möglichkeiten. Zwei von ihnen trugen Schwerter, vier Speere und der Rest Äxte. Einer von ihnen sprang vor.
    Thrall parierte den Schlag mit Leichtigkeit. Sein Holzschwert wirbelte mit erstaunlicher Geschwindigkeit. Er hob sein mächtiges Bein, trat zu und traf den Angreifer mit voller Wucht gegen die Brust. Der junge Mann wurde zurückgeschleudert, die Überraschung stand deutlich in seinem Gesicht. Er schlug auf dem Boden auf und japste nach Luft.
    Thrall fuhr herum und erwartete den Angriff der anderen. Mit dem Schwert schlug er einen von ihnen zur Seite, als wäre der Mensch nur ein lästiges Insekt. Mit seiner freien Hand – er trug ja keinen Schild – griff er nach dem Speer des anderen Mannes, entriss ihn dessen Hand und drehte ihn, sodass sich die Spitze auf den Mann richtete, der den Speer eben noch gehalten hatte.
    In einem richtigen Kampf hätte Thrall

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