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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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wollte Thrall wissen, der wenig Erfahrung mit Zauberei in welcher Form auch immer hatte.
    »Ja und nein«, sagte Grom. »Manchmal ist die Wirkung die Gleiche. Wenn zum Beispiel ein Schamane den Blitz anruft, um seine Feinde niederzustrecken, dann werden sie bei lebendigem Leibe verbrannt. Wenn ein Hexer die Flammen der Hölle gegen einen Feind heraufbeschwört, dann wird auch dieser verbrannt.«
    »Also ist Magie Magie«, meinte Thrall.
    »Aber der Blitz ist ein natürliches Phänomen, das man anruft, indem man darum bittet. Mit dem Feuer der Hölle geht man einen Pakt ein. Du musst mit einem Teil deiner Selbst dafür bezahlen.«
    »Aber Ihr habt gesagt, dass die Schamanen verschwunden seien.
    Heißt das nicht, dass der Weg der Hexer besser war?«
    »Der Weg der Hexer war schneller«, antwortete Grom. »Wir-kungsvoller. So jedenfalls schien es. Aber es kommt die Zeit, da man einen Preis zu zahlen hat, und manchmal ist dieser Preis sehr hoch.«

    Thrall erfuhr, dass er nicht der Einzige war, den die eigenartige Lethargie der Orks entsetzte, von denen die meisten jetzt teilnahms-los in den Lagern verkümmerten.
    »Niemand kann diesen Zustand erklären«, sagte Hellscream, »aber er hat fast jeden von uns ergriffen, einen nach dem anderen. Zuerst dachten wir, es wäre eine Art Krankheit. Aber man stirbt nicht daran, und ab einem bestimmten Punkt wird es auch nicht mehr schlimmer.«
    »Einer der Orks im Lager dachte, es hätte etwas zu tun mit …«
    Thrall brach ab, denn er wollte sein Gegenüber nicht beleidigen.
    »Sprich!«, verlangte Grom verärgert. »Womit soll es etwas zu tun haben?«
    »Mit der Röte der Augen«, sagte Thrall.
    »Ah«, sagte Grom, und Thrall glaubte, eine Spur von Traurigkeit in seiner Stimme zu erkennen. »Vielleicht stimmt das. Es gibt etwas, mit dem wir kämpfen, das du, blauäugiger Junge, nicht verstehen kannst. Und ich hoffe, du wirst es nie verstehen.« Zum zweiten Mal, seit Thrall ihn kennen gelernt hatte, erschien ihm Hellscream klein und gebrechlich. Er war mager, erkannte Thrall. Es waren seine Wildheit und sein Schlachtruf, die ihn so bedrohlich und stark erscheinen ließen. Körperlich verfiel der charismatische Führer der Warsongs zusehends. Obwohl er Hellscream kaum kannte, berührte Thrall diese Erkenntnis. Es schien, als sei der Wille des Ork-Häuptlings das Einzige, das ihn noch am Leben erhielt. Nur ein hauchdünner Faden band Knochen und Blut und Sehnen noch zusammen.
    Er sprach seine Wahrnehmung nicht aus, aber Grom Hellscream wusste es. Ihre Augen trafen sich. Hellscream nickte und wechselte dann das Thema.
    »Sie haben nichts mehr, auf das sie hoffen, nichts, wofür sie kämpfen können«, sagte Hellscream. »Du hast erzählt, ein Ork habe die Kraft in sich gefunden, mit einem anderen Ork zu kämpfen und die Wachen abzulenken, damit du entkommen konntest. Das gibt mir Hoffnung. Wenn unsere Brüder und Schwestern wieder glauben könnten, dass sie einen Wert besitzen, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen können – ich denke, dann würden sie aus ihrem schrecklichen Schlaf erwachen. Keiner von uns ist jemals in einem dieser verfluchten Lager gewesen. Erzähl uns alles, was du weißt, Thrall.«
    Und Thrall erzählte. Es war froh, dass er ein wenig helfen konnte.
    So detailliert er nur konnte, beschrieb er das Lager, die Orks, die Wachen und die Sicherheitsmaßnahmen. Hellscream hörte aufmerksam zu, unterbrach ihn nur hin und wieder mit eine Frage oder bat ihn etwas mehr ins Detail zu gehen. Als Thrall endete, schwieg Hellscream für einen Moment.
    »Es ist gut«, sagte er schließlich. »Die Menschen wiegen sich durch unseren beschämenden Mangel an Ehre in Sicherheit. Das können wir zu unserem Vorteil nutzen. Ich träume schon lange davon, diese elenden Orte zu stürmen und die Orks zu befreien, die dort gefangen gehalten werden. Doch ich habe eine Angst, Thrall. Was, wenn das Tor gefallen ist, und sie verhalten sich weiter wie das Vieh, zu dem sie geworden sind, und entfliehen nicht in die Freiheit …«
    »Ich teile diese Angst mit Euch«, sagte Thrall.
    Ein bunter Schwall von Flüchen verließ Groms Mund. »Es ist an uns, sie aus ihren seltsamen Träumen aus Hoffnungslosigkeit und Niederlage zu wecken. Ich glaube, es ist kein Zufall, dass du gerade jetzt zu uns gekommen bist, Thrall. Gul'dan ist nicht mehr, und seine Hexer sind vertrieben. Es ist an der Zeit, dass wir wieder die werden, die wir einst waren.« Seine roten Augen glitzerten. »Und du bist ein

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