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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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mein Sklave. Er geht, wann er will, und kehrt zurück, wann er will.«
    Wie um ihn zu beruhigen, dass sie nirgendwo anders hingehen wolle, legte Snowsong ihren Kopf auf Thralls Knie. Er streichelte sie, wünschte seinem Lehrer eine gute Nacht und ging in seine eigene Höhle, um zu schlafen.
    Die Tage vergingen in geordneter Regelmäßigkeit. Thrall verbrachte jetzt den größten Teil seiner Zeit damit, von Drek'Thar zu lernen, doch manchmal ging er auch mit einer kleine Gruppe jagen. Er benutzte seine neu gefundene Beziehung zu den Elementen, um seinem Clan zu helfen. Er fragte den Geist der Erde, wo die Herden waren und bat den Geist der Luft, die Richtung des Windes zu ändern, damit der Geruch der Orks nicht an die wachsamen Tiere her-angetragen wurde. Nur einmal bat er den Geist der Wildnis um Hilfe, als die Vorräte gefährlich zur Neige gingen und das Jagdglück des Clans sich zum Schlechten gewendet hatte.
    Sie wussten, dass Hirsche und Rehe in der Gegend waren, denn sie hatten angeknabberte Baumrinden und frischen Kot gefunden.
    Aber die schlauen Tiere entzogen sich ihnen. Die Bäuche der Orks waren leer, und es war einfach kein Essen mehr vorhanden. Die Kinder wurden gefährlich dünn.
    Thrall schloss die Augen und rief. Geist der Wildnis, der allem das Leben einhaucht, ich bitte dich um einen Gefallen. Wir werden nicht mehr nehmen, als wir benötigen, um die Hungrigen unseres Clans zu speisen.
    Ich bitte dich, Geist des Hirsches, opfere dich für uns. Wir werden keines deiner Geschenke vergeuden, und wir werden dich ehren. Viele Leben hängen davon ab, dass ein Leben gegeben wird.
    Er hoffte, dass es die richtigen Worte waren. Sie waren mit re-spektvollem Herzen gesprochen, aber Thrall hatte dies noch nie zuvor versucht. Als er die Augen öffnete, stand keine zwei Armlängen vor ihm ein weißer Hirsch. Thralls Gefährten schienen nichts zu sehen. Die Augen des Hirsches trafen Thralls Augen, und das Tier neigte den Kopf. Es sprang fort, und Thrall sah, dass es keine Spur im Schnee hinterließ.
    »Folgt mir«, sagte er. Seine Eiswolf-Gefährten gehorchten sofort, und sie legten eine größere Entfernung zurück, bis sie einen stattli-chen, gesunden Hirsch im Schnee liegen sahen. Eines seiner Beine stand in einem unnatürlichen Winkel ab, und seine weichen, braunen Augen rollten vor Angst. Der Schnee um ihn herum war aufgewühlt, und offensichtlich konnte er nicht mehr aufstehen.
    Thrall näherte sich dem Tier und sandte instinktiv eine Botschaft der Beruhigung. Hab keine Angst , sagte er. Dein Schmerz wird bald vorüber sein, und dein Leben wird weiter Sinn haben. Ich danke dir, Bruder, für dein Opfer.
    Der Hirsch entspannte sich und senkte den Kopf. Thrall berührte ihn sanft am Hals. Schnell, um ihm keinen Schmerz zuzufügen, brach er das Genick des Tieres. Er blickte auf und sah die anderen, die ihn von Ehrfurcht erfüllt anstarrten. Aber er wusste, es war nicht sein Wille gewesen, sondern der des Hirsches, dass seine Leute heute etwas zu essen bekommen würden.
    »Wir werden dieses Tier nehmen und sein Fleisch verzehren. Wir werden aus seinen Knochen Werkzeuge herstellen und Kleidung aus seiner Haut. Und während wir dies tun, werden wir nicht vergessen, dass es uns mit seinem Geschenk geehrt hat.«
    Thrall arbeitete Seite an Seite mit Drek'Thar. Sie sandten Energie an die Samen unter der Erde, damit sie erstarkten und im bald kommenden Frühling blühen würden, und an die ungeborenen Tiere, seien es Hirsche oder Ziegen oder Wölfe, die in den Bäuchen ihrer Mütter heranwuchsen. Zusammen baten sie den Geist des Wassers, das Dorf vor der Schneeschmelze und den ständig drohenden Lawi-nen zu bewahren. Thrall wurde immer stärker und geschickter, und er war so vertieft in den neuen, lebenssprühenden Pfad, auf dem er wandelte, dass er vollkommen überrascht war, als er die ersten gelben und violetten Frühlingsblumen erblickte, die ihre Blütenköpfe durch den schmelzenden Schnee streckten.
    Als er von einem Spaziergang zurückkehrte, bei dem er die heili-gen Kräuter gesammelt hatte, die dem Schamanen bei der Kontakt-aufnahme mit den Elementen halfen, musste er überrascht feststel-len, dass die Eiswölfe einen neuen Gast hatten.
    Der Ork war breit, aber Thrall konnte nicht sagen, ob es Fett oder Muskeln waren, denn ein unförmiger Mantel war um den Körper des Fremden geschlungen. Er hockte in der Nähe des Feuers und schien die Frühlingswärme nicht zu fühlen.
    Snowsong rannte vor, um Wiseear zu

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