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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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trank, was er meist tat, dann war er bereit, sie gleich nach dem Abendessen in seinem Schlafzimmer zu unterhalten. Danach fiel er in einen tiefen Schlaf, aus dem nichts ihn vor Sonnenaufgang aufzu-wecken vermochte.
    Sie hatte den Bediensteten in der großen Halle gelauscht und wusste, dass er wie üblich getrunken hatte. Sie war diese Nacht nicht bei ihm, und das würde ihm die Laune verhagelt haben. Inzwischen aber würde er mit Sicherheit längst schlafen.
    Vorsichtig öffnete Taretha die Tür zu Blackmoores Quartier. Sie schlüpfte hinein und schloss die Tür wieder so leise wie möglich.
    Lautes Schnarchen empfing sie. Beruhigt schlich sie zu ihrem Schlüssel zur Freiheit.
    Blackmoore hatte vor vielen Monaten damit geprahlt, als er wieder einmal selbst für seine Verhältnisse stark betrunken war. Er hatte vergessen, dass er ihr davon erzählt hatte, aber Taretha erinnerte sich genau. Jetzt ging sie zu dem kleinen Schreibtisch und öffnete eine Schublade. Sie drückte vorsichtig. Der falsche Boden lockerte sich in ihrer Hand und enthüllte ein kleines Kästchen.
    Taretha nahm den Schlüssel heraus, stellte das Kästchen zurück in die Schublade und setzte den falschen Boden wieder ein. Dann wandte sie sich dem Bett zu.
    Zur Rechten hing ein Wandteppich, der einen edlen Ritter zeigte.
    Er kämpfte mit einem wilden, schwarzen Drachen, der einen großen Schatz verteidigte. Taretha schob den Wandteppich zur Seite und fand den wahren Schatz des Raumes – eine versteckte Tür. So leise sie konnte, führte sie den Schlüssel ins Schloss ein, drehte ihn und öffnete die Geheimtür.
    Steinstufen führten hinab in die Dunkelheit. Kühle Luft schlug ihr entgegen und führte den Geruch von nassem Stein mit. Sie schluckte und stellte sich ihrer Furcht. Sie wagte es nicht, eine Kerze anzuzünden. Blackmoore schlief tief, aber das Risiko war zu groß. Hätte er gewusst, was sie tat, hätte er sie bis auf die Knochen auspeitschen lassen.
    Denk an Thrall , dachte sie. Denk an die Dinge, denen sich Thrall stellen musste. Sicher konnte sie ihre Furcht vor der Dunkelheit für ihn überwinden.
    Sie schloss die Tür hinter sich und stand plötzlich in einer Finsternis, die so absolut war, dass sie sie beinahe berühren konnte. Die Panik eines gefangenen Vogels stieg in ihr auf, aber sie kämpfte sie nieder. Es bestand keine Gefahr, sich hier zu verirren. Es gab nur einen Tunnel. Sie nahm ein paar tiefe Atemzüge und setzte sich in Bewegung.
    Vorsichtig stieg sie die Stufen hinunter, streckte jedes Mal ihren rechten Fuß aus, um nach der nächsten zu tasten, und zog dann behutsam den linken nach. Schließlich berührten ihre Füße Erde. Von hier aus neigte sich der Tunnel leicht nach unten. Sie erinnerte sich an das, was Blackmoore ihr erzählt hatte. Die Lords müssen sicher sein, meine Liebe , hatte er genuschelt und sich zu ihr hinüber gelehnt, so dass sie seinen weinseligen Atem riechen konnte. Und wenn es zu einer Belagerung kommt, nun, dann gibt es einen Weg, wie wir uns in Sicherheit bringen können, du und ich.

    Der Tunnel kam ihr endlos vor. Furcht nagte an ihrem Herzen.
    Was, wenn der Tunnel zusammenbricht? Was, wenn er nach all den Jahren blockiert ist? Was, wenn ich hier in der Dunkelheit stolpere und mir ein Bein breche?
    Wütend brachte Taretha die Stimmen der Angst zum Schweigen. Ihre Augen versuchten, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, doch da es keinerlei Licht gab, war ihre Mühe umsonst.
    Sie zitterte. Es war so kalt hier unten …
    Nach einer Ewigkeit begann der Boden langsam wieder anzustei-gen. Taretha widerstand dem Drang, loszurennen. Sie durfte jetzt nicht die Kontrolle verlieren und stolpern. Sie versuchte, ruhig und langsam zu gehen, aber sie konnte nichts dagegen tun, dass sich ihre Schritte beschleunigten.
    War es nur ihre Einbildung, oder wurde die schreckliche Finsternis tatsächlich etwas heller? Nein, sie bildete es sich nicht nur ein.
    Vor ihr, schräg oben, war die Schwärze weniger dicht. Plötzlich stieß ihr Fuß gegen etwas, und sie stolperte nach vorn, schlug mit den Knien und den ausgestreckten Händen gegen etwas. Es waren verschiedene Schichten von Stein … Stufen! Sie streckte eine Hand aus und bewegte sich langsam die Treppe aufwärts, bis ihre suchen-den Finger Holz berührten.
    Eine Tür. Über ihrem Kopf befand sich eine Tür. Ein neuer schrecklicher Gedanke ergriff Besitz von ihr. Was, wenn sie von au-
    ßen verriegelt war? Würde das nicht Sinn ergeben? Wenn jemand auf diesem

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