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Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
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daran dachte, wie nahe er daran gewesen war, diese offensichtlich mächtige neue Horde zu kontrollieren. Direkt darauf folgte ein Bild in seinem Geist von Taretha und den Briefen der Freundschaft, die sie an seinen Sklaven geschrieben hatte. Wie stets stieg in ihm bei diesem Gedanken eine Wut auf, die mit einem seltsamen scharfen Schmerz gemischt war. Er hatte sie in Ruhe gelassen, hatte sie nie wissen lassen, dass er die Briefe gefunden hatte. Er erzählte nicht einmal Langston davon und war jetzt zutiefst dankbar für seine eigene Weisheit bei dieser Entscheidung. Er glaubte, dass Langston Thrall wahrscheinlich alles berichtet hatte, was er wusste. Und das machte eine Änderung des Plans erforderlich.
    »Ich fürchte, dass andere angesichts der Folter der Orks nicht so standhaft waren wie du, mein Freund«, sagte er und versuchte, den Sarkasmus aus seiner Stimme zu verbannen, doch es gelang ihm nicht völlig. Glücklicherweise hatte Langston bereits so viel getrunken, dass er es nicht zu bemerken schien. »Wir müssen annehmen, dass die Orks alles wissen, was wir wissen, und dementsprechend handeln. Wir müssen versuchen zu denken wie Thrall. Was würde er als nächstes tun? Was ist sein Endziel?«
    Und wie bei allen Höllen, die es gibt, kann ich einen Weg finden, ihn zu-rückzugewinnen?
    Obwohl er eine Armee von fast zweitausend Leuten anführte und man sie mit hoher Wahrscheinlichkeit entdecken würde, tat Thrall alles in seiner Macht Stehende, um den Marsch der Horde zu verbergen. Er bat die Erde, ihre Abdrücke zu bedecken, und die Luft, ihren Geruch von jedem Tier fortzutragen, das sie wittern und Alarm schlagen könnte. Es war wenig, aber jedes Quäntchen half.
    Er schlug das Lager mehrere Meilen südlich von Durnholde auf, in einem wilden und allgemein gemiedenen Wald. Zusammen mit zwei Kundschaftern begab er sich zu einem bestimmten Waldstück direkt vor der Festung. Hellscream und Drek'Thar hatten versucht, ihm dies auszureden, aber er bestand darauf.
    »Ich habe eine Plan«, sagte er, »einen, der uns in die Lage verset-zen könnte, unsere Ziele zu erreichen, ohne dass auf beiden Seiten unnötig Blut vergossen wird.«

ACHTZEHN
    Selbst in den kältesten Tagen des Winters – bis auf den schweren Schneesturm, der jeden davon abgehalten hatte, Durnholde zu verlassen – hatte Taretha immer wieder den vom Blitz gefällten Baum besucht. Und jedes Mal, wenn sie in die schwarzen Tiefen des Baumes blickte, war dort nichts gewesen.
    Sie genoss die Rückkehr des wärmeren Wetters, obwohl die vom geschmolzenen Schnee durchweichte Erde an ihren Stiefeln saugte und es dem Schlamm mitunter gelang, Taretha einen von ihnen auszuziehen. Aber den Stiefel befreien und ihn wieder über ihren Fuß streifen zu müssen, war ein geringer Preis für die frischen Gerüche des erwachenden Waldes, die Schächte hellen Sonnenlichts, die die Schatten aufbrachen, und das erstaunliche Farbenmeer, das die Wiesen und den Waldboden sprenkelte.
    Auf Durnholde redeten alle von Thralls Taten. Das brachte Blackmoore dazu, nur noch mehr zu trinken. Was manchmal nicht schlecht war. Mehr als einmal war Taretha leise ins Schlafzimmer getreten und hatte den Herrn von Durnholde schlafend auf dem Boden, im Sessel oder im Bett vorgefunden. Stets lag eine Flasche in der Nähe. In diesen Nächten atmete Taretha Foxton erleichtert auf, schloss die Tür und schlief allein in ihrer eigenen kleinen Kammer.
    Vor ein paar Tagen war der junge Lord Langston zurückgekehrt und hatte Geschichten erzählt, die zu fantastisch klangen, um auch nur ein kleines Kind zu erschrecken. Und doch … Hatte sie nicht von den Kräften gelesen, die die Orks einst besessen haben sollten?
    Kräfte, die in Harmonie mit der Natur standen? Vor langer, langer Zeit? Sie wusste, wie intelligent Thrall war, und es hätte sie in keins-ter Weise überrascht, sollte er diese alten Künste erlernt haben.
    Jetzt näherte Taretha sich dem alten Baum und blickte in seine Tiefen, wie sie es schon so oft vergeblich getan hatte.
    Und rang nach Luft. Ihre Hände flogen an ihren Mund, und ihr Herz begann so wild zu schlagen, dass sie fürchtete, sie müsse ohnmächtig werden. Dort, in ein braunschwarzes Loch gebettet, lag ihre Halskette. Sie fing das Sonnenlicht ein und leuchtete wie ein silberner Leitstern. Taretha streckte ihre zitternden Finger nach dem Schmuckstück aus, ergriff es – und ließ es wieder fallen.
    »Wie ungeschickt!«, zischte sie und nahm die Kette wieder mit etwas

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