Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warcraft - 2

Warcraft - 2

Titel: Warcraft - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Lord der Clans
Vom Netzwerk:
Wege von Durnholde entkommen konnte, dann konnte auch jemand anderes mit feindlichen Absichten auf dem gleichen Weg eindringen. Sie war sicher verschlossen …
    Aber sie war es nicht. Taretha stemmte sich gegen die Tür, drückte mit ihrer ganzen Kraft. Alte Scharniere kreischten, aber die Tür schwang nach oben und fiel mit einem lauten Krachen flach auf den Boden. Taretha erschreckte. Erst als sie den Kopf vorsichtig durch die kleine, quadratische Öffnung schob und die Nacht so hell wie der Tages schien, seufzte sie erleichtert auf und erlaubte sich zu glauben, dass sie es geschafft hatte.

    Die vertrauten Gerüche von Pferden, Leder und Heu stiegen in ihre Nase. Sie befand sich in einem kleinen Stall. Sie kletterte ganz aus dem Tunnel heraus und flüsterte den Pferden, die ihr mit milder Neugierde die Köpfe zuwandten, leise und beruhigend zu. Es waren vier; ihr Sattel- und Zaumzeug hing an der Wand. Taretha wusste sofort, wo sie sein musste. In der Nähe der Straße, doch ziemlich weit von Durnholde entfernt, gab es eine Kurierstation, wo Reiter, deren Geschäfte keine Verspätung duldeten, erschöpfte Pferde gegen frische tauschten. Licht drang durch Spalte in den Wänden. Taretha schloss vorsichtig die Luke im Boden, durch die sie gekommen war, und verbarg sie unter ein wenig Heu. Sie ging zur Stalltür und öffnete sie. Das blauweiße Licht der beiden Monde blendete sie fast.
    Wie sie es vermutet hatte, befand sie sich am Rand des kleinen Dorfes, das Durnholde umgab und von Leuten bewohnt wurde, die ihren Lebensunterhalt damit verdienten, sich um die Bedürfnisse der Festungsbewohner zu kümmern. Taretha nahm sich einen Augenblick Zeit, um sich zurechtzufinden. Dort war die Felswand, die wie ein Drache aussah.
    Thrall würde in der Höhle auf sie warten, hungrig und vielleicht verletzt. Beschwingt von ihrem Sieg über den dunklen Stollen rannte Taretha darauf zu.
    Als Thrall sah, wie Tari über den Kamm des kleinen Hügels rannte, ihre schlanke Gestalt in Mondlicht gebadet, fiel es ihm schwer, einen Freudenschrei zu unterdrücken. Er begnügte sich damit, ihr entgegen zu laufen.
    Taretha zögerte einen Augenblick, als sie ihn sah, dann hob sie ihren Rocksaum an und rannte auch auf ihn zu. Ihre Hände trafen sich, und als die Kapuze von ihrem kleinen Gesicht fiel, waren Tarethas Lippen zu einem breiten Lächeln geöffnet.
    »Thrall!«, rief sie. »Es ist so schön, dich zu sehen, mein lieber Freund!« Sie drückte so fest sie konnte die beiden Finger des riesigen Orks, die ihre eigenen kleinen Hände gerade noch halten konnten und wäre vor Freude beinahe in die Luft gesprungen.
    »Taretha«, brummte Thrall liebevoll. »Geht es dir gut?«
    Ihr Lächeln verschwand, kehrte aber sogleich zurück. »Gut genug.
    Und du? Wir haben natürlich von deinen Taten gehört! Es ist niemals besonders angenehm, wenn Lord Blackmoore in schlechter Stimmung ist, aber da das zugleich heißt, dass du in Freiheit bist, freue ich mich inzwischen auf seine Wut. Oh …« Mit einem letzten Druck ließ sie Thralls Hand fallen und griff nach dem Sack, den sie getragen hatte. »Ich wusste nicht, ob du verwundet oder hungrig bist. Ich konnte nicht viel besorgen, aber ich habe gebracht, was ich fand. Ich habe etwas zu essen für dich und ein paar Röcke, die ich für Verbände zerrissen habe. Es ist gut zu sehen, dass du das nicht brauch …«
    »Tari«, sagte Thrall sanft. »Ich bin nicht alleine gekommen.«
    Er gab seinen Kundschaftern, die in der Höhle gewartet hatten, das Signal und sie traten heraus. Ihre Gesichter waren zu Grimassen der Missbilligung und Feindseligkeit verzerrt. Sie richteten sich zu ihrer vollen Größe auf, verschränkten muskulöse Arme vor riesigen Brustkörben und starrten finster. Thrall beobachtete Taris Reaktion genau. Sie war überrascht, und für einen kurzen Augenblick flacker-te Angst über ihr Gesicht. Er konnte es ihr nicht verdenken. Die beiden Kundschafter taten alles in ihrer Macht Stehende, um bedrohlich zu erscheinen. Doch schließlich lächelte sie und ging zu den Orks hinüber.
    »Wenn ihr Freunde von Thrall seid, dann seid ihr auch meine Freunde«, sagte sie und streckte ihre Hände aus.
    Einer der Orks schnaubte vor Verachtung und schlug ihre Hand fort, nicht so hart, dass er sie verletzt hätte, aber doch hart genug, um sie fast aus dem Gleichgewicht zu bringen. »Kriegshäuptling, Ihr verlangt zu viel von uns!«, fauchte ein anderer auf Orkisch. »Wir werden die Frauen und Kinder schonen,

Weitere Kostenlose Bücher