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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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dunkelgrauen Augen, während er nach Worten ringt.
    »Wir locken sie … hierher. Du bringst sie … da hin.«
    »Wie bitte?«, kreischt Julie. »Er bringt mich überhaupt nirgendwo hin. Scheiße, warum sollten wir uns trennen?«
    M deutet auf eine offene, blutende Wunde an ihrem Arm, dann auf den Schnitt in ihrer Wange. »Weil du … zerbrechlich bist«, sagt er mit überraschender Zärtlichkeit. »Und … wichtig.«
    Julie sieht M an. Sie sagt nichts. Sie und ich finden uns irgendwie außerhalb der Menge wieder, und alle sehen uns an. Die Knochen sind schon nah genug, dass wir sie hören. Das Kratzen ihrer morschen Füße und das tiefe, vibrierende Summen der rätselhaften dunklen Energie, die sie antreibt. Das schattenschwarze Mark, das in ihren Knochen wallt.
    Ich nicke M zu, und er nickt zurück. Ich nehme Julie an der Hand. Kurz stemmt sie sich dagegen, hält den Blick auf die Menge gerichtet, dann dreht sie sich um und schaut mich an. Wir rennen los. M und die anderen verschwinden aus unserer Sicht, als wir die Böschung hinabklettern und die zerbröckelnden Straßen der Vorstadt erreichen. Die alten Geister in meinem Kopf erheben sich aus ihrem Schlaf, rennen neben uns her und feuern uns an.
    Etwas Unbekanntes für uns, etwas, das wir nie gesehen haben. Die Erinnerung kann die Gegenwart nicht überholen; Geschichte hat ihre Grenzen. Sind wir alle einfach nur mittelalterliche Ärzte, die auf ihre Blutegel schwören? Wir ersehnen eine größere Wissenschaft. Wir wollen den Beweis, dass wir falschliegen.
     
    Binnen Minuten hören wir das Aufflammen der Schlacht. Maschinengewehrfeuer, das in den engen Straßenschluchten widerhallt. Gedämpfte Explosionen, die wie ein Bass in unseren Brustkörben wummern. Gelegentlich der Aufschrei eines Knochens, so schrill und durchdringend, dass die Distanz ihn leitet wie Wasser Strom.
    »Sollen wir uns in einem von denen verstecken?« Julie deutet auf einige Türme aus Stahl und Ziegelstein. »Einfach warten, bis es vorbei ist?«
    Ich nicke, bleibe aber zögernd auf der Straße stehen. Ich weiß nicht, warum ich zögere. Welche andere Möglichkeit gibt es, als sich zu verstecken?
    Julie rennt zum nächstliegenden Gebäude. Sie versucht es mit der Tür. »Zu.« Sie überquert die Straße und läuft auf einen Appartement-Komplex zu. »Zu.« Sie nähert sich einem alten Sandsteingebäude und rüttelt an der Tür. »Die könnte …« Über ihr zersplittert ein Fenster; ein Skelett krabbelt wie eine Spinne an der Wand herab und springt auf ihren Rücken. Ich renne über die Straße und packe die Kreatur an der Wirbelsäule, um sie von ihr zu reißen, aber die spitzen Finger haben sich wie Widerhaken in ihr Fleisch gegraben. Ich greife den nackten Schädel mit beiden Händen und halte es mit aller Macht davon ab, seine Zähne in ihren Hals zu schlagen. Auch ohne Halssehnen ist das Ding unglaublich stark. Sein Kiefer schnappt, Zentimeter für Zentimeter kommt er seinem Ziel näher.
    »Gegen … Wand!«, grunze ich. Julie taumelt rückwärts und schmettert das Skelett gegen die Ziegelmauer. Es verliert an Kraft, so dass ich seinen Kopf von ihr wegdrehen und gegen das Fensterbrett schlagen kann. Der Schädel bricht. Das augenlose Gesicht, das in meinen Händen zerbröckelt, scheint mich direkt anzusehen. Und mag es auch zu ewigem Grinsen verdammt sein, kann ich in meinem Kopf doch die empörten Schreie hören:
    HALT. HALT. WIR SIND DIE SUMME UNSERER JAHRE.
    Ich knalle es wieder gegen die Ziegel. Der Schädel bricht noch weiter auseinander, und der Griff, mit dem das Wesen Julie hält, wird schwächer.
    IHR WERDET WIR. WIR WERDEN SIEGEN. WIE IMMER, WIE IM–
    Ich zerre das Ding auf den Bordstein und ramme meinenSchuh in sein Gesicht. Die Knochen klappern ein letztes Mal. Das Summen verstummt.
    Gerade will ich Julie packen und uns einen Weg durch die morsche Tür des Sandsteinhauses bahnen, als etwas geschieht, das ich nicht begreife. Der Schädel unter meinem Fuß zuckt, und als sich das zerplatzte Gehirn auflöst, fällt der Unterkiefer und setzt einen jämmerlichen Klagelaut frei, wie von einem verletzten Vogel. Es klingt überhaupt nicht nach dem Knochensummen oder dem Hornstoß oder dem Kreischen des Skeletts, und ich frage mich voller Entsetzen, ob dies das menschliche Wesen ist, das es einmal war. Ob dies das letzte Keuchen seiner gefriergetrockneten Seele ist, die sich in nichts auflöst. Mir stehen die Haare zu Berge. Julie zittert. Und als würde es auf dieses jammervolle

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