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Warme Welten und Andere

Warme Welten und Andere

Titel: Warme Welten und Andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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ihn in der Nähe des Schuppens herrichten.
    Irrsinn. Aber Fitz riß uns alle mit, wiewohl er zugeben mußte, daß der Extra-Energie-Verbrauch unseren Aufenthalt abkürzen würde. Und ab ging er am nächsten Morgen.
    Kaum war er weg, wurde uns klar, worauf wir sechs vielversprechende junge Wissenschaftler uns eingelassen hatten. Wir wollten einen mächtigen Senator der Vereinigten Staaten zum besten haben und ihn glauben machen, er habe eine Kreatur angepirscht und getötet, die es schon achtzig Millionen Jahre nicht mehr gab.
    »Das können wir nicht machen!«
    »Wir müssen.«
    »Wenn sie das rausfinden, ist Schluß mit Zeitreisen.«
    Rasmussen stöhnte: »Schluß mit uns.«
    »Mißbrauch von Regierungsmitteln«, sagte MacGregor. »Strafbarer.«
    »Wo haben wir unsere Köpfe gehabt?«
    »Wißt ihr«, sagte Jeanne MacGregor nachdenklich, »ich glaube, Fitz ist genauso scharf darauf, einen Dinosaurier zu schießen, wie der Senator.«
    »Und dieses Arrangement mit seinem Freund«, sagte Peshkov. »Das wurde nicht von hier aus geregelt. Ich frage mich…«
    »Wir sind reingelegt worden.«
    »Die Tatsache bleibt bestehen«, sagte MacGregor, »daß dieser Senator Großkopf uns besucht und erwartet, einen Dinosaurier zu töten. Unsere einzige Hoffnung ist, ein paar Fährten zu machen und ihn zu überzeugen, daß das Biest woanders hingezogen ist.«
    Glücklicherweise hatten wir daran gedacht, Fitz zu sagen, er solle Fußabdrücke von seiner Jagdbeute mitbringen. Und Rasmussen hatte die Idee gehabt, sein Brüllen auf Band aufzunehmen. »Sie sind wie Flußpferde. Sie würden die Gegend am Wasser ziemlich niederwalzen. Wir können ein wenig herumtrampeln, bevor Fitz zurückkommt.«
    »Er hat immerhin sein Leben riskiert«, sagte die kleine Jeanne. »Wenn das Signal nicht funktioniert, was dann?«
    Nun, wir zerstampften ein wenig von dem Pflanzenwuchs in Flußnähe, und dann hatten unsere Affenmenschen eine Schlacht mit den Pavianen, und wir waren zu sehr damit beschäftigt, Blut-und Gewebeproben zu sammeln, um uns noch weiter zu sorgen. Und dann kam das Signal, und Fitz war wieder da, schlammbedeckt von oben bis unten und grinsend wie ein Piano.
    »‘ne Schönheit«, erzählte er uns. »Und größer als Gottes eigener Abtritt.« Tatsächlich hatte er einen bis dahin unbekannten Brachiosaurier geschossen. »Ich hab’ ihn in den Transporter gerade noch reinbekommen, den Schwanz mußte ich zweimal abschneiden; er ist erst drei Stunden tot. Klar zum Abholen.« Er zog einen schmutzigen Plastikstreifen hervor. »Hier ist der Abdruck. Und die Schwanzfährte. Dafür müssen wir einen Sack von Steinen über den Boden schleifen.«
    Er schaltete den Recorder ein, und das Bellen ließ uns entsetzt zurückweichen.
    »Das kommt von einer Art großem Frosch; unser Saurier gibt nur ein blödes kleines Tuten von sich. Der ehrenwerte Senator wird den Unterschied nie kennenlernen. Und jetzt schaut euch das an!« Er stieß an einen Klumpen zu seinen Füßen. »Faßt es an! Ein lebendiges Ei.«
    »Guter Gott…« Wir drängten uns um ihn. »Und wenn er es mitnimmt, und es schlüpft in Washington aus?«
    »Ich könnte etwas, das sehr langsam wirkt, injizieren«, sagte MacGregor. »Das Herz würde eine Weile weiterschlagen. Einen Enzym-Störer vielleicht?«
    »Jetzt zu den Fährten«, sagte Fitz. Er packte eine mörderische Flosse aus. »Damit zeichnen sie die Bäume. Und sie bauen Nester aus feuchtem Schilf – unser kleiner Sumpf dort ist genau richtig. Aber eine Sache, die ist haarig.«
    Er kratzte sich Schmutz von seinem Brusthaar und blinzelte zu Jeanne MacGregor hinüber. »Die Fährten«, sagte er. »Das sind nicht nur Fußabdrücke. Sie… nun… sie fressen ungeheuer viel und… habt ihr mal einen Elchwechsel gesehen? Die Fährten sind reich, sehr reich gedüngt!«
    Eine Pause entstand, die sich zu einem langen Schweigen auswuchs.
    »Ehrlich gesagt, der Gedanke war mir schon…«, sagte Priscilla Owens, die dicke Frau.
    Es kam heraus, daß er uns allen schon durch den Kopf gegangen war.
    »Nun, die Sache soll ja realistisch werden, und ich bin sicher, das kriegen wir hin«, grinste Peshkow. »Eine Opfergabe an euer Establishment, nicht wahr?«
    »Er ist Jäger«, sagte Rasmussen. »Solche Einzelheiten wird er sehr beachten.«
    Fitz grunzte unbehaglich.
    »Da ist noch etwas. Ich habe vergessen, den Neffen des Senators zu erwähnen. Er spielt sich gerne als Amateur-Naturforscher auf. In der Tat hat er versucht, dem Senator einzureden, es

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