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Warme Welten und Andere

Warme Welten und Andere

Titel: Warme Welten und Andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Jr. Tiptree
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Beerdigung. Fitz schien genauso bedrückt zu sein wie wir, und die Flasche ging rum und rum – Oh, danke dir.
    Plötzlich sahen wir, daß Fitz uns mit einem Zwinkern in den Augen der Reihe nach ansah.
    »Meine Damen und Herren!« Ja, er hatte diese Rokoko-Manieren, obwohl wir alle etwa gleich alt waren. »Verzweiflung wäre verfrüht. Ich habe ein Geständnis zu machen. Die Nichte der Frau meines Onkels arbeitet für den Senator, der der Vorsitzende des Bewilligungskomitees ist. Also bin ich zu ihm gegangen, alleine. Was konnten wir verlieren? Und…« – ich sehe noch Fitz’ Grinsen – »ich habe ihn bearbeitet. Die ganze Tour. Morgendämmerung der Menschheit, unschätzbare Gewinne für die Wissenschaft. Nichts. Er blieb völlig ungerührt, bis ich entdeckte, daß er ein begeisterter Jäger ist.
    Nun, ihr wißt ja, daß ich selbst ein Pirsch-Fan bin, und es dauerte nicht lang, und wir waren wie Geige und Bogen. Er fängt an zu jammern, es gäbe oben nichts mehr zu jagen, und ich mache ihm klar, was für ein Jagdparadies das hier ist. Um eine lange Geschichte kurz zu machen, er wird zu einer Inspektion hierher kommen; und es gibt keinen Zweifel, wenn ihm das Jagen gefällt, ist euch euer Geld sicher. Wie schmeckt euch das?«
    Allgemeiner Jubel. Peshkov fing an aufzuzählen, was für des Senators Flinte in Frage kam.
    »Einige große Huftiere und natürlich die Paviane, und der Fleischfresser, den du geschossen hast, Fitz. Und möglicherweise ein Tapir…«
    »Oh, nein«, sagte Fitz. »Affen und Wild und Schweine, das ist nicht seine Sache. Etwas Spektakuläres muß es sein.«
    »Hominiden meiden im allgemeinen Gegenden, wo viele Raubtiere sind«, bemerkte MacGregor. »Selbst die Mammuts sind weit weg von hier.«
    »Tatsache ist«, sagte Fitz, »ich habe ihm gesagt, er könne einen Dinosaurier schießen.«
    »Einen Dinosaurier!« heulten wir auf.
    »Aber Fitz«, sagte die kleine Jeanne MacGregor. »Es gibt keine Dinosaurier mehr. Die sind schon ausgestorben.«
    »Schon?« Fitz war verlegen. »Das hab’ ich nicht gewußt. Der Senator auch nicht. Aber sicher können wir ihm ein oder zwei ähnliche Biester verschaffen? Das kann ja alles ein Irrtum sein, wie unser kleiner Mensch hier.«
    »Nun, es gibt eine Spezies von Iguanas«, sagte Rasmussen.
    Fitz schüttelte den Kopf.
    »Ich habe ihm das größte überhaupt denkbare Viech versprochen. Er kommt hierher, um einen – wie heißt der? – einen Bronco-Dingsbums – zu schießen.«
    »Einen Brontosaurus?« Wir fielen alle über ihn her. »Aber die lebten in der Kreidezeit! Achtzig Millionen Jahre weiter zurück…«
    »Fitz, wie konntest du nur?«
    »Ich hab’ ihm erzählt, das Brüllen ließe uns nachts nicht schlafen.«
    Nun, am nächsten Tag herrschte immer noch Trübsinn bei uns. Fitz war auf die andere Seite der Schlucht gegangen, um an seiner Zeit-Feld-Apparatur herumzubasteln. Damals waren das noch große, plumpe Dinger. Wir hatten für unsere einen Schuppen gebaut und hatten unser ständiges Lager dann auf die andere Seite der Schlucht verlegt, wo unsere Hominiden waren. Eine anstrengende Kletterei, runter und rauf und durch den Sumpf – damals war die Gegend saftig und üppig, nicht die trockene Schlucht von heute. Und natürlich gab es Kleinwild und Früchte in Massen. Verzeih, ich glaube, ich nehme noch ein kleines bißchen.
    Fitz kam einmal zurück, um Rasmussen über Brontosaurier auszufragen, und ging dann wieder. Beim Abendessen summte er vor sich hin. Dann blickte er feierlich in die Runde – mein Gott, was waren wir jung.
    »Meine Damen und Herren, die Wissenschaft wird nicht
    Gegenwart immer ›oben‹ – , »der mir ein bißchen Extra-Energie drücken wird. Genug, um mich und einen Lastentransporter wenigstens für einen Tag zu den großen Viechern zu schießen. Und diese Brotdose kann ich für Übermittlung von Notsignalen herrichten.«
    Wir protestierten alle, obwohl wir nur allzu gerne daran geglaubt hätten. Wie wollte er seinen Brontosaurier finden? Und töten? Und dann würde der tot sein. Er würde zu groß sein. Und so weiter.
    Aber Fitz hatte seine Antworten parat, und wir waren betrunken im Pleistozän, und schließlich war der Wahnsinnsplan ausgeheckt. Fitz würde das größte Reptil töten, das er finden konnte, und um Rückholung signalisieren, sobald er es in den Transporter verladen hatte. Dann, wenn der Senator schußbereit wäre, würden wir den frisch getöteten Kadaver über achtzig Millionen Jahre hinweg zu uns holen und

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